Für IT-Entscheider und -Führungskräfte besteht aktuell eine der größten Herausforderungen darin, ihre Unternehmen bei der Umsetzung neuer Arbeitsplatzstrategien zu unterstützen. Vor der Pandemie war Remote Work meist eine Facette der Arbeitskultur - aber nur im Ausnahmefall notwendig. Inzwischen haben sich die Vorzeichen umgekehrt: Neue Arbeitsmodelle sind auf dem Vormarsch, viele Unternehmen setzen dabei auf einen Mix aus Präsenz- und Remote-Arbeit - Hybrid Work ist nach Meinung vieler Experten die Zukunft.
Der Trend zum hybriden Arbeiten verlangt auch IT-Führungskräften einiges ab: Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, die Unternehmensstrategie zu stützen und Hybrid Work in der Praxis zu realisieren. Die Herausforderung besteht dabei darin, die Tools zu finden, die am besten funktionieren, sie zu implementieren und nebenbei dafür zu sorgen, dass Veränderungsprozesse im gesamten Unternehmen leichter zu bewerkstelligen sind und die Belegschaft produktiv bleibt.
Hybrid arbeiten: 11 Pflicht-Tools
Wir haben 11 Tools und Technologien zusammengestellt, die für IT-Entscheider mit Hybrid-Work-Strategie obligatorisch sind:
Hoteling Software
Hierbei geht es nicht um Hotels und Schlafplätze, sondern darum, es den Mitarbeitern in der Ära des hybriden Arbeitens zu erleichtern, Schreibtische, Arbeitsplätze, Konferenzräume und so weiter zu reservieren. Der Grundsatz "first come, first served" führt hingegen sehr wahrscheinlich früher oder später zu Konflikten, die weder ins neue noch ins alte Normal passen. Hoteling Software kann darüber hinaus auch immer mehr: Einige Lösungen bieten Point-and-Click-Karten des Arbeitsbereichs, andere weisen die aktuellen "Besitzer" einzelner Schreibtische auf einem großen Screen aus. Wieder andere unterstützen Reportings, die Aufschluss über den Arbeitsplatzbedarf geben. Da die Unternehmen immer neue Anforderungen aufwerfen, wächst der Funktionsumfang der Lösungen schnell.
Zu den führenden Anbietern im Bereich Hoteling Software gehören:
Contact Tracing
Ist bekannt, wo die einzelnen Mitarbeiter sitzen, ist es auch einfacher, auf Infektionen zu reagieren. Eine hochwertige Contact-Tracing-Software identifiziert alle Kontaktpersonen von Infizierten. Einige Lösungen bitten die Mitarbeiter, beim Check-In zu bestätigen, dass sie keine Symptome aufweisen, andere nutzen Infrarotkameras, um die Temperatur zu messen. Einige Tools können Ansteckungen verhindern, indem sie einen Alarm auslösen, wenn der Mindestabstand zwischen zwei Personen unterschritten wird.
In Sachen Contact Tracing für hybride Arbeitsumgebungen stehen Ihnen folgende Optionen offen:
Produktivitäts-Tools aus der Cloud
Cloud-basierte Bürosoftware ist nicht neu, die Lösungen sind durch die Pandemie jedoch unentbehrlich geworden und werden deshalb auch immer besser. All diese Werkzeuge für die Teamarbeit sollen es ermöglichen, von überall aus zu arbeiten und sind damit auch für Hybrid-Work-Strategien unverzichtbar. Zwar stellen die Unternehmen weiterhin die Hardware für ihre Angestellten - deren Bereitstellung und Absicherung ist heute dank browserbasierter Tools so einfach wie nie zuvor.
Zu den populären, cloud-basierten Produktivitäts-Suites, die Ihre Strategie für hybrides Arbeiten stützen können, gehören:
Planungssoftware
Software für das Aufgabenmanagement ist nicht nur für hybrides Arbeiten ein unverzichtbares Hilfsmittel. Tools für agile Programmierteams helfen Projektmanagern, die verschiedenen Teile eines Projekts mit Tickets zu verfolgen. Enterprise Software Manager nutzen wiederum ihre eigenen Tools, um zu überprüfen, welche Software auf den einzelnen Rechnern läuft und Sales-Mannschaften verlassen sich seit Jahren auf CRM-Systeme.
Keine der Lösungen in diesem Bereich wurde speziell für das New Normal konzipiert - dennoch sind sie überall verfügbar, wo sich die Mitarbeiter in einem Hybrid-Work-Modell aufhalten und tragen dazu bei, Arbeitsabläufe und Präsenz-Meetings zu rationalisieren. Wenn Sie künftig auf Hybridarbeit setzen möchten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass zu keinem Zeitpunkt alle Mitarbeiter gleichzeitig anwesend sind. Wenn Sie sich bisher gegen ein (besseres) Workflow-Management-System gesträubt haben, ist es jetzt an der Zeit einzulenken.
