Er hat eine Lehre, eine Sachbearbeitertätigkeit, ein Betriebswirtschaftsstudium und seine Werkstudentenzeiten bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften absolviert und sich dabei SAP-Kenntnisse angeeignet. Nun hat unser Leser das "Luxusproblem", wie er selbst schreibt, sich für eines von drei Angeboten zu entscheiden - zwei von großen, bekannten Unternehmensberatungen und eines von einem kleinen SAP-Beratungshaus. Der Bewerber möchte wissen: "Halten Sie es für wichtig, einen bekannten Namen einer großen Beratungsfirma im Lebenslauf stehen zu haben? Oder sind Sie als Personaler der Meinung, dass der Name erst einmal zweitrangig ist und in erster Linie die Projekterfahrung zählt?

Der Münchner Personaler Henrich Götz von Q_Perior meint: "Nach meiner Erfahrung kommt es in dieser Situation darauf an, welche Persönlichkeitsdisposition und damit welche Präferenzen für ein Umfeld Sie mitbringen.

Eine große Beratung wird in der Regel immer etwas unpersönlicher sein als eine kleine. Wenn Sie von Ihrer Persönlichkeit her ein Typ sind, der großen Wert auf persönliche Beziehungen im Arbeitsumfeld legt, sollten Sie auf jeden Fall einer kleineren Beratung den Vorzug geben.

Eine große Beratungsfirma wird im Allgemeinen prozessual etablierter aufgestellt sein als eine kleine - also vor allem hinsichtlich Prozesskenntnissen und Methodenwissen ein gutes Lernumfeld bieten.

Kleinere Beratungshäuser können in diesem Punkt häufig etwas hemdsärmeliger agieren.

Ist ein bekannter Name wichtig im Lebenslauf? Für uns und mich ist das nicht wichtig - es schadet aber auch nicht. Wichtig ist vielmehr: Sind die Erwartungen, die wir an einen Kandidaten hinsichtlich seiner Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz haben, im Lebenslauf abgebildet und später im Interview erfüllt worden?

Jede Entscheidung kann richtig sein - Sie sollten sie aber bewusst treffen