Sie wünschen sich ein makelloses Zuhause, ohne dafür viel tun zu müssen? Dann brauchen Sie einen Saugroboter. Die Auswahl an Modellen, Funktionen und Extras ist mittlerweile aber riesig, bei der Produktwahl kann man sich deswegen leicht vergreifen. Damit Sie an dem kompakten Haushaltshelfer lange Freude haben, sollten Sie beim Kauf auf ein paar wichtige Merkmale achten.
Saugroboter mit automatischer Entleerung sind besonders praktisch
Weil der Staub-Behälter von Saugrobotern recht klein ausfällt, muss man ihn regelmäßig leeren. Bei Modellen mit Absaugstation müssen Sie das aber nicht selbst tun, es geschieht dort während des Aufladens nämlich automatisch. Für Allergiker ist diese Funktion besonders praktisch, weil man damit seltener mit Tierhaaren, Staubpartikeln und den sich darin tummelnden Milben in Kontakt kommt. Für einen kleinen Aufpreis erhalten Sie mit einer Absaugstation also einen echten Komfortgewinn.
Reinigung ist nicht gleich Reinigung
Ob Saugroboter das Zuhause wirklich sauber bekommen, hängt nicht nur von der Saugleistung ab. Auch die Bauform und die Ausrüstung der Putz-Zwerge sind entscheidend. Bei runden Saugrobotern sollten Sie auf seitliche Bürstensysteme achten, denn nur damit können die Geräte überhaupt in die Ecken von Räumen vordringen und dort Schmutz zum Aufsaugen herausbürsten. Eckige oder D-förmige Sauger haben es bei solchen Aufgaben besonders leicht.
Saugen, wischen - oder beides?
Neben den klassischen Saugroboter sind heute auch eine ganze Reihe von Wischroboter im Handel, manche Geräte verbinden sogar beide Funktionen. Mit einem kleinen Wassertank können solche Hybrid-Bots nach dem Saugen dann gleich noch Nasswischen.
Einige Roboter, die beide Disziplinen vereinen, sind allerdings nur für das Arbeiten auf Hartböden geeignet. Einige neuere Geräte können Funktionen aber auch automatisch umschalten, wenn sie von einem Hartboden auf einen Teppich fahren.
Mapping ist praktisch und effizient - kostet aber extra
Wer seinen Saugroboter auf große Flächen oder mehrere Räume gleichzeitig loslassen möchte, der sollte auf ein Gerät mit Kartierungs-Funktion (Mapping) zurückgreifen. Beim großflächigen Einsatz wird es sich nämlich nicht vermeiden lassen, dass dem kleinen Putzteufel mal der Strom ausgeht. Mit entsprechender Ausstattung kann das Gerät dann von alleine zur Ladestation fahren und den aktuellen Reinigungsvorgang danach zielgenau an der letzten Position wieder aufnehmen.
Preiswerte Geräte und ältere Modelle setzen oft auf eine simple Wegfindung per Kollisionssensoren. Damit gehen generell deutlich längere Reinigungszeiten einher. Der Putzprozess geht dabei recht chaotisch vonstatten: Die Geräte fahren wahllos umher und reinigen nach dem Zufallsprinzip. Moderne Saugroboter setzen auf Laserscanner oder Infrarot- bzw. Ultraschallsensoren. Das garantiert, dass die gleichen Flächen nicht immer und immer wieder abgefahren werden. Auch Kollisionen mit dem Mobiliar lassen sich damit vermeiden.
Diese Navigationstypen haben Sie zur Auswahl
Chaos- oder Zufallsprinzip: Wie oben beschrieben, fahren solche Geräte wahllos durch die Gegend. Wenn Sie irgendwo anstoßen, wählen sie per Zufallsprinzip eine neue Richtung. Dass dabei alle gewünschten Bereiche gereinigt werden, ist statistisch zwar wahrscheinlich, aber nicht garantiert. Diese Roboter sind allerdings sehr preiswert und bieten durchaus eine gute Reinigungsleistung. Zudem sind sie meist flacher gebaut als Roboter mit Lidar.
Solche einfachen Roboter können also gut unter Möbeln reinigen und passen auch dann noch unter die Couch, wenn der Lidar-Saugroboter sich längst festfährt. Zudem gibt es mit solch einfachen Robotern ohne Kamera oder Lidar nie ein Datenschutzproblem.
Kamera-Navigation: Mitunter richten Saugroboter dabei eine Kamera auf die Decke, denn die sollte ja den gleichen Grundriss haben, wie die zu saugenden Bereiche. Mit Unebenheiten oder wenn sich die Fläche der Decke grob von der des Bodens unterscheidet, haben solche Geräte aber gerne mal Probleme. Hindernisse oder Möbel werden bei solchen Modellen über zusätzliche Sensoren erkannt, etwa via Infrarot.
Allerdings gibt es auch viele Saugroboter, die mit der Kamera direkt die Wohnung filmen, um Hindernisse zu erkennen. Es gibt sogar Saugroboter, die mit ihrer Kamera die Wohnung regelrecht überwachen können; auch Miele bot so ein Modell an. Aufgrund der Kamera besteht hier auch potenziell ein Datenschutzproblem, wie seinerzeit das Beispiel iRobot zeigte.
Infrarot-Sensoren: Ein klassisches, aber zuverlässiges Navigationssystem. Infrarotsensoren kommen oft auch in anderen Saugrobotern als Unterstützung zum Einsatz. Verlässt sich der Roboter ausschließlich auf die Technik, identifizieren er damit Hindernisse und findet seine Ladestation von allein - zumindest meistens.
LDS (Laser Distance Sensor): Lasersensoren sind eine der modernsten und besten Orientierungsmittel für Saugroboter. Ein rotierender Sensor vermisst dabei ständig die Umgebung, solche Geräte können deswegen auch in völliger Dunkelheit arbeiten. Dazu sind diese Roboter besonders effizient, stoßen selten an und ermöglichen präzises Mapping. Per Software (App) können Sie damit auch manuell Reinigungsbereiche festlegen oder bestimmte Zonen ausschließen.
Dafür sind die Roboter oft etwas größer und Datenschutz wird zu einem wichtigen Thema: Schließlich können die kleinen Helfer Ihren Wohnraum genau vermessen. Aufgrund ihrer Höhe 8wegen des an der Oberseite befindlichen Lidars) können dieser Roboter zudem oft nicht unter der Couch reinigen, weil zu wenig Platz zwischen dem Fußboden und der Unterseite des Möbels ist.
Gyro-Navigation: Saugroboter mit Gyroskop-Steuerung sind etwas günstiger als jene mit LDS, sie vermessen Entfernungen und Reinigungsflächen mithilfe eines Beschleunigungssensors. Das ermöglicht auch Mapping-Funktionen: Der Roboter kann Karten der Putzflächen erstellen, die zeigen dann sowohl seine Position als auch die gereinigten Bereiche. Man kann damit aber keine Sperrzonen einrichten.
Preis ist Frage des Anspruchs
Günstige Saugroboter bekommen Sie heute schon für 50 Euro. Wie langlebig, gründlich oder flexibel solche Schnäppchen sind, muss man ausprobieren. Viele Hindernisse und Winkel in der Wohnung machen solchen Geräten das Leben schwer. Mitunter werden manche Wohnbereiche vielleicht gar nicht gereinigt. Solide Saugroboter bekommt man heute für rund 200,- Euro. Erstklassige Geräte mit Wischfunktion, wie der Roborock S7 MaxV (1.400 Euro) oder der Laresar L6 Pro (550,- Euro) sind entsprechend teurer.
Doch selbst teure Saugroboter mit Lidar und Kamera scheitern an Türschwellen und vielleicht sogar an hohen Teppichkanten. Andererseits zeigen unsere Tests, dass selbst einfache Roboter ohne jegliche smarte Funktionen hohe Teppichkarten erklimmen können.
Arbeitszweck ist beim Kauf entscheidend
Eines der wichtigsten Kaufkriterien bei Saugrobotern ist der ihnen zugedachte Arbeitsbereich. Sollen damit nur kleinflächige Hartböden gereinigt werden, muss man nicht allzu tief in den Geldbeutel greifen. Soll das Gerät in der Lage sein, von alleine auf Teppiche und wieder herunterzufahren, soll es leise sein und möchten Sie es per App bedienen, steigen die Preise entsprechend. Auch die Seitenbürsten sind ein oft unterschätztes Qualitätsmerkmal, besonders wenn man Hochflorteppiche im Haus hat. Dabei reinigen weiche Bürsten zwar gründlicher, sie verfangen sich aber auch leichter.
Ist den Aufpreis fast immer wert: Eine gute App
Praktisch und ziemlich cool: Moderne Saugroboter können Sie heute oft per App steuern. Damit nutzen Sie Gerätefunktionen auch aus der Ferne und zu jeder Zeit. Saugroboter ordert man damit zur Dockingstation zurück, erstellt Putzpläne und sogenannte No-Go-Zonen, von denen sich die kleinen Helfer dann tunlichst fernhalten.
Auch Leistungseinstellungen lassen sich damit bei vielen Modellen vornehmen, bei Wisch-Robotern kann man etwa den Wasserfüllstand ablesen. Einige neue Geräte erlauben sogar Echtzeit-Tracking, zeigen einen Live-Stream beim Putzen und melden es, wenn die Reinigung von Filtern oder Bürsten notwendig ist. Ob Sie bereit sind für solche Zusatzfunktionen extra Geld auszugeben, müssen Sie selbst entscheiden.
(PC-Welt)