Zu den wichtigsten Anbietern in Sachen Planungssoftware gehören:
Jira und
Messaging Tools
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie noch kein Messaging Tool in Ihrem Unternehmen verwenden, sollten Sie das in der Ära des hybriden Arbeitens dringend in Erwägung ziehen. Die Kommunikations-Tools sind ideal, um den Teamzusammenhalt zu fördern, wenn die Mitarbeiter nur selten zur gleichen Zeit im Büro sind. Davon abgesehen haben sich viele Applikationen in diesem Bereich durch die zunehmende Integration mit Workflow-Management-Werkzeugen verbessert. Auch ein Upgrade bestehender Systeme kann die Nutzungsrate nach oben treiben.
Zu den Anbietern in diesem Bereich gehören zum Beispiel:
Darüber hinaus stehen auch quelloffene Optionen zur Verfügung, etwa:
Mattermost und
Telefonie-Lösungen
Das klassische Bürotelefon ist ein Auslaufmodell. Die Telefonnetze in den Büros haben sich weiterentwickelt und bieten jetzt die nötige Flexibilität für hybride Arbeitsszenarien. Wenn Sie dennoch an Ihren Tischtelefonen festhalten wollen: Auch in diesem Bereich gibt es neue, moderne Lösungen.
Zu den Anbietern von Telefonanlagen gehören:
Videokonferenz-Lösungen
Tools für Videokonferenzen können längst wesentlich mehr, als nur das Gegenüber zu visualisieren. Ring Central zum Beispiel hat seine virtuellen Konferenzräume mit Live-Transkriptionen und digitalen Whiteboards ausgestattet. Google Meet bietet nun automatische Untertitel für mehrsprachige Diskussionen an. Und Zoom hat die Möglichkeiten der Nutzer zur Steuerung von Nebenräumen erweitert, um großen Konferenzen mehr persönliche Interaktionsmöglichkeiten zu verleihen. Gleichzeitig hat der Pandemie-Liebling reichhaltigere Formatierungsoptionen für die Chaträume hinzugefügt.
Eine Übersicht über die besten Videokonferenz-Lösungen - nicht nur für hybrides Arbeiten - bietet unser Beitrag "Die wichtigsten Videokonferenz-Systeme".
Conference Spaces
Die Pandemie hat auch die Welt der Konferenzen, Tagungen und Meetings auf den Kopf gestellt. Der Innovation hat das gut getan: Es gibt jetzt virtuelle Spaces, die den großen Kongresszentren nachempfunden sind. Die sind nicht nur für Großveranstaltungen gedacht - einige Unternehmen nutzen sie auch für Hybrid-Work-Szenarien, wie interne Besprechungen mit der gesamten Belegschaft.
Zu den neuen Anbietern virtueller Meeting Spaces gehören zum Beispiel:
Schulungsplattformen
Auch Onboarding Tools und Weiterbildungsangebote haben sich weiterentwickelt: Moderne Schulungssoftware verbessert die Learning Experience, zum Beispiel durch Videos mit variabler Geschwindigkeit oder interaktive Quiz-Sessions. Wissen ist strukturierter als je zuvor und die Mitarbeiter müssen nicht mehr auf Schulungssitzungen warten oder gar ins Büro kommen, was Hybrid-Work-Szenarien entegegenkommt.
Große Anbieter bieten auch Optionen für unternehmensspezifische Trainings. Dazu gehören etwa:
Workstation Pools
Für viele Alltagsaufgaben reicht auch im Hybrid-Work-Zeitalter ein durchschnittlicher Laptop. Einige Aufgaben wie Videobearbeitung oder 3D-Rendering erfordern hingegen stärkere Prozessoren und mehr Arbeitsspeicher. Workstation Pools mit leistungsstarker Hardware, die über eine Hoteling Software gebucht werden können, sind eine gute Lösung. Vor allem dann, wenn das Gros der Mitarbeiter mehr Hardware-Performanz nur abschnittsweise benötigt.
VR Collaboration
Nicht jede kollaborative Interaktion muss über Videokonferenztechnik erfolgen. Game-Unternehmen nutzen beispielsweise Virtual-Reality-Welten, um umfassende virtuelle Arbeitsräume zu erschaffen, die die besten Aspekte realer Arbeitsräume integrieren. Es gibt auch einige witzige Spielereien, wie eine virtuelle Feuerstelle. Wahrscheinlich wird auch VR die Arbeit nicht in pures Vergnügen verwandeln, aber es gibt keinen Grund, die neue Welt des hybriden Arbeitens nicht besser zu gestalten als das alte Büroleben vor der Pandemie.
Zu den Anbietern virtueller Kollaborationsräume gehören:
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.