Werkzeuge für Social Business Collaboration (SBC), die den Austausch zwischen Mitarbeitern sowie mit Partnern und Kunden effizienter, schneller und zielgerichteter gestalten, stehen nach wie vor weit oben auf der Liste der strategischen Assets vieler Unternehmen. Während einigen Firmen die Ersteinführung einer solchen Plattform noch bevorsteht, haben viele andere bereits eine SBC-Plattform im Einsatz und profitieren von deren Vorteilen. So bestärkt, stehen viele Unternehmen nun vor dem nächsten Schritt, die Plattform weiterzuentwickeln sowie ihre Nutzung auszuweiten. Dabei fragen sich die Entscheider: Wie kann ich noch mehr aus dieser technischen Plattform herausholen, um die Interaktion meiner Mitarbeiter weiter zu optimieren? Die gleiche Frage stellen sich auch die Hersteller dieser Plattformen.
- A wie Ansichten:
Durch sogenannte Ansichten kann gesteuert werden, welche Spalten in einer Liste oder Bibliothek angezeigt werden und wie Inhalte sortiert, gruppiert und gefiltert werden. Die Art der Darstellung, der Elemente in der Liste oder Bibliothek kann ebenfalls beeinflusst werden, d. h. Sie sind nicht darauf beschränkt eine Liste oder Bibliothek in der gewohnten tabellarischen Art darzustellen. - B wie Bibliothek:
Informationen, Dokumente (doc, xls, ppt, pdf, etc.) und Bilder werden im SharePoint in Listen und Bibliotheken abgelegt und anschließend mit zusätzlichen Metadaten versehen. Hierzu stellt der SharePoint im Standard eine Vielzahl spezifischer Bibliotheks- und Listentypen bereit. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich vergegenwärtigen, dass eine Bibliothek nur eine besondere Art von Liste ist. Im Prinzip ist eine Dokumentbibliothek dasselbe, wie zum Beispiel eine Ankündigungsliste. Die Zeilen, die Sie einer Liste, und die Dateien die Sie einer Bibliothek hinzufügen, sind Elemente. Zu einem Element können Sie Eigenschaften definieren, die dieses näher beschreiben. Sogenannte Metadaten, die dann als Spalten der Liste oder der Bibliothek angezeigt werden. - C wie Community-Template:
SharePoint 2013 brachte ein neues Community-Template mit, mit dem sich Mitarbeiter virtuell austauschen und in Themen kategorisieren können. Das Community-Template enthält zudem ein erweitertes System für Bewertung von Beiträgen und Reputation der User. - D wie Dashboard:
Dashboard ist eine Visualisierungsform von Informationen in verdichteter Form – eine Art Kennzahlen-Cockpit. Es kann dem Management z.B. Informationen über die Nutzung von SharePoint bieten. - E wie Ein- und Auschecken:
Checken Sie eine Datei in einer Dokumentbibliothek aus, stellen Sie damit sicher, dass andere Benutzer keine Änderungen an der Datei vornehmen können, während Sie diese bearbeiten. Das heißt, in der Zeit, in der die Datei ausgecheckt ist, können Sie diese in aller Ruhe bearbeiten, speichern, schließen und erneut öffnen. Andere Benutzer können das Dokument währenddessen nur schreibgeschützt öffnen und keine Änderungen an der Datei im SharePoint vornehmen. Ihre Änderungen sehen andere Benutzer erst, wenn Sie die Datei wieder einchecken. Beim Einchecken einer Datei können Sie Kommentare zu den vorgenommenen Änderungen eingeben. Daran erkennen andere Benutzer, was Sie an der ausgecheckten Datei geändert haben. Die Kommentare sind in der Versions Historie des jeweiligen Dokumentes einsehbar. - F wie FAST for SharePoint:
FAST ist die verbesserte Search Engine von SharePoint und mit der Version SharePoint 2013 im Standard enthalten. Ein wichtiges Feature, das die FAST Search von der Standard-SharePoint-Suche unterscheidet, ist die Dokumentenvorschau. - G wie Globale Navigation:
Diese Navigation stellt die Hauptmenüpunkte der Inhaltsstruktur dar. Grundsätzlich nimmt die Globale Navigation neu erstellte Websites als Menüpunkt automatisch mit auf. Diese Navigation kann in ihrem Verhalten, d.h. welche Menüpunkte werden dargestellt und in welcher Reihenfolge, konfiguriert werden. - H wie Hierarchien:
SharePoint ist hierarchisch aufgebaut. Auf oberster Ebene befindet sich die sogenannte Websitesammlung (engl. Sitecollection). Die Websitesammlung bietet eine in sich abgeschlossene Verwaltungseinheit. Dort werden die Berechtigungen der Benutzer, sowie sämtliche Inhalte, Workflows und Regeln gespeichert. Die Websitesammlung besitzt immer mindestens eine Website, die sog. Top-Level Website. Darüber hinaus kann eine Websitesammlung beliebig viele weitere Websites auf beliebig vielen Hierarchie-Ebenen enthalten. - I wie Inhaltstyp:
Ein Inhaltstyp ist ein einzigartiges Set von Eigenschaften: Template (Word/Excel/Powerpoint), mit oder ohne Inhalte, Metadaten, Workflows und Aufbewahrungsrichtlinien. Inhaltstypen können z.B. Lebensläufe oder Urlaubsanträge für eine Personalakte sein oder eine Definition der Spalten, Workflows und anderer Attribute liefern, mit denen ein Listenelement in der betreffenden Liste definiert wird. Ein Dokumenteninhaltstyp legt auch die Dokumentenvorlage fest und definiert z.B. Aufbewahrungsfristen. Auch Inhaltsseiten besitzen einen speziellen Inhaltstyp der die Eigenschaftenvom Basis-Inhaltstyp Seite erbt. - J wie jQuery:
Wird in Bezug auf SharePoint über jQuery gesprochen, ist ein freies, umfangreiches JavaScript-Framework gemeint, welches komfortable Funktionen zur HTML-Manipulation und -Navigation zur Verfügung stellt. - Keyword (Suche):
Ein Keyword in der SharePoint Suche ist ein definierter Begriff, dem eine Erläuterung zugeordnet wird. Beim Aufrufen des Begriffs oder Kürzel wird dieses Keyword ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt - z.B. als Erläuterung oder Erinnerung an einen Sachverhalt. - L wie Liste:
Listen sind das Herzstück von Sharepoint. Sie speichern Informationen und zeigen diese an. Eine Bibliothek ist auch eine Art von Liste, die aber Dateien enthält. Neue Informationen, die einer Liste hinzugefügt werden, nennt man Elemente. Für jede Liste können sie Eigenschaften definieren, um Elemente im Detail zu beschreiben: die sogenannte Metadaten, die dann als Spalten in der Liste oder Bibliothek angezeigt werden - M wie Masterpage:
Die Masterpage definiert die grundsätzliche Platzaufteilung zwischen den verschiedenen Elementen einer Sharepoint Website. Diese bildet den Rahmen für die Inhaltsseiten und beinhaltet bspw. die Navigationselemente, das Benutzer Interface, die Suche usw. Seitenlayouts und Masterseiten ergeben gemeinsam die Präsentation für eine Webseite. - N wie Newsfeed:
Der Newsfeed ist der Kern der sogenannten „MySite“, also der persönlichen Seite, auf der alle für einen User relevanten Informationen – basierend auf seinem persönlichen Profil und seinen Aktivitäten in SharePoint – zusammengefasst dargestellt werden. - O wie Out-of-the-Box:
Spricht ein SharePoint-Consultant von “Out-of-the-Box” meint er, dass etwas mit den Standardmitteln von SharePoint umgesetzt werden kann und bspw. keine programmatischen Änderungen notwendig sind. - P wie Papierkorb:
Mithilfe des Papierkorbs ist es möglich, Elemente wiederherzustellen, die von Websites gelöscht wurden. Er bietet einen zweistufigen Schutz gegen versehentliches Löschen. Wenn Sie ein Dokument oder ein anderes Element löschen, wird es von der Site entfernt und in den Papierkorb der Site verschoben. Von dort lässt es sich bei Bedarf wiederherstellen. Falls Sie das Element aus dem Papierkorb der Site löschen, wird es in den Papierkorb der Websitesammlung verschoben. Von hier aus lässt sich das Dokument entweder an seinen ursprünglichen Speicherort wiederherstellen oder endgültig löschen. - Q wie Query:
Query (zu Deutsch „Abfrage“) bezeichnet den Prozess der Kommunikation mit einem Datenobjekt (z.B. mit einer Datenbank). Eine Query besteht aus Kommandos, die von dem jeweiligen Datenobjekt interpretiert und ausgeführt werden können. - R wie Rating:
Das Rating zählt zu den Social Features von SharePoint und ist bspw. im Community-Template von SharePoint 2013 enthalten. Mit einem 5-Sterne-Bewertungssystem können Mitarbeiter damit Inhalte bewerten. - S wie Sites:
Sites bilden die Basis für die Bereitstellung von Webseiten für Intra-, Extra- und Internetseiten. Das Seitenlayout bildet dabei eine Vorlage für eine Inhaltsseite, welche die Platzaufteilung für die verschiedenen Inhalte der Seite vorgibt, indem Inhaltsbereiche definiert und auf der Seite platziert werden. - T wie Teamsite:
Eine Teamsite ist eine fest definierte Website-Vorlage, die Teams bei Ihrer Zusammenarbeit in SharePoint unterstützen soll. Die Vorlage stellt eine Dokumentenbibliothek sowie Listen zum Verwalten von Ankündigen, Kalenderelementen, Aufgaben und Diskussionen bereit. - U wie UI (User Interface):
Ist in Bezug auf SharePoint vom UI die Rede, so ist die Benutzeroberfläche (engl. User Interface) gemeint. Unter einer Benutzeroberfläche (auch Benutzerschnittstelle genannt) versteht die Schnittstelle zwischen Maschine und Mensch. - V wie Versionierung:
Die Versionierung ist eine Methode, um ältere Versionen eines Dokuments beizubehalten, während das Dokument weiter entwickelt wird. - W wie Webpart:
Ein Webpart ist ein Modul, welches verschiedene Informationen und/oder Funktionen zur Verfügung stellt, die von den Redakteuren auf Inhaltsseiten platziert, konfiguriert und verwendet werden können. Die meisten Webparts sind für einen bestimmten Verwendungszweck gedacht und können darüber hinaus nicht für andere Einsatzzwecke verwendet werden. - X wie XS-Publishing:
Cross Site Publishing: Das Cross Site Publishing“ erlaubt das Publizieren von Inhalte aus Listen und Dokumentenbibliotheken über SiteCollection- und Applikationsgrenzen hinweg und stellt dabei eine Kombination vieler Funktionen wie Kataloge, Metadatennavigation, Content Search Webpart, etc. dar. - Y wie Yes, you can:
SharePoint ist ein toller Baukasten, mit dem viele Anwendungsfälle im Bereich Unternehmenskommunikation abgedeckt werden können. Dass ein solches Glossar notwendig ist, wiederspricht allerdings der „intuitiven Nutzung“ gängiger Content Management Systeme – dafür geht der Leistungsumfang von SharePoint auch meist über deren hinaus, daher: Wagen Sie den Weg! - Z wie Zentraladministration:
Mithilfe der Zentraladministration können Sie Verwaltungsaufgaben für SharePoint-Produkte und -Technologien zentral ausführen. Die Zentraladministration ist in vier Bereiche unterteilt: die Homepage, die Seite Vorgänge, die Seite Anwendungsverwaltung und die Verwaltungsseiten für Anbieter für gemeinsame Dienste.
Neue Versionen zeigen die Trends
Aktuelle Entwicklungstrends lassen sich gerade besonders gut betrachten, da zwei der am häufigsten eingesetzten Produkte - Microsoft Sharepoint und Jive - jetzt in neuen Versionen vorliegen. Da die Plattformen unterschiedliche Ursprünge und deutlich andere Produktinnovationszyklen aufweisen, sind ihre Funktionen und strategischen Entwicklungen besonders spannend zu beobachten.
1. Mobile Arbeit braucht mobile Interaktion
Gerade hinsichtlich der immer stärkeren Mobilisierung von Mitarbeitern und ihren Tätigkeiten sind SBC-Plattformen stark gefragt, handelt es sich doch letztendlich um Werkzeuge für eine bessere Interaktion. Microsoft bietet mit der neuen Sharepoint-Version unterschiedliche Optionen der Mobilunterstützung: Eine moderne Ansicht basierend auf HTML5, eine klassische Ansicht, die der mobilen Vorgängerversion entspricht, und eine Vollbildansicht für alle Endgeräte, die größer als ein Smartphone sind. Zudem lassen sich die Designs nun nach sogenannten Device Channels unterscheiden - das ermöglicht endgerätespezifische Darstellungen. Ferner bietet die neue Version von Sharepoint eine Browser-basierte und -optimierte Version der gängigen Office-Anwendungen, und über neue Ereignisse können sich Benutzer per Push-Nachricht informieren lassen.
Auch Jive hat sein Mobile-Angebot ausgebaut und stellt nun für iOS und Android native Apps bereit, die ebenso Push Notification erlauben und kleine, zur Usability beitragende Verbesserungen enthalten. Die nativen Anwendungen gestatten den Zugriff auf Kamera und Bildarchiv, was den Informationsaustausch unterwegs deutlich effizienter gestaltet. Eine angenehme und effiziente Nutzung von SBC-Plattformen auf mobilen Endgeräten zeichnet sich demnach als Trend ab, der sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken wird.
- "Redaktionsbro"
Da wird das "Redaktionsbüro" zum "Redaktionsbro": Die „Central Desktop“-Lösung kommt wie viele andere amerikanische Lösungen im Netz nur schlecht bis überhaupt mit Umlauten in Bezeichnung klar. - Assistenten helfen online
Das Hinzufügen neuer Kollegen zum bestehenden Workspace ist bei Central Desktop schnell erledigt und bietet übersichtliche Möglichkeiten, den Anwender entsprechende Rechte zuzuweisen. - Bildbehandlung
Die Lösung Central Desktop bietet in einem Workspace auch die Möglichkeit, mit Bildern umzugehen: Leider zeigt sich auch hier die Schwäche bei der Arbeit mit Dateinamen, die nicht dem einfachen ASCII-Zeichensatz ohne Umlaute entsprechen. - Online-Hilfe
Online-Hilfe, die das Arbeiten erleichtern kann: Durch interaktive Hilfe ermöglicht es die Software von Projectplace relativ einfach, Projekt anzulegen und zu betreuen. - Farbcodes
Farben helfen bei der Visualisierung: Dadurch werden die unterschiedlichen Aktivitäten innerhalb eines Projekts deutlicher hervorgehoben – die Teammitglieder erhalten so unter Projectplace schnellen einen entsprechenden Überblick. - Mobil geht's auch
So werden auch die mobilen Mitarbeiter eingebunden: Für den Zugriff auf die Projectplace-Lösung steht auch einen Android-App bereit, die zwar nicht alle Funktionen des Web-Interfaces bieten kann, aber einen grundsätzlichen Überblick gewährt. - Registrierung
Eine Registrierung ist notwendig: Wie bei vielen anderen Collaboration-Lösungen, die einen Server in der Cloud bereitstellen, ist auch beim Einsatz von „amagno“ zunächst eine Registrierung notwendig. - Gruppenarbeit
Ist die erste Gruppe eingerichtet, so können mit Hilfe der "amagno"-Software entsprechende Dokumente relativ leicht und schnell automatisch gesichert werden. - Dokumentenaustausch
Arbeiten mit den "Magneten" und vor allen Dingen mit den Dokumenten: Hier zeigte es sich, dass die "amagno"-Lösung sehr gut mit den unterschiedlichen Dokumententypen umgehen kann. - Teamdrive
Aufgeräumte Oberfläche: Mit der Version 3.1 stellt die Lösung "Teamdrive" eine ganze Reihe von Informationen zur Verfügung, die sich natürlich erst nach und nach füllen – hier ist der Client direkt nach der Installation zu sehen. - Einladung
Einladung für die Verwendung eines Team-Spaces: Direkt aus der Anwendung heraus kann ein Nutzer andere Teammitglieder zur Nutzung seines Teamdrive-Bereiches einladen. - Auch für Android
Zugriff auch vom Android-Tablet (hier unter Android 4.22): Die Teamdrive-App bietet dabei allerdings nicht alle Möglichkeiten, die dem Anwender mit dem Windows-Client zur Verfügung stehen. - SharePoint machts selbst
Das Vorbereitungstool für SharePoint Foundation 2013: Microsoft hilft hier dem Anwender sehr gut dadurch, dass die benötigten Softwareprodukte automatisch nachinstalliert werden – trotzdem stoppt die Installation nur allzu häufig mit kryptischen Fehlermeldungen. - Der fertige SharePoint
Es ist vollbracht: Der SharePoint Foundation Server 2013 wurde auf einem Windows Server 2008 R2 installiert und präsentiert eine Web-Oberfläche für die weitere Konfiguration.
2. Struktur in die Informationsflut bringen
Nach Einführung einer SBC-Plattform erliegen die Nutzer oft der Versuchung, Inhalte möglichst vieler Interaktionen zu erfassen. Schnell stellen sie dann jedoch fest, dass hier ein Information Overload droht. Die neue Währung unserer Zeit heißt Aufmerksamkeit. Die Steuerung fällt dabei zu einem großen Teil den Activity Streams zu, die nutzerbezogen die richtigen, weil relevanten Neuigkeiten zusammenfassen sollen. Gerade im Bereich Activity Streams und ihrer Arbeitsweisen ist ein starker Entwicklungsfortschritt deutlich erkennbar.
Jive, das in den bisherigen Versionen bereits einen zentralen Activity Stream integriert hat, bietet in seiner neuen Version nun die Möglichkeit, mehrere Streams frei zu konfigurieren. Das stellt einen klaren Evolutionsschritt dar: Die eingehenden Informationen lassen sich nicht nur durch explizite Abonnements, intelligente Empfehlungen und weitere Präferenzen filtern. Es ist auch möglich, die Interaktionen nach einem eigenen, individuell definierten effizienten Muster zu strukturieren.
Bei Sharepoint heißt das Äquivalent weiterhin "Newsfeed" und ist auf der persönlichen Benutzerseite zu finden. Die in die Jahre gekommene Funktion wurde nun ausgebaut: Das Verhalten steuern weiter Informationen aus dem eigenen Profil, ebenso aber auch explizite Aktionen wie das Folgen eines Dokuments oder einer Person. Zudem kennt Sharepoint nun auch klassische Social-Business-Funktionen wie das "Mentioning" einer Person, um sie in den Gesprächsfluss einzubinden, sowie Hashtags im Fließtext. Damit ist Sharepoint einen Evolutionsschritt weiter gegangen. Klar zu erkennen ist, dass der Activity Stream als wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber anderen SBC-Plattformen wahrgenommen wird.
3. Verbinden, was zusammengehört
SBC-Plattformen sollen auch operative Prozesse unterstützen. Das gelingt umso besser, je einfacher sich die Integration der Abläufe für den Endnutzer gestalten lässt. Daher ist es interessant zu sehen, dass die entsprechenden Integrationsmöglichkeiten der Plattformen in ihren neuen Versionen stark zugenommen haben.
Jive bietet neben verbesserten Versionen seines Office- und Outlook-Konnektors sowie eines komplett neu gestalteten Konnektors zum Mitbewerberprodukt Sharepoint, eine weitere, sehr interessante Funktion an: "Jive Anywhere". Diese bettet sich in den Browser ein und erlaubt den Nutzern, Websites direkt in die Interaktion auf der Plattform einzubeziehen. Für den Endanwender ist dies mit einem Klick umsetzbar und gestattet dadurch den einfachen Informationsaustausch direkt aus dem größten Wissensfundus überhaupt - dem World Wide Web. Für bestimmte Seiten wie Salesforce.com geht die Integration bis auf Feldebene. Zudem gibt es im neuen Jive auch die "!App"-Funktion, die während der Erstellung einer Nachricht eine Applikationsfunktion direkt einbinden kann. Unverändert bleiben die Möglichkeiten, sowohl über Plug-ins die Funktionalität zu erweitern als auch über Apps, die von einem öffentlichen Markt bezogen und deren Verteilung vom Administrator oder Endnutzer gesteuert werden können.
Auch Microsoft Sharepoint - klassisch bereits als Integrationsplattform angesehen - bietet in der neuen Version mit dem "App-Modell" eine weitere schlanke Möglichkeit, Anwendungen zu integrieren. In diesem Zuge gibt es nun auch einen öffentlichen Sharepoint Store in Analogie zu Apples App Store. Damit haben Anwender die Möglichkeit, Apps in der Cloud zu betreiben. Zudem können Endnutzer eigenständig Apps installieren, wenn sie zuvor genehmigt wurden. Der Administrator verwaltet hierzu einen internen App Catalog. Die einstigen Kommunikationsplattformen integrieren sich also zunehmend in andere Bereiche - ein Trend, der sich weiter verstärken und zur breiten Akzeptanz der Plattformen einen wertvollen Beitrag liefern wird.
4. Betrieb verlagert sich in die Cloud
Die Verlagerung von Plattformen in die Cloud ist von anderen Anwendungen und Geschäftsprozessen bereits bekannt. Betrachtet man die SBC-Plattform, gilt dieser Trend auch für Social Collaboration. Jive vermarktet seine neue Plattform neben der bekannten On-Premise-Version auch als Cloud-Dienst und stellt so sicher, dass immer die neueste Version verfügbar ist. Ein entsprechendes Rechenzentrum, um den europäischen Datenschutzanforderungen gerecht zu werden, gibt es ebenfalls.
Microsoft Sharepoint treibt das Thema Cloud noch ein wenig weiter. So wurde die Architektur für das Zusammenspiel mit Komponenten oder Apps ausgerichtet, die wahlweise on Premise beim Anwender oder on Demand in der Cloud liegen. Auch hier wird deutlich, wohin der Weg führt: Einerseits etabliert sich mit der Cloud ein Betriebsmodell, das wie bei anderen IT-Plattformen auch auf die Flexibilisierung der Betriebskosten abzielt. Andererseits wird weiterhin das "klassische" Modell angeboten, so dass Anforderungen an den Datenschutz nicht außen vor gelassen werden. Dies ist besonders bei Interaktionsplattformen ein wichtiger Aspekt.
5. Mit besserer Usability zu größerem Nutzen
SBC-Plattformen müssen einfach bedienbar sein und ihren Nutzern klar aufzeigen, wie sie Mehrwert erzeugen können. Da hilft es, wenn das User Interface bereits ut-of-the-Box eine angenehme Nutzerführung mitbringt.
Sharepoint baut hierzu auf die neuen Interface-Konzepte der Microsoft-Welt, setzt diese aber nicht so radikal um wie in seinen anderen Neuerscheinungen. Generell erinnert die Benutzerführung nun etwas an Anwendungen aus dem Consumer-Bereich wie bei Twitter oder Amazon. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfachere Gestaltung des Designs. Bisher flossen bei Sharepoint-Projekten nicht unerhebliche Aufwände in die Layout-Anpassungen - in der Vergangenheit blieb deshalb offenbar umso weniger Geld für funktionale Aspekte übrig. In der neuen Version ist es auch ohne tiefe Sharepoint-Kenntnisse möglich, ansprechende Designs zu entwerfen.
Jive hatte bis dato meist positive Rückmeldungen für seine Benutzerführung bekommen. Dennoch wurde auch hier die Oberfläche weiter optimiert und die Personalisierbarkeit erhöht. Um die Nutzbarkeit weiter zu erhöhen, hat Jive aber stark auf ein anderes Pferd gesetzt: Gamification heißt das Schlagwort. Der Nutzer wird durch kleine Aufgaben an die Nutzung der Plattform gewöhnt. Die Erledigung solcher Aufgaben und intensives Interaktionsverhalten werden mit Auszeichnungen honoriert. Ebenso wird das Statussystem, wenn es aktiviert ist, durch Hinweise erweitert, wie man durch stärkere Interaktion seine positive Strahlkraft in der Plattform steigern kann. Zudem gibt es ein eingebautes Tutorial für Erstnutzer. Fachlich-gestalterische Aufgaben werden also schon von der technischen Plattform aktiv unterstützt.
Beide Plattformen fokussieren stark auf eine einfache Nutzung. Gerade bei Plattformen, die von der Akzeptanz der Endnutzer abhängen, ist dies eine konsequente und notwendige Weiterentwicklung.
- Mit Teamwork Wissen sammeln und sparen
Mit Social-Business-Software und der Integration von Anwendungen können Unternehmen ihre Effizienz und Gewinne steigern. Allerdings nur dann, wenn "Social Collaboration" von den Mitarbeitern akzeptiert wird. Tipps zur Planung und Softwareauswahl finden Sie hier. - Akzeptanz für Teamarbeit schaffen
Bei zahlreichen Unternehmen und ihren Mitarbeitern konnte das Prinzip der Enterprise 2.0 aufgrund der schnelleren und geradlinigeren Kommunikation sowie einer größeren, geteilten Wissensbasis schon hohe Akzeptanz erlangen. Überzeugt hat ferner die kostensensible Kopplung verschiedener Funktionen, die früher in separaten Lösungen parallel gepflegt werden mussten. - Modulare Softwarelösungen sind von Vorteil
Ist dieser Punkt geklärt, empfiehlt es sich, Anbieter zu vergleichen und eine Social-Softwarelösung auszuwählen, die modular zusammengestellt werden kann. Auf diese Weise ist die Lösung nicht nur maßgeschneidert, sondern zudem jederzeit um zusätzliche Module erweiterbar. - Anwendungsgebiete für den Mittelstand
Eine "Rundum-Sorglos-Lösung", die wirklich jeden Unternehmensbereich abdeckt, ergibt für kleine und mittelständische Betriebe sicherlich erst ab einer gewissen Größe Sinn. So wäre es beispielsweise bei wenigen Mitarbeitern, die alle an demselben Standort arbeiten, eine Lösung überdimensioniert, die Buchhaltung oder Urlaubsverwaltung über eine Enterprise-2.0-Lösung zu betreiben. Hingegen kann es bereits in kleinen Teams sehr sinnvoll sein, Wissen zu sammeln und zu speichern, eine Datenbank zu pflegen und Dokumente zu verwalten. - Positive Gruppenbildung für mehr Kommunikation und Wissen
So greifen in einer Intranet-Enterprise 2.0-Lösung beispielsweise Kommunikationsbausteine ineinander, die ansonsten parallel gepflegt werden müssten. Der Austausch kann über Chats oder Messaging-Funktionen ebenso erfolgen wie über persönliche Nachrichten innerhalb des Systems, die der E-Mail ähnlich sind. - Activity Streams halten auf dem Laufenden
Social-Software-Angebote haben ihren Ursprung oft in Funktionalitäten, die sich an Social-Media-Netzen orientieren. So kann ein mittelständisches Unternehmen seine Mitarbeiter mit sogenannten Activity Streams auf dem Laufenden halten: Direkt auf der Portalstartseite eines Mitarbeiters blendet der Activity-Stream neue Postings oder Aktionen der Organisationsmitglieder ein, auch Aktivitäten in Gruppen werden angezeigt. - Wissens-Pool hilft Zeit und Geld sparen
Wikis, Blogs und Foren, die ihren Ursprung ebenfalls im sozialen Netz haben, können sich auf dieselbe Weise positiv auf die Kommunikation in mittelständischen Firmen auswirken. Klassische Anwendungsbeispiele sind hier Nachfragen zu einem Projektstatus, die für jeden Beteiligten einsehbar sind, Fragen zu Problemen oder Vorgängen, die über diese Wege direkt geklärt werden können, oder der Austausch zu fachspezifischen Themen. - Kundendaten verwalten und Projekte abwickeln
In einer Social-Software-Lösung können Kundenkommunikation, interner Austausch, organisatorische Aufgaben und vieles mehr gleichzeitig abgewickelt werden. So verfügen einige Anbieter über ein integriertes CRM-System, in dem alle Kontakte angelegt und verwaltet werden. Damit werden erforderliche Ansprechpartner über eine Suchfunktion inklusive aller Kontaktdaten schnell gefunden. - Dokumenten-Management integrieren
Auch in der Koordination von Projekten kann Social-Business-Software den Mittelstand unterstützen, und zwar auch über die bereits erwähnten Gruppen hinaus. Zum Beispiel führt ein in die Social-Software integriertes Dokumenten-Management-System dazu, dass Dateien und Dokumente sicher ausgetauscht und versionsgetreu oder parallel bearbeitet werden können. - Buchhaltung, Reisekosten, Urlaubs- und Projektplanung inklusive
Mittelständler, die ihre Buchhaltung intern abwickeln, können die Fibu bei einigen Anbietern direkt mit der Social-Business-Software verknüpfen - wovon auch Mitarbeiter über die Finanzabteilung hinaus profitieren. Dazu legen einige Lösungen zum Beispiel Personalakten je Mitarbeiter an, die jeweils die vertraglich geregelten Arbeitszeiten sowie Urlaubstage dokumentieren.
6. Die gleiche Philosophie - Arbeit effizienter machen
Viele Entwicklungen der beiden Anbieter visieren das gleiche Ziel an: Die Arbeit soll effizienter und effektiver werden. Den gro-ßen Trends der IT, wie stärkere Integration und Nutzung der Cloud, folgen beide Hersteller und geben so auch die Messlatte für andere SBC-Plattformanbieter vor. Bei der Umsetzung liegt wie so häufig der Unterschied im Detail und erfordert im konkreten Fall eine detaillierte Betrachtung der Passgenauigkeit auf das Unternehmen.
Gerade durch ihre Vorgeschichte, ihre strategische Ausrichtung und ihre grundlegende Philosophie unterscheiden sich die hier betrachteten Produkte. Sharepoint ist ein etabliertes Werkzeug für die Unterstützung strukturierter Prozesse und spielt seine Stärken im Dokumenten-Management aus. Diese Kernkompetenz wurde in der neuen Version ausgebaut und deutlich um soziale Funktionen erweitert. Jive hingegen ist als Werkzeug gedacht, das eher unstrukturierte Prozesse unterstützen soll. Andere Bereiche werden durch Konnektoren angebunden. Damit will Jive erreichen, dass Arbeit dynamischer wird, und hat daher einen Großteil der Entwicklung in die Unterstützung von Einführungsprozessen gelegt, die mit dem Ansatz "Plan for Success" in die Software integriert wurden.
Hieraus resultieren letztlich auch die entscheidenden Fragen, die sich Unternehmen im Zuge der Einführung einer SBC-Plattform stellen müssen: Arbeiten die eigenen Leute in starken Strukturen und klaren Prozessen, und soll hiervon nur in manchen Bereichen abgewichen werden? Oder ist eine dynamische Arbeitsweise bereits etabliert beziehungsweise soll sie sich entwickeln? Der Weg vom Status quo der Zusammenarbeit zur Zielvision ist in beiden Gangarten ein komplexes Thema. Die dafür notwendigen Transformationsprozesse müssen passgenau vorbereitet und begleitet werden.
Fazit
Die beiden großen Player entwickeln ihre Produkte in ähnlichen Kategorien weiter. Auf funktionaler Ebene sind zwar deutliche Unterschiede erkennbar, in der groben Stoßrichtung ähneln sich die Produkterweiterungen jedoch. Bedenkt man die unterschiedliche Vergangenheit und Verankerung bei den Kunden sowie die teils recht unterschiedlichen Firmenphilosophien, so ist dies besonders interessant. Man bekommt damit ein Gefühl, wie sich die Social-Business-Collaboration-Plattformen insgesamt weiterentwickeln werden: mit Vollkraft zu mehr Interaktion, lautet das Schlagwort. Ein Weg, der sich lohnt, der aber auch geeignet unterstützt werden will. (ba/sh)
Jive 6 |
Sharepoint 2013 | |
Mobility |
Native Apps für Android und iOS, Push Notification |
Native Apps für Windows Phone, Push Notification, geräteabhängige Darstellung |
Strukturierung |
Sehr fein granularer Activity Stream, personalisierte und strukturierbare Streams |
Activity Streams mit "klassischen" Abonnementfunktionen |
Integration |
Integration in MS Office, Sharepoint, Jive AnyWhere Browser, App Market und !App-Direktintegration |
Integration in MS Office, etablierte Integrationsplattform, App Market |
Cloud |
Wahlweise Cloud-Betrieb oder On-Premise-Betrieb der Plattform |
Architektur auf Cloud-basierte Apps und Komponenten ausgelegt |
Usability |
Designoptimierungen, mehr Personalisierbarkeit, Gamification- Modul, First Step Tutorials |
Annäherung an UI etablierter Web- Plattformen, einfacheres Layout |
Philosophie |
Dokumente und Prozesse mit mehr Social Collaboration versehen |
Social Collaboration ist neues Arbeitsparadigma, andere Funktionen werden integriert |
Quelle: Q_Perior |