Trend 4: Smartphone Fotografie als Profitool
Smartphone Fotografie wurde lange von Profis belächelt. Das Smartphone wird zwar auch 2017 nicht die DSLR ersetzen, gehört aber inzwischen dank stark gestiegener Bildqualität und mehr kreativen Möglichkeiten wie zum Beispiel dem pseudo-optischen Zoom oder dem digitalen Tiefenschärfe-Effekt beim iPhone 7 Plus oft zum Handwerkszeug der Profis. Viele Auftraggeber fragen auch gezielt nach der typischen, authentischen Smartphone-Optik für Social Media Kampagnen.
Der zweite Durchbruch sind RAW-Formate, die jetzt neben Android-Smartphones auch auf iOS möglich werden. Mit Lightroom mobile für iOS und Android können Foto-Profis sehr spontan fotografieren, aber zerstörungsfrei noch an der Location erste Bildkorrekturen ausprobieren. Zwar ermöglicht die native Kamera-App keine RAW-Aufnahmen, aber mit Dritthersteller Apps ist es möglich.
Adobe hat mit Lightroom mobile eine Gratis-App im Angebot, die im allgemein nutzbaren DNG-Format fotografiert und so alle Vorteile von RAW aufs iPhone bringt. RAW fotografiert zum einen im Vergleich zu JPEG unkomprimiert, was eine höhere Bildqualität mit sich bringt. Zweiter großer Vorteil ist, dass Kreative mit Lightroom mobile gleich vor Ort Bildkorrekturen ausprobieren können, ohne sich Sorgen machen zu müssen. RAW-Korrekturen sind immer zerstörungsfrei, können also immer rückgängig gemacht werden.
Trend 5: Storytelling: Geschichten verkaufen Ideen
Auch 2017 wird der Trend Storytelling weiter an Bedeutung gewinnen und in immer mehr Webseiten auftauchen. Ob im Web, beim Marketing oder der Fotografie: Inhalte und Botschaften lassen sich als Geschichte einfach besser verpacken. Interaktive Storytelling-Webseiten können Firmenauftritte spannend oder witzig werden lassen, eine Fotoserie wird als Reisebericht unvergesslich.
Das Problem: Für Einsteiger oder Nutzer ohne Web-Programmierkenntnisse sind die auf Scrolling-Animationen normal nicht einfach umzusetzen. Adobe Spark kann hier Nicht-Webdesignern helfen: Hier reicht es ein paar Fotos in Vorlagen zu platzieren und Texte zu überschreiben, um in Minuten einen typischen Onepager mit Scrolling-Animationen zu gestalten. Wer mehr Gestaltungsfreiheit wünscht, findet mit Adobe Muse (muse.adobe.com) eine Alternative, die ebenfalls ohne Arbeit im Code auskommt, in der Bedienung aber mehr vom Anwender verlangt.
Trend 6: The next big thing: Spezialisten gesucht für 3D, UX und VR
Digitales Design hat sich erst aufs Web und in den letzten Jahren auf Mobilgeräte wie Smartphones, Tablets und Smartwatches erweitert. Jeder fragt sich natürlich was das nächste große Ding, die nächste Plattform für den Kreativen sein wird. Hier konnte Adobe auf seiner Kreativkonferenz nicht nur Vermutungen abgeben, sondern handfeste Zahlen liefern: Einen klaren Zuwachs gab es im letzten Jahr laut Adobe für Spezialisten, die 3D, Animation, User Experience und virtuelle Realität anbieten. In diesem Bereich gab es auf dem Profi-Kreativportal behance.com mit über 8 Millionen Mitgliedern 86 Prozent mehr Job-Ausschreibungen.
Mit Adobe Experience Design (XD) gibt es das erste All-In-One Tool für die Gestaltung von Benutzeroberflächen. Die komplett neu entwickelte Oberfläche soll schnelle Prototypen für Nutzererlebnisse in der "Geschwindigkeit von Gedanken" möglich machen. Tatsächlich gelingt zum Beispiel das Erzeugen von Bedienelementen damit sehr rasch. Konzepte wie Symbole helfen, änderungen gleichzeitig auf hunderte Bedienelemente oder Bildschirmseiten in einem Schritt zu übertragen.
Im Bereich 3D sollen Visualisierungen nicht nur für 3D-Experten sondern für alle Designer machbar werden. Mit dem im nächsten Jahr erscheinenden Design-Tool Project Felix können Designer 3D-Modelle mit 2D-Hintergründen kombinieren, ohne dass lange Einarbeitungszeit nötig wäre. Project Felix ist für Creative-Cloud Abonennten bereits erhältlich.
Fazit: Wer früh einsteigt, profitiert
Im nächsten Jahr wird sich fortsetzen, was sich schon seit Jahren im Kreativ-Business abzeichnet: Der digitale Content wird auf immer mehr Plattformen verbreitet und das Tempo steigt beständig. Außerdem sind Spezialisten für noch junge Betätigungsfelder wie VR und Bereiche wie 3D gefragt. Gleichzeitig können immer einfacher zu bedienende Werkzeuge helfen, sich früh auf diese Trends einzustellen.