Große Probleme bereiten den Banken insbesondere die Geldautomaten, die vielerorts noch unter Windows XP laufen. Der Automatenhersteller NCR hatte kürzlich eine Erhebung veröffentlicht, wonach nur ein Drittel der weltweit rund 2,2 Millionen Geräte bis zum 8. April auf ein neueres Betriebssystem migriert wurden. In Großbritannien haben sich daher die fünf größten Institute des Landes mit Microsoft auf eine Verlängerung des XP-Supports geeinigt.
- Der aktuelle Einsatz von Windows XP
Noch gut ein Viertel der Unternehmen setzt noch Systeme mit Windows XP ein. - Dauer der Migration
Viele Firmen, die schon migriert haben, haben dies in einem überschaubarem Zeitraum bewältigt. - Zeitpunkt der Migration
Offensichtlich bis bei vielen Unternehmen die Migration noch in vollem Gange. Ein hoher Anteil hat allerdings auch noch keine Pläne diesbezüglich. - Wechsel des Betriebssystems
Windows 7 ist der Favorit beim Wechsel von XP auf ein anderes System. - Hürden beim Wechsel
Alte Anwendungen sind ein großes Problem, bei der Ablösung von Windows XP. - Supportende als Auslöser für den Wechsel
Ein Gutteil der Unternehmen hätte wohl auch ohne das Supportende auf ein anderes System gewechselt. - Umstieg mit Problemen
Nicht allzu viele Firmen rechnen mit richtig schwerwiegenden Problemen beim Umstieg. - Zufriedene Anwender
Die Anwenderfirmen waren offensichtlich mit Windows XP zufrieden - viele sogar sehr.
"Es einige große Organisationen, die ihre Migrationsprojekte noch nicht abgeschlossen haben und nun Support-Services von uns beziehen", sagte ein Microsoft-Sprecher der Nachrichten-Agentur Reuters. "Die Kosten hängen davon ab, welchen besonderen Bedarf und laufenden Wartungsvertrag der Kunde hat." Die Namen der Unternehmen nannte der Sprecher ebenso wenig wie die Kosten, die Nachzügler erwarten.
Bekannt ist, dass das Land Niedersachsen einen Support-Vertrag abgeschlossen hat und der Deutsche Bundestag viele XP-basierende Rechner nutzt. Gartner-Analyst Michael Silver vermutet, das ausnahmslos jedes Unternehmen irgendwo noch XP-Reste verborgen hat, viele arbeiten seiner Beobachtung zufolge sogar teilweise noch mit Windows 95. Das, so der Gartner Experte, sei insbesondere in Krankenhäusern der Fall. "Insgesamt arbeiten noch 20 bis 25 Prozent aller Business-IT-Systeme mit Windows XP. Ein Drittel aller Organisationen betreibt mehr als zehn Prozent ihrer Rechner noch mit XP."
Von folgenden Organisationen ist bekannt, dass sie den Umstieg nicht rechtzeitig schaffen:
- Wo der XP am 8. April 2014 nicht endet
Welche Organisationen haben sich einen XP-Support über das Ablaufdatum hinweg gesichert? Hier finden Sie Antworten. - Royal Bank of Scotland
Die Royal Bank of Scotland hat mit Microsoft einen Support-Vertrag über drei Jahre vereinbart. Die Zeit will das Bankhaus nutzen, um die Migration auf Windows 7 abzuschließen. - Lloyds, HSBC, Santander
Auch die britischen Banken Lloyds Banking Group, HSBC, Barclays und Santander haben einem Bericht von Reuters zufolge spezielle Vereinbarungen mit Microsoft getroffen, um den XP-Support zu gewährleisten. - Volksbank Stuttgart
Auch in Deutschland stehen Banken noch vor der Umrüstung. Einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ zufolge betreibt beispielsweise die Volksbank Stuttgart sämtliche 151 Geldautomaten, 94 Kontoauszugsdrucker und 28 Serviceterminals noch unter Windows XP. Das Institut hat mit Microsoft eine Supportverlängerung bis 2017 vereinbart. - Niedersachsen
Das Land Niedersachsen hat sich den XP-Support bis zum Jahr 2015 gesichert. Die Kosten dafür sind nicht bekannt. Ein Migrationsprojekt mit der T-Systems wurde ergebnislos abgebrochen, so dass die Arbeiten an knapp 8000 Rechnern nicht mehr rechtzeitig fertig wurden. - Großbritannien
Die britische Regierung hat die rechtzeitige Umstellung ebenfalls versäumt. Wie die Medien in Großbritannien berichten, liefert Microsoft für die Dauer eines Jahres weitere XP-Serviceleistungen und kassiert dafür knapp 5,6 Millionen Pfund. Hätte jedes Ressort einzeln mit dem Anbieter verhandelt, wäre die Gebühr um 20 Millionen Pfund teurer ausgefallen, sagte eine Sprecherin des internen Dienstleisters Crown Commercial Service (CCS). Angaben darüber, wie viele Arbeitsplatzsysteme betroffen sind, machte sie nicht. Eine ältere Erhebung vom September 2013 besagt, dass damals allein im staatlichen Gesundheitsdienst NHS 85 Prozent der 800.000 PCs nicht auf XP umgestellt waren.