Gartner

Windows 8 ist für Microsoft ein riskantes Spiel

25.09.2012
Microsoft beschreitet mit seinem neuen Betriebssystem Windows 8 nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner einen sehr riskanten, aber notwendigen Weg.

Das Risiko müsse Microsoft eingehen, wenn das Unternehmen in einer Welt von modernen mobilen Geräten weiterhin eine relevante Rolle spielen wolle, sagte Gartner-Analyst Michael Silver. Das neue Windows 8 hat Microsoft für den 26. Oktober angekündigt. "Als der Personal Computer als einziges Gerät für Nachrichten, Internet-Zugang, Spiele und produktive Werkzeuge das Computing dominierte, war Windows das Kraftzentrum für Microsoft", so Experte Silver. "Inzwischen haben Smartphones und Tablets, von iPhone und iPad angeführt, die Art und Weise verändert, wie Menschen arbeiten, und den PC zu einem unter vielen Geräten gemacht."

Mit Windows 8 hat das Unternehmen sein Betriebssystem komplett neu gestaltet und es für den Betrieb auf Tablets technologisch auf eine neue Basis aufgesetzt. Bei Windows 8 handle es sich deshalb nicht einfach um eine neue Version des Systems mit kleinen oder größeren Änderungen, erklärte Gartner-Analyst Steve Kleynhans. "Es ist der Start einer neuen Ära für Microsoft, der RT-Ära." Der Namenszusatz RT zeichnet die Version von Windows 8 aus, die erstmals auch auf Tablets läuft, die mit einem ARM-basierenden Prozessor betrieben werden.

Windows und Office sind für Microsoft traditionell die tragenden Säulen des Geschäfts. Radikale Veränderungen an den Produkten seien sehr riskant, da sie das Vertrauen großer Kunden erschüttern könnten. Zudem sei die neue Oberfläche im Kachel-Design und zunächst fehlendem Start-Button auf der Startseite vermutlich eine der umstrittensten Entscheidungen Microsofts. Die berührungsempfindliche Oberfläche passe zwar gut auf neue Geräte wie Tablets, Convertibles oder Hybridgeräte, dürfe die Nutzer herkömmlicher Rechner jedoch vielfach irritieren.

Sollte Windows 8 auf Tablets erfolgreich sein, könnte das den Einsatz von Tablets auch in Unternehmen und Organisationen deutlich beflügeln. Allerdings seien viele große Kunden noch dabei, die Arbeitsplatzrechner von Windows XP auf Windows 7 umzustellen. "Organisationen werden sich entscheiden müssen, ob sie weiter mit Windows 7 arbeiten oder auf Windows 8 umsteigen", so Silver weiter. (dpa/tc)