Telekom bei Channel meets Cloud 2016

„Wir setzen auf Multi Cloud“

10.02.2016
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Telekom bietet Partnern ein Modell für die Vermarktung von IaaS- und PaaS-Lösungen, die sie auch als Whitelabel-Lösung vermarkten können. Wie das Modell funktioniert, erläutert der Telekom-Manager Peter Kleimeier im Interview.

Wo sehen Sie für IT-Dienstleister derzeit die größten Herausforderungen beim Einstieg ins Cloud-Lösungsgeschäft?

Peter Kleimeier, Leiter New Business bei der Telekom Deutschland
Peter Kleimeier, Leiter New Business bei der Telekom Deutschland
Foto: Telekom

Peter Kleimeier: Unsere Erfahrung zeigt, dass es nicht "die eine Cloud" gibt, sondern dass IT-Dienstleister in der Lage sein müssen, die Cloud-Plattform anzubieten, die den konkreten Bedarf ihres Kunden am besten erfüllt.

Häufig treffen Kunden die Auswahl der Cloud-Technologie auch danach, welche Technologien sie heute bereits einsetzen. Kunden die beispielsweise ihreServer bereits mit VMWare Technologie virtualisieren,haben deutliche Vorteile bei der Migration von Workloads, wenn sie Cloud-Ressourcen aus einer VMware-basierten Cloud nutzen. Bei Microsoft Applikationen kann der Einsatz von Microsoft Azure vorteilhafter sein.

Für Kunden mit einer klaren internationalen Ausrichtung könnte sich ein Blick auf die Möglichkeiten der Cisco Intercloud lohnen, und für Kunden, die eine Cloud-basierte Lösung für Apps und webbasierte Applikationen suchen, wäre möglicherweise OpenStack die geeignete Option. In bestimmten Fällen - zum Beispiel die Entwicklung von Apps, Testing, Backup - zählt dagegen vor allem neben der Sicherheit ein günstiger Preis. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Telekom ganz bewusst eine Multi-Cloud-Strategie.

Was genau verbirgt sich hinter dieser Multi-Cloud-Strategie?

Kleimeier: Wir erweitern unser Cloud-Infrastruktur-Portfolio neben der VMware basierten DSI vCloud, um Microsoft Azure, eine in Deutschland gehostete Plattform mit Verbindung zum internationalen Cisco Intercloud Netzwerk, sowie eine Amazon Web Services (AWS) kompatible, aggressiv gepreiste Public Cloud auf Basis von OpenStack - die Open Telekom Cloud.Dazu bieten wir umfassende Anbindungsoptionen aus dem besten Netz: Internet, private Leitungen (Ethernet, MPLS, IP-VPN, etc.).

Inwiefern können Vertriebspartner davon profitieren?

Kleimeier: IT Dienstleister können mit dem "Multi-Cloud" Portfolio der Telekom aus einer Hand ein sehr breites Spektrum an Kundenanforderungen bedienen und somit die Geschäft-Chancen optimal ausnutzen. Welche konkreten Möglichkeiten sich für IT-Dienstleister sich damit eröffnen, werden wir im interaktiven Workshop bei Channel meets Cloud am 17. Februar in München darstellen. Teilnehmer können außerdem im Best-Practice-Vortrag von Jochen Diehl, Geschäftsführer der indis Kommunikationssysteme GmbH, aus erster Hand erfahren, wie das Modell im Bereich "IaaS-Services aus der der vCloud" in der Praxis funktioniert.

Welche Rolle spielt der Channel für die Telekom?

Kleimeier:Die Telekom hat das Ziel, Europas führender Cloud Anbieter zu werden und den gesamten Geschäftskundenmarkt in der Breite zu bedienen. In Deutschland sind das mehr als zwei Millionen Unternehmen, die heute IT-seitig von mehr als 10.000 IT-Dienstleistern betreut werden. Wir wollen diese IT Dienstleister davon überzeugen mit uns als Cloud Partner zusammen zu arbeiten.

Weshalb konzentrieren Sie sich bei Ihrem Angebot so bewusst auf IaaS und PaaS?

Kleimeier: Weil wir hier unsere Größenvorteile ausspielen können und unseren Partnern Cloud Services in einer Sicherheit, Skalierbarkeit und zu Preisen anbieten können, die in Eigenrealisierung nur sehr schwer zu erreichen sind.

Unser Geschäftsmodell ist "Stand-behind", das heißt unsere Cloud Services sind als White-Label-Plattformen ausgelegt, der Channel Partner ist unser Kunde und bezieht Cloud Services in flexiblen Mietmodellen als Vorprodukte für Dienste/Services im eigenen Namen und auf eigene Rechnung.

Dadurch bieten wir Channel Partnern einen einfachen und schnellen Einstieg ins Cloud Business und die Möglichkeit ihre Kundenbeziehung weiter zu stärken. Dass dies funktioniert, zeigen die Ergebnisse: Wir bekommen positives Feedback aus dem Channel und konnten mit den wenigen Produkten zum Start 2015 bereits über 100 Partner gewinnen.