Karriere machen

Worauf es vor dem Berufsstart ankommt

02.03.2014
Von  und
Anke Quittschau ist Beraterin in Sachen Etikette und Business-Knigge bei der Agentur korrekt!.
Christina Tabernig ist Beraterin für Fragen der Etikette und Business-Knigge bei der Agentur korrekt!.
Endlich das Diplom in der Tasche kann die Karriere beginnen. Doch Unerfahrenheit im Selbst-Marketing, mangelnde Orientierung bei der Arbeitgeberwahl und manchmal etwas zu viel Selbstvertrauen in die eigenen Fachkenntnisse können den Start holprig gestalten.

Folgende sieben Tipps können helfen, damit aus dem beruflichen Start kein Fehlstart wird:

  1. Den passenden Arbeitgeber finden. Nicht nur auf bekannte Namen und Rankings setzen, sondern besser auf die passende Tätigkeit und den eigenen Arbeitsstil. Die Eingliederung in die Strukturen von Großkonzernen ist nicht jedermanns Sache, vielleicht passt ein Mittelständler viel besser zum eigenen Profil. Dazu muss man seine eigenen Stärken und Schwächen kennen. Also ruhig schon vor der Bewerbungsphase eine Analyse mit Blick auf die fachliche und persönliche Kompetenz machen.

  2. Werbung in eigener Sache und Präsenz im Internet zeigen. Selbst-Marketing basiert ebenfalls auf dem Wissen über die persönlichen Stärken und Talente. Wer erfolgreich sein möchte, muss wissen, was er kann. Dabei nicht nur an das gewünschte Tätigkeitsfeld denken, sondern auch an kommunikative Kompetenz und soziale Stärken. Vorstellungsgespräche sind heute erst der zweite Schritt, zuvor checken Personalverantwortliche den Bewerber im Internet. Deshalb bei der digitalen Selbstvermarktung gezielt den beruflichen Auftritt "inszenieren". Aber nicht übertreiben!

  3. Fach- oder Führungskarriere anstreben? Viele Unternehmen unterstützen beide Karrierepfade. Jeder muss selbst erkennen, ob er eine Führungskarriere machen möchte oder vielleicht eine Fach- und Projektlaufbahn einschlägt. Wer seine Stärken kennt, kann seine Karriere erfolgreicher und zufriedener gestalten. Denn nicht immer ist der beste Fachmann auch der beste Abteilungsleiter.

    Eine erfolgreiche Karriere setzt sich aus vielen Details zusammen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten.
    Eine erfolgreiche Karriere setzt sich aus vielen Details zusammen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten.
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  4. Macht der Partner mit? Auf dem Karrierepfad kommt nicht nur der Kandidat selber ins Visier, sondern auch sein Partner. Sind Partner auf Veranstaltungen mit eingeladen, sollten auch sie sich wohl und sicher fühlen. Dem Smalltalk mit dem Chef nicht Stand halten zu können und kein Wort beim Abendessen heraus zu bekommen macht sich nicht gut. Am Ende der Karriereleiter müssen sich beide repräsentieren können. Es kommt durchaus vor, dass man Geschäftspartner in einer privaten Situation im Theater oder in der Freizeit trifft.

  5. Ein Mentor kann hilfreich sein. Viele Unternehmen haben Mentorenprogramme und laden die Mentees zu Kamingesprächen oder ähnlichem Veranstaltungen ein. Sollte dem nicht so sein, kann es hilfreich sein, sich seinen Mentor selbst zu suchen. Im Zweifel könnte es auch der direkte Vorgesetzte sein, den man darum bittet, nicht nur Feedback, sondern auch Tipps und Ratschläge zu geben.

  6. Wortmüll streichen. Im Geschäftsalltag neigt man dazu, Aussagen zu verweichlichen. Am Ende fehlt einem dann die Verbindlichkeit. Statt der aktiven Formulierung "Ich werde mal nachsehen" sagen viele lieber "Da müsste ich mal nachsehen". Das ist nicht höflich, sondern Ausdruck von mangelndem Engagement. Zum Sprachmüll zählen auch Wörter, deren Bedeutung nicht definiert ist, deren Nutzung jedoch Kompetenz signalisieren soll. Bestes Beispiel: Nachhaltigkeit. In welchem Bezug nachhaltig - moralisch, systemisch, monetär? Wie lange ist denn nachhaltig? Benutzen Sie deshalb besser nur Wörter, die Sie auch eindeutig definieren können. Hierbei geht es um Sprachkompetenz. Formulieren Sie positiv und verzichten Sie auf Fremdwörter oder firmenspezifische Begriffe.

  7. Soft Skills prüfen. Das Wissen über den Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern rundet eine Persönlichkeit ab. Dazu zählen Kenntnis über Dress Codes, Small Talk oder grundlegende Dos & Don’ts am Besprechungs- aber auch Restauranttisch. Je mehr Sicherheit man hat, desto größer das Selbstvertrauen. Eine gute Ausbildung, Fachwissen und Kompetenz sind zwar wichtig, doch sie reichen nicht mehr aus, um wirklich Ziele zu erreichen. Denn Soft Skills wie Ausstrahlung, natürliche Souveränität, Rhetorik, gute Umgangsformen und mehr werden auf dem Karriereweg immer wichtiger.

Buchtipps:

Christina Tabernig, Anke Quittschau: Die ersten 100 Tage im Job - vom Start weg erfolgreich, Beck Kompakt Ratgeber, Verlag C.H. Beck, 2013, 128 Seiten, kartoniert 6,90 Euro,

Christina Tabernig, Anke Quittschau, 99 ultimative Tipps für die Karriereleiter, Beck Kompakt Ratgeber, Verlag C.H.Beck, 2013, 128 Seiten, kartoniert 6,90 Euro.