Sie sind Projektmanager in einem spannenden Projekt. Die Timeline ist gesetzt, Entscheidungen sind getroffen, die Projektziele abgesteckt und kommuniziert, die Entscheidung für das geeignete Projektmanagement-Tool steht. Was kann also noch schiefgehen? Die Antwort auf diese Frage lautet leider: Alles.
Einer Studie des Project Management Institute zufolge berichten Unternehmen, die das Projektmanagement unterschätzen, über rund 67 Prozent mehr Projektfehlschläge. Dabei nimmt das Unglück meist mit Projektmanagern ihren Anfang, die von falschen Vorstellungen darüber getrieben sind, wie ein erfolgreicher Projektverlauf geplant und erreicht werden kann.
Im Folgenden haben wir acht der gängigsten Lügen zusammengetragen, mit denen Projektmanager sich selbst - und den Projekterfolg - gefährden.
"Auf die Milestones kommt es an"
Sich an Meilensteinen auszurichten erscheint erstmal sinnvoll, aber es kann gefährlich werden. Denn Milestones sind keine Tasks und bringen die Mission kein Stück voran. Sie geben lediglich Aufschluss über die zurückgelegte Distanz. Es muss also jemanden geben, der Meilensteine in ganz konkrete Aufgaben zerlegt und allen Beteiligten klarmacht, was zu tun ist, um sie zu erreichen. Dieser Jemand ist der Projektmanager.
Viele Projektmanager betrachten Milestones aus genannten Gründen inzwischen als gefährlich: "Der Trick ist, große Projekte mit Geschick zu zerlegen", meint Paige Costello, Product-Management-Verantwortliche bei Asana, einem Hersteller von Projekt-Management-Tools. "Manchmal wird von dem Milestone ausgegangen, der am weitesten entfernt ist, irgendein Datum in der Zukunft gewählt und die Finger gekreuzt. Aber je offensichtlicher die Komponenten werden, die zur Erreichung dieses Ziels nötig sind, umso verständlicher wird erst, welche Abläufe gleichzeitig stattfinden sollten und welche Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Projektkomponenten bestehen. Nur so kommt man zu einem guten Plan für den Projektablauf."
- Microsoft Project
Vor rund 30 Jahren ist die erste Projektmanagement-Software auf dem Markt erschienen: Microsoft Project. Damals brauchten die Redmonder eine Software, um die Arbeit seiner Software-Teams besser zu koordinieren. 1984 wurde die erste Version für das Betriebssystem MS-DOS veröffentlicht. Seitdem hat sich die Software, die den Schwerpunkt primär auf Projektplanung legt, kontinuierlich weiterentwickelt und steht nun auch in der Cloud zur Verfügung. - Planio
Die Softwareschmiede Planio aus Berlin hat auf Basis der Open-Source-Lösung Redmine eine umfangreiche All-in-One-Plattform entwickelt, die sich hierzulande als eine ernsthafte Alternative zu den US-Schwergewichten positionieren konnte. Von zahlreichen Features für Projekt- und Aufgabenverwaltung, über Datei- und Wissens-Management mit Wikis und FAQs bis hin zu weiterführenden Modulen für Kommunikation und Kundensupport: Das breite Funktionsspektrum der in der deutschen Cloud betriebenen Web-Lösung lässt in puncto Funktionalität kaum Wünsche offen. - Basecamp
Wenn es um Projektmanagement geht, fällt schnell der Name "Basecamp". Die App bietet einen zentralen Ort für die Organisation und Koordination von Projekten. Projektteams können Notizen und To-Do-Listen erstellen, Dateien und Pläne hochladen sowie Aufgaben zuweisen und verwalten. Zudem kann mit involvierten Kollegen über die Projektfortschritte in Chats kommuniziert werden. Derzeit ist Basecamp in der Version 3 verfügbar. - Clocking IT
Das kostenlose, webbasierende Projektmanagement-Tool "Clocking IT" wendet sich im Wesentlichen an Softwareentwickler, die ihre umfangreichen Projekte effizient verwalten wollen. Dank eines übersichtlichen Dashboards und umfangreicher Collaboration-Features lassen sich der Projektfortschritt sowie die Bearbeitung einzelner Tasks jederzeit überwachen und dokumentieren. - Trello
“Trello” wurde 2011 gestartet und wird von der Softwareschmiede Fog Creek Software aus New York angeboten. Mittlerweile zählt die visuelle Projektmanagement-Lösung laut Hersteller über 12 Millionen registrierte Anwender. Der Lösungsansatz ist stark an das Kanban-Konzept angelehnt. Anstatt Projekte und einzelne Aufgaben in Listen zu organisieren, werden diese in Karteikarten dargestellt, mit denen der User auf intuitive Art und Weise visuell interagieren kann. - 5pm
Das webbasierte "5pm" bietet alle Features, die man von einem Projektmanagement-Tool erwartet und stellt das Thema Zeiterfassung in den Vordergrund. So wartet 5pm unter anderem mit einer übersichtlichen Darstellung der einzelnen Projekte und Tasks, umfangreichen Zeitmanagement-Funktionen sowie einer übersichtlichen Darstellung des jeweiligen Projektfortschritts auf. Darüber hinaus bietet 5pm die Möglichkeit individuelle Projektgruppen zu erstellen, E-Mailintegration sowie umfangreiche Reporting-Funktionen. - Wrike
Bei “Wrike” handelt es sich um eine anspruchsvolle PM-Lösung aus Kalifornien, die durch ein umfangreiches Featureset, viele Integrationsmöglichkeiten und Mobile-Support überzeugen kann. Zu den Hauptfunktionen der modular aufgebauten Anwendung gehören unter anderem Task-Management, gemeinsame Dokumentenverwaltung, sowie Kommunikationswerkzeuge wie Kommentare, Activity-Streams und E-Mail-Integration. Klassische PM-Werkzeuge wie Gantt-Charts und Reporting, sowie weiterführende Features wie etwa Zeiterfassung runden das Funktionsspektrum der Software ab. - Klok
Die kostenlose Softwarelösung "Klok" eignet sich weniger für klassisches Projektmanagement im Sinne von Collaboration, sondern vielmehr als Tool zum persönlichen Zeitmanagement. Gerade für Selbständige und Ein-Mann-Unternehmen bietet Klok die Möglichkeit, ihre jeweilige Arbeitszeit optimal auf einzelne Projekte zu splitten und dabei wichtige Termine nicht aus den Augen zu verlieren. - Blue Ant
Von der klassischen Ressourcenplanung über To-Do-Listen, Zeiterfassung und die Portfolio-Steuerung - das umfangreiche Web-Tool "Blue Ant" der proventis GmbH aus Berlin bietet eine umfangreiche Funktionsvielfalt für verschiedenste Projekte. Durch eine Vielzahl von Schnittstellen und Web-Standards lässt sich Blue Ant problemlos in eine bestehende IT-Landschaft integrieren. - TrackingTime
Mit der kostenlosen Cloud-Lösung “TrackingTime” können Selbständige und Teams ihre Projekte und Aufgaben gemeinsam verwalten und sämtliche Arbeitszeiten bequem erfassen. Die Anwendung wartet mit einem modernen Userinterface auf und ist für Web, Desktop und Mobile (iOS und Android) verfügbar. Ein weiterer Pluspunkt sind die detaillierte Reports für Kunden, Projekte und Mitarbeiter, die man im Browser einfach erstellen und als CSV-Datei exportieren kann. - Redbooth
"Redbooth" ist eine ganzheitliche PM-Lösung, die mit einem starken Fokus auf Kommunikation, Projektplanung und Dateiverwaltung alle zentralen Aspekte der effizienten Zusammenarbeit abdeckt. Was Team-Kommunikation angeht, wartet Redbooth mit Chat-Diskussionen und Videokonferenzen in HD-Qualität auf. Dokumente lassen sich Projekten zuweisen und mit dem ganzen Team gemeinsam bearbeiten. In Sachen Dokumentenmanagement bietet das Programm nahtlose Integrationsmöglichkeiten mit Cloud-Storage-Diensten wie Google Drive, Dropbox und Box. - CoMindWork
"CoMindWork" bietet sowohl die Möglichkeit auf dem Server des Herstellers webbasierend zu arbeiten, als auch die Software im eigenen Netzwerk zu nutzen. Neben klassischen Projektmanagement-Funktionen, wie der Erstellung von Projekten, To-do- und Tasklisten, