In der Arbeitswelt geht es nicht mehr nur um die Frage, ob unserer Geräte mobil sind oder ob wir unsere eigenen Smartphones für berufliche Zwecke nutzen dürfen (ByoD). Es geht um die vernetzte Nutzung mehrerer Geräte gleichzeitig. Persönlich nutze ich beruflich mindestens drei Geräte: Den Laptop für umfangreiche Analysen und Aufgaben, für die ich auf viele Daten zugreifen muss, das Tablet, um Datenvisualisierungen jederzeit bereit zu haben, und natürlich das Smartphone für Anrufe und zum schnellen Abarbeiten von E-Mails unterwegs.
Interessant ist nicht nur, wie sich das Netz der Geräte – das Device Mesh – ausbreitet, sondern auch inwiefern sich dadurch die Nutzung der einzelnen Geräte verändert. Welche Geräte kommen wann und wo zum Einsatz? Für welche Aufgaben? Und welche Vorteile bringt dies?
In einer weltweiten Online-Umfrage haben wir Berufstätigen genau diese Fragen gestellt. Das Ergebnis: Allein Laptop, PC oder Smartphone ist uns nicht mehr genug. Die schnelle Adaption von digitalen Endgeräten in den Arbeitsalltag führt dazu, dass Arbeitende mehrere Geräte parallel nutzen, um mehrere oder gar ein und dieselbe Aufgabe auszuführen – Stichwort Multiscreening. Ein typisches Szenario: Auf dem großen Bildschirm im Konferenzraum präsentiert die Vertriebsabteilung vor potentiellen Kunden, per Telefonanlage sind noch weitere Personen hinzugeschalten. Gesteuert wird die Präsentation über einen Laptop, ein Mitarbeiter macht sich Notizen auf dem Tablet, während der andere sich über Instant Messaging mit dem Kollegen über die Reaktion des Kunden abspricht.
Es wird schnell klar, dass die einzelnen Geräte nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Ganz im Gegenteil schätzen Nutzer die neuen Möglichkeiten der Interaktion gerade durch die Kombination der einzelnen Geräte. Viele der Teilnehmer dieser Umfrage gaben an, durch den Einsatz mehrerer Endgeräte – egal ob private oder vom Unternehmen bereitgestellte – produktiver zu sein, da sie besser entscheiden können, wann und wie sie Aufgaben erledigen.
Device Mesh wird Unternehmen noch viel Arbeit kosten
Technologischer Fortschritt verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten – auch im Fall von Multiscreening und dem Device Mesh. Unternehmen müssen analysieren, wie ihre Mitarbeiter mobile Endgeräte nutzen, und typische Muster identifizieren. Nur so können sie die neuen Anforderungen in ihren IT-Systemen berücksichtigen. Und sie müssen auf Basis dessen neue Methoden entwickeln, welche die Interaktion und Kollaboration im Device Mesh zu unterstützen.
Worum geht es hier letztendlich? Es geht um die „Ermächtigung“ des Mitarbeiters: Mitarbeiter sollen jegliche Unterstützung erhalten, die sie in ihrer Produktivität unterstützt. Das heißt auch, dass sie Geräte, Software und andere Werkzeuge so nutzen können, wie es für sie am besten ist – und durch die Technologien in ihrer Produktivität sogar noch weiter gepusht werden. Nur so können Unternehmen aus diesem Trend den größten Nutzen für ihre Mitarbeiter und sich selbst ziehen.
Doch es geht nicht nur um ein Netz aus Hardware
Was nicht vergessen werden darf: Die vernetzen Endgeräten greifen über Apps auf Daten aus einem zentralen "Data Lake" zu – einem Datenspeicher mit flacher Architektur, der alle unternehmensinternen Daten bereithält, bis sie gebraucht werden. Je weiter sich der Device Mesh in Unternehmen verbreitet, umso mehr müssen unternehmenskritische Applikationen und der Data Lake geschützt werden.
Und der Trend braucht neue Konzepte: Wie müssen Applikationen dem Device Mesh in Unternehmen angepasst werden, um Produktivität fördern? Und wie kann man den sinnvollen Datenzugriff von allen Geräten aus organisieren? Diese Frage muss allen voran die BI-Branche beantworten – denn sie ist diejenige, die den Daten erst richtig Sinn gibt. Heute werben beinahe alle BI-Anbieter mit Smartphone-Apps und Vertriebler setzen auf das Tablet als perfektes Business-Intelligence-Interface. Sowohl für Kunden als auch für Hersteller steht die Mobilität der Lösungen weit oben. Doch nur wenige sehen, dass Mobilität alleine nicht ausreicht. Den Trend des Multiscreening und die dadurch entstehenden Anforderungen an die BI-Software – wie Datensicherheit und Governance Frameworks – beziehen viele in ihre Produktstrategie nicht mit ein. (mb)