Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" Beta

Wochenrückblick zu Open-Source und Linux

10.09.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Canonical hat die erste Beta-Version der für Oktober geplanten Linux-Distribution Ubuntu 12.10 ausgegeben.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in der Kalenderwoche 36. Zu den wichtigsten Meldungen der Woche gehört die erste Beta-Version von Ubuntu 12.10. openSUSE 12.2 wurde nach einiger Verspätung veröffentlicht und gibt es auch als Box-Version zu kaufen.

Die Mageia-Community hat mit Mageia 3 Alpha 1 einen ersten Meilenstein zur Verfügung gestellt. Administratoren, die das Firmen-Netzwerk auf Herz und Nieren prüfen möchten, können sich über eine neue Ausgabe des Network Security Toolkit freuen. Valve macht ernst mit dem Linux-Client und sucht Beta-Tester.

Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" Beta 1

Wenn Canonical eine neue Version veröffentlicht, beschlagnahmt dieses Ereignis in der Regel die Linux-Schlagzeilen. Bei Beta-Versionen ist es nicht ganz so drastisch, allerdings geben diese Testausgaben einen guten Ausblick, was der Anwender erwarten darf.

Diese Beta-Version bringt ein konsolidiertes Client-Abbild, welches LVM und komplette Festplatten-Verschlüsselung mit sich bringt. Die Ausgaben auf CD, DVD und Alternate wurde abgeschafft und die Entwickler liefert ein Abbild mit einer Größe von 800 MByte aus. Diese Änderung betrifft die Server-Variante nicht.

Die Desktop-Oberfläche Unity ist als Version 6.4 vorhanden und bringt eine Dash-Vorschau mit sich. Durch einen Rechtsklick auf die entsprechende Applikation bekommt der Anwender eine Übersicht, was der Einsatzzweck der Software ist.

Ebenfalls wichtig ist die Migration von Python 2 auf Python 3. Die meisten per Standard enthaltenen Python-Anwendungen verwenden Version 3. Fast alle Python-Module gibt es kompatibel zu Python 2 oder 3.

In der Server-Version ist Apache Tomcat 7 nun die per Standard unterstützte Version. Cloud-Abbilder für ARM Hard Float (armhf) sind ebenfalls verfügbar.

Die Ubuntu-Abkömmlinge Kubuntu, Edubuntu, Lubuntu und Ubuntu Studio sind ebenfalls als erste beta-Version verfügbar. Für Xubuntu trifft dies nicht zu. Kubuntu 12.10 Beta 1 hat KDE 4.9 an Bord und Telepathy-KDE ist der Standard-Cha-Client.

Sie finden diese und weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung. Dort sind auch Download-Links zu den entsprechenden Abbildern. Die finale Version von Ubunt 12.10 "Quantal Quetzal" soll am 18. Oktober 2012 debütieren.

openSUSE 12.2

openSUSE gehört immer noch zu den beliebtesten Linux-Distributionen. Zwei Monate länger als geplant haben die Entwickler an Version 12.2 gearbeitet. Laut eigener Aussage wurde diese Zeit hauptsächlich in Stabilität des Systems investiert.

Darüber hinaus versprechen die Entwickler mehr Geschwindigkeit und durch den Einsatz von Linux-Kernel 3.4 schlägt sich das auch in der Speicherschicht nieder.

Als Desktop-Umgebungen können Sie unter anderem zwischen KDE 4.8.4, GNOME 3.4 und Xfce 4.10 wählen. Ebenso mit an Bord befinden sich Firefox 14 und LibreOffice 3.5.

Die geplante Unterstützung für das Betriebssystem ist zwei Ausgabe-Zyklen plus zwei Monate. openSUSE 12.3 wollen die Entwickler in zirka sechs Monaten ausgeben. ISO-Abbilder für die Distribution finden Sie im Download-Bereich der Projektseite. Es stehen sowohl DVD-Abbilder als auch Live-Version mit GNOME oder KDE zur Verfügung.

Im Shop von edv-buchversand.de steht eine Box-Version von openSUSE 12.2 bereit. Diese bringt ein gedrucktes Handbuch und diverse Gutscheine für kommerzielle Software. Außerdem erhalten Sie einen Monat Gratis-Zugang auf das gesamte Kursprogramm von PaulPaulito.com. Das 301-Seiten starke Buch "Bash - Arbeiten und Programmieren mit der Shell" von Christian Meißner ist als PDF-Ausgabe auf der zweiten DVD zu finden.

Mageia 3 Alpha 1

Wegen Problemen mit dem Dateisystem Unionfs gibt es für die erste Alpha-Variante von Mageia 3 keine Live-Abbilder. Dafür befinden sich KDE 4.9 und GNOME 3.5.91 an Bord. Die finale Version von Mageia 3 wird auf GNOME 3.6 setzen. Als Kernel kommt 3.5.3 zum Einsatz.

Wer die frühe Entwickler-Version der Linux-Distribution testen möchte, kann diese von einem der Spiegel-Server herunterladen.

Network Security Toolkit (NST) 2.16.0-4104

Bei NST handelt es sich um eine Sicherheits-Distribution, die auf Fedora basiert. Ziel des Toolkits ist es, Administratoren auf einfache Weise die besten Open-Source-Sicherheits-Werkzeuge an die Hand zu geben.

Der aktuellen Version von NST liegt Fedora 16 zugrunde. Zu den Highlights gehört die Zusammenarbeit mit CloudShark. Von NST gefangene Pakete lassen sich entweder zu CloudShark.org oder einer CloudShark Appliance hochladen.

Weiterhin wurden viele Verbesserungen in der Web-Schnittstelle durchgeführt. Sie finden alle Änderungen und Neuerungen auf der Homepage des Projekts.

Dampf für Linux - Valve sucht Beta-Tester

Eine Beta-Version des Steam Linux Client scheint unmittelbar vor der Haustür zu stehen. Ein Anwender hat in einem Kommentar zu einem Blog-Eintrag von Valve gefragt, wie er denn Beta-Tester werden könne. Das Valve-Team hat einfach geantwortet, dass er auf der Liste sei.

Ein paar Anfragen später hat sich dann Valve geäußert, dass jeder als Beta-Tester Willkommen sei. Er müsse sich nur via Kommentar melden oder das Linux-Team Valves direkt anschreiben.

Valve wird Left 4 Dead 2 als ersten Titel mit dem Linux-Client, der zunächst für Ubuntu 12.04 fit gemacht wird, ausliefern. Das Spiele-Portal geht unter anderem deswegen auf Schmusekurs mit Linux, da Valves Chef Gabe Newell der Meinung ist, dass Windows 8 eine Katastrophe für den PC-Markt sei.