Wunderwaffe Push-Nachrichten

Wie Sie Push-Notifications richtig einsetzen

24.03.2016
Von 


Monika Weiß ist Expertin für alle Themen rund um mobile Apps und Web-Anwendungen. Unsere Welt ist in ihren Augen nicht nur digital, sondern vor allem mobil.
Nachrichten auf den Endgeräten der Anwender sind eine wichtige Methode, um die Nutzer-Aktivitäten zu erhöhen. Diese Tipps sollten App-Anbieter beachten.
Mit individuell angepassten Push-Notifications erreichen App-Betreiber ihre Nutzer eher als mit allgemeinen Aufforderungen.
Mit individuell angepassten Push-Notifications erreichen App-Betreiber ihre Nutzer eher als mit allgemeinen Aufforderungen.
Foto: FLYACTS GmbH

Mehr Werbung, mehr Informationen, mehr Apps. Unternehmen buhlen ständig um die Gunst ihrer Interessenten. Sei es als Werbespot, als Plakatwand oder mittels einer neuartigen Marketing- oder Shopping-App. Doch die Nutzer kommen nicht von allein - nicht mehr zumindest. Potenzielle Kunden schauen selten von sich aus auf die Onlineangebote von Medien, Firmen oder Netzwerken. Die Infos kommen zu ihnen, genauer auf ihr Smartphone mit der Wunderwaffe Push-Notifications. Doch ist es wirklich so einfach, mit Push-Nachrichten den Traffic zu erhöhen?

Der Inhalt macht's

Viele Anbieter fragen, wie viele Nachrichten sie an ihre Nutzer versenden sollten. Das lässt sich pauschal natürlich nicht beantworten. Generell ist dies auch die falsche Herangehensweise. Grundsächlich gilt, dass man Push-Notifications nur versenden sollte, wenn es etwas zu berichten bzw. etwas Neues gibt. Ausschließlich nützliche und relevante Inhalte an die Zielgruppe zu senden, sollte der Antrieb für das Versenden der Nachrichten sein. Plumpe Aufrufe, mal wieder in der App vorbeizuschauen, sollten App-Anbieter dagegen vermeiden.

Ein weiterer Aspekt ist die Personalisierung der Inhalte. Durch die App-Technologien sind App-Betreiber in der Lage, Daten über Vorlieben und Interessen der Nutzer einzusehen. Somit lassen sich die Inhalte an die Empfänger anpassen und segmentieren. Das ist für beide Seiten ein Vorteil: Anwender bekommen Inhalte, die zu ihnen passen. Anbieter lernen ihre Zielgruppen kennen und betreiben cleveres und effektives Marketing. Diese Win-Win-Situtation konnte eine Erhebung des Internet-Unternehmens Localytics bestätigen: App-Nutzer öffnen personalisierte Push-Notifications drei Mal häufiger als allgemeine Nachrichten.

Meist beinhalten Push-Notifications Erinnerungen, Updates, Ergebnisse (bspw. beim Sport) oder auch Sonderangebote. Gern kann dabei auch mit visuellen Elementen gearbeitet werden. Push-Nachrichten werden in Zukunft mehr und mehr versendet. Da lohnt es sich, auf nützliche und intelligent verpackte Inhalte zu setzen.

Mit Feingefühl und Timing

Auch das Timing entscheidet über den Erfolg einer Push-Nachricht. Da es keine allgemeingültige Zeit-Empfehlung gibt, sollten App-Anbieter verschiedene Zeiten bei ihrer eigenen Zielgruppe austesten. Auf diese Weise entwickelt sich die Notification-Strategie für einzelne Nutzergruppen stetig weiter.

Auch der Zeitpunkt, wann der Nutzer dem Erhalt von Push-Notifications zustimmt ist entscheidend. Die Zustimmung ist die Grundvoraussetzung und der erste kritische Moment. Bessere Erfolgsauschancen hat der App-Anbieter, wenn er seinen Nutzern die Chance gibt, die App vor dieser Erlaubnis-Abfrage zu testen, um Vertrauen aufzubauen. Noch mehr Vertrauen schafft er, wenn Anwender auch die Themen selbst bestimmen dürfen.

Zusatznutzen für den App-Betreiber

Neben dem Nutzer-Engagement sind Push-Notifications auch ein wichtiges Instrument beispielsweise für die App-Vermarktung. App-Store-Bewertungen vertrauen viele potenzielle neue Nutzer. Anbieter sind also auf sie angewiesen, um neue Nutzer zu generieren. Mithilfe der Push-Notifications können die aktivsten Nutzer aufgefordert werden, eine App-Store-Bewertung abzugeben.

Die Tipps auf einen Blick

Tipps, die App-Betreiber berücksichtigen sollten:

  • auf relevante und nützliche Inhalte achten;

  • das Timing beachten;

  • Verhalten und Interessen der Nutzer berücksichtigen;

  • Vertrauen aufbauen und

  • verschiedene Push-Notifications zu unterschiedlichen Zeiten austesten

Fehler, die App-Betreiber vermeiden sollten:

  • zu allgemeine und irrelevante Nachrichten an alle Nutzer gleichermaßen senden sowie

  • zu viele Push-Notifications schicken. (mb)