Wer heute weltweit nahtlos kommunizieren und kollaborieren möchte, wird in der Standardimplementierung der Microsoft-Applikationen Exchange, SharePoint und Skype for Business allein nicht die Antwort finden. Insbesondere dann nicht, wenn unterschiedlichste Rollen, technische Herausforderungen, Sicherheitsbedürfnisse und Datenschutz, sowie Kostenerwägungen eine Rolle spielen.
Das stellt CIOs und IT-Administratoren immer wieder vor Herausforderungen: Was tun, um VIP-User nicht wie Sachbearbeiter zu behandeln? Wie löst man das Dilemma, wenn Daten auch im Ausland das Land nicht verlassen dürfen? Wie gelingt die rechtssichere, auditierbare Archivierung? Wie ist es möglich, die Betriebskosten zu minimieren ohne auf Komfort zu verzichten? Ist es möglich, Public-, Private-Cloud- und On-Premise-Lösungen weltweit zu kombinieren und trotzdem nicht zig Provider zu beschäftigen?
Antworten auf diese Fragen geben Christof Koch, bei T-Systems verantwortlich für das Collaboration-Portfolio, und Peter Meyerhans, CIO bei Drees & Sommer, im interaktiven Workshop auf dem Sourcing Day am 31. Mai.
Entscheidend, um die Vorteile einer hybrid-cloud-basierten Collaboration-Lösung tatsächlich nutzen zu können, ist für Koch im Vorfeld ein Fachkonzept inklusive einer Migrations- und Integrationslösung zu erstellen. So gelte es beispielsweise im ersten Schritt zu klären, ob und wie weit das Unternehmen schon Cloud ready ist. "Bei dieser Analyse klären wir beispielsweise, welche Applikationen sich wirklich in die Cloud auslagern lassen, und welche dieser Apps in die Public Cloud wandern können - Stichwort Sharepoint Apps -, und welche in eine Private Cloud ausgelagert werden können oder sogar müssen", führt der T-Systems-Manager aus.
Häufig zeige sich in dieser ersten Projektphase, dass Unternehmen kein genaues Bild über ihre eigene Systemlandschaft haben. "Entsprechend wissen die Verantwortlichen dann nicht, welche Workloads wirklich in die Cloud gelegt werden können", bringt Koch das Problem auf den Punkt. In diesen Fällen hilft der IT-Dienstleister seinen Kunden mit einem Cloud Readyness Check.
Als weiterer Stolperstein entpuppen sich immer wieder die komplexen Lizenzmodelle rund um die betriebenen Microsoft-Lösungen. Sie erschweren es dem Anwender zu klären, ob er seine bestehenden Lizenzen in die Cloud mitnehmen kann oder nicht, und ob er optimal lizensiert ist.
Im Workshop auf dem Sourcing Day wird Koch auf all diese Aspekte gezielt eingehen, gemeinsam mit Drees & Sommer-CIO Peter Meyerhans praktische Lösungswege aufzeigen und eigene Erfahrungen aus der Umsetzung entsprechender Projekte beisteuern.
- Die Diskutanten beim Roundtable
Beim Sourcing-Roundtable der COMPUTERWOCHE diskutierten (v.l.n.r.): Heinrich Vaske (IDG), Carl Mühlner (Damovo), Oliver Kömpf (Hays), Richard Küster (ISG), Christian Neuerburg (ADECCO), Marcus Bluhm (HPE), Dr. Jakob Rehäuser (Ardour) und Klaus Nötzold (SEPICON). - Klaus Nötzold
Klaus Nötzold, Partner bei SEPICON: "Mit der Digitalisierung verhält es sich wie mit Wasser: Es fließt. Und wir werden dieses Wasser nicht stoppen können. Wir müssen vielmehr verstehen, wo das Wasser hinfließt und dann die nötigen Maßnahmen ergreifen und es auffangen." - Carl Mühlner
Carl Mühlner, Geschäftsführer von Damovo: "Das Infragestellen der eigenen Prozesse, Produkte, ja des ganzen eigenen Geschäfts ist ein kulturelles Thema. Da geht es darum, die Veränderung zu den Menschen zu tragen. Und das funktioniert im Unternehmen dadurch, wieder positiv-emotional zu kommunizieren – und zwar jenseits von Konsolidierung und Effizienzsteigerung." - Marcus Bluhm
Marcus Bluhm, Head of Infrastructure Services (ITO) Sales bei HP Enterprise Services: "Flexibilität kostet Geld. Durch eine Verschiebung des Risikos vom Kunden auf den Anbieter verschwindet ja das Risiko nicht, deswegen muss das auch entsprechend bewertet werden. Am Ende braucht es einen gesunden Mix zwischen dem Supplier, der technologische Möglichkeiten leveragen kann, und dem Kunden, der Flexibilität will, um auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können." - Oliver Kömpf
Oliver Kömpf, Director Talent Solutions bei der Hays AG: "Zu oft sind die Kunden und ihre externen Partner noch in ihren Denkmustern gefangen. Daher ist es wichtig, diese Grenzen zu überwinden und bestimmte Dinge bewusst ganz anders zu machen oder anzugehen." - Richard Küster
Richard Küster, Director Information Services Group (ISG): "Wenn man nur von außen agile Gurus reinholt, glaube ich nicht, dass das zum Erfolg führen kann. Da muss auch von innen heraus transformiert werden – und zwar, ohne zu katholisch zu sein und zu sagen: Genau so und nicht anders steht es in der Bibel!" - Jakob Rehäuser
Dr. Jakob Rehäuser, Ardour Consulting Group: "Es wird agil entwickelt, es werden Scrum-Teams eingekauft, aber die Skills, die hinten dranhängen sind keine anderen. Das sind für mich auch Entwickler. Hier macht der Scrum-Master den Unterschied. Was hinten dranhängt ist Commodity." - Christian Neuerburg
Christian Neuerburg, Manager Operations bei der DIS AG (ADECCO): "Gamification und User Experience sind essenziell. Die Dinge müssen einfach sein und Spaß machen. Und am Ende des Tages werden wir das auch bei unseren Kunden sehen. Spätestens dann, wenn die Generation Y an dieser Position angekommen ist." - Blick auf die Runde
Eine engagierte Diskussion zum Thema IT-Sourcing-Strategie!
Koch schöpft dabei auch aus dem reichen Erfahrungsschatz, den T-Systems selbst bei der Digitalen Transformation im eigenen Hause sammeln konnte - sowohl aus technologischer als auch organisatorischer Perspektive. Denn der Anbieter treibt die Digitalisierung voran und muss gleichzeitig dieses Tempo bei der eigenen Transformation aufnehmen, um die Mitarbeiter auf die digitalen Reise mitzunehmen.
"Im Zuge der Digitalisierung wird Arbeit völlig neu organisiert. Wichtig wird es, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Schließlich sind die Menschen entscheidend, damit sich ein Unternehmen in die richtige Richtung bewegt", so Koch.
Seiner Ansicht nach werden sich die Formen der Zusammenarbeit verändern. "Damit werden auch neue Geschäftsmodelle entstehen, aber auch ein erhöhtes Maß an Automatisierung von Tätigkeiten, die heute noch von Menschen ausgeübt werden. Deshalb ist es unerlässlich, dass unsere Mitarbeiter ihre digitalen Kompetenzen ausbauen, denn sie sind maßgeblich für unseren zukünftigen Erfolg."
Unternehmen müssen deshalb Arbeitsumgebungen schaffen, die sich flexibel an die jeweiligen Bedingungen anpassen lassen. Standardisierte Technologien, die es erlauben, Mitarbeiter, Partner und Kunden miteinander zu vernetzen, sind dafür unerlässlich.
Teilnehmer des Sourcing Day können außerdem auf einem weiteren Workshop ein Thema beleuchten, das sich direkt an die Collaboration-Thematik anschließt: Bei einer Live-Demo erfahren sie, wie Container-as-a-Service - Plattformunabhängiges Application Deployment in der Praxis funktioniert.
- Sourcing Day 2016
Der Sourcing Day 2016 ist bereits die vierte Ausgabe des erfolgreichen Event-Formats. Am 1. Juni 2016 trafen sich in Köln wieder knapp 130 CIOs, Einkäufer und Sourcing-Experten. - Sourcing Day 2016
Michael Beilfuß (IDG), Ulrich Bäumer (Osborne Clarke) und Klaus Holzhauser (PAC) begrüßten als Gastgeber die Teilnehmer (v.l.n.r.). - Sourcing Day 2016
Bereits vor ihrer Eröffnungsrede bester Laune: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln. Eingerahmt ist Frau Reker von Dr. Peter Kreutter (WHU, li.) und Moderator Horst Ellermann (IDG, re.). - Sourcing Day 2016
Ihren Wahlkampf führte die gebürtige Kölnerin Reker aus einem Coworking-Space und legt großen Wert darauf, von „den Jungen“ zu lernen. - Sourcing Day 2016
Den inhaltlichen Einstieg in den Sourcing Day 2016 steuert der Geschäftsführer der Rewe-IT-Tochter Rewe Systems GmbH, Jens Siebenhaar, bei. Seine Botschaft: Externe Mitarbeiter seien letztlich der komplexen Einarbeitung wegen teurer, als die Festangestellten. - Sourcing Day 2016
Auch aus dem Plenum kamen immer wieder Fragen, Einwände und gute Diskussionsansätze. - Sourcing Day 2016
Christoph Bäumer, CIO der Deutschen Post/ DHL und Themenpate des Workshops zum Thema Business Process Outsourcing, im Gespräch mit einem Teilnehmer. - Sourcing Day 2016
Moderator Horst Ellermann (IDG) im Gespräch mit Ansgar Kirchner (Airbus) und Harald Wolf (ISG). - Sourcing Day 2016
Ulrich Bäumer (Osborne Clarke, re.) und Kewin Stöckigt (Lidl, li.) moderieren ihren gemeinsamen Workshop. - Sourcing Day 2016
Ansgar Kirchner von Airbus spricht als Themenpate in seinem Workshop zur Digitalisierung im Sourcing- und Service-Lifecycle. - Sourcing Day 2016
In den Pausen gab es reichlich Gelegenheit zum Austausch zwischen den Teilnehmern. - Sourcing Day 2016
Auch die parallelen Workshop-Tracks waren gut besucht. - Sourcing Day 2016
COMPUTERWOCHE-Redakteur Hans Königes präsentiert den Teilnehmern die Key-Findings der IDG-Studie „Sourcing 2016“. - Sourcing Day 2016
Der englischsprachige Workshop zum Business Process Outsourcing wurde von Katharina Grimme (PAC, re.), Christoph Bäumer (Deutsche Post/ DHL, li.) und Ramesh Ramani (Cognizant) bestritten. - Sourcing Day 2016
Andreas Beeres, CIO von Schott, riet outsourcing-interessierten CIOs, zuerst ihre interne Organisation outsorucing-fähig aufzusetzen, ehe erste Aufgaben ausgelagert werden. - Sourcing Day 2016
Peter Meyerhans von Drees und Sommer steuerte für den Workshop zum Thema „Ganzheitliches Personalmanagement“ als Themenpate die Anwenderperspektive bei. - Sourcing Day 2016
„Von einem, der outsourcte und das Fürchten lernte“: Mit diesem verheißungsvollen Vortragstitel animierte Almirall-CIO Matthias Moritz die Teilnehmer, bis zum Schluss zu bleiben. - Sourcing Day 2016
Zufriedene Teilnehmer freuen sich über einen langen, aber erfolgreichen Konferenztag. - Sourcing Day 2016
Der krönende Abschluss des Sourcing Day: Eine kleine Stadtführung durch Köln mit dem Zielpunkt Cölner Hofbräu P. Josef Früh.