Von den weltweit über 700 Workday-Kunden nutzen angeblich mehr als 170 die Cloud-Lösungen bereits in Deutschland. Das Münchner Büro wurde 2008 als Entwicklungszentrum für Produkte und Technologie gegründet und ist einer aktuellen Mitteilung zufolge mittlerweile auch für Produkt-Management, Vertrieb, Marketing, Kooperationen sowie Dienstleistungen zuständig.
Workday hat nach eigenen Angaben erheblichen Aufwand betrieben, um seine Applikationen an die Bedürfnisse deutscher Kunden anzupassen, einschließlich relevanter Aspekte für deutsche Betriebsräte sowie hiesige Regelungen zu Datensicherheit und Privatsphäre. Dazu kommen funktionale Aspekte im Umgang mit deutschen Urlaubsplänen, Überstundenregelungen, Tarifen und Betriebsvereinbarungen.
Eine ganze Reihe von Dienstleistern bietet inzwischen die Bereitstellung von Workday in Deutschland an, darunter Accenture, Daynine Consulting, Deloitte, HP, IBM, Promerit mit seiner dedizierten neuen Ausgründung Realright sowie PwC. Zweimal im Jahr gibt es eine Feature-Veröffentlichung von Workday; Berater müssen sich dafür jeweils rezertifizieren lassen.
Workday hat in Europa etwa 500 Mitarbeiter und neben München noch Niederlassungen in Dublin (Zentrale), Amsterdam, Belfast, London, Paris und Stockholm. Lokale Rechenzentren stehen in Amsterdam und Dublin.
"Wir bieten eine hervorragend entwickelte, organisch aufgebaute Lösung, die künftig als einzig notwendige Plattform eine echte Alternative darstellt", sagt Christoph Kull, Country Manager DACH bei Workday. "Vor allem gehen wir davon aus, dass Unternehmensentscheider in Deutschland bereit dafür sind, den Schritt zu einem neuen, einheitlichen wie ganzheitlichen System zu gehen und die Vorteile eines Modells zu erkennen, das von Grund auf neu und speziell für die Cloud konzipiert wurde."
Gründer von Workday waren Dave Duffield und Aneel Bhusri von Peoplesoft, nachdem ihr voriges Unternehmen von Oracle aufgekauft worden war. "Als wir Workday gegründet haben, haben wir auf der grünen Wiese begonnen und auf die modernste verfügbare Technologie gesetzt, um eine durchgehend einheitliche Anwendung zu schaffen", erläutert Mike Stankey, President und Chief Operating Officer. "Unsere Kunden profitieren von einer Softwareversion, einer Benutzeroberfläche, einem Security-Modell und inbesondere einer Community aus Kunden, Partnern und Mitarbeitern, die an einem Strang zieht."
Klassische Enterprise Software-Anbieter seien im Gegensatz dazu meist durch Akquisitionen gewachsen und hätten es sich und ihren Kunden abverlangt, verschiedene Anwendungen "irgendwie miteinander zum Laufen zu bekommen". Nutzer müssten in diesen Fällen mit unterschiedlichen Bedienoberflächen und Security-Modellen zurechtkommen, so Stankey. Derart gewachsene Lösungen seien über die Jahre sehr kompliziert geworden und das Modell verspreche nicht unbedingt den vom Kunden anvisierten Erfolg.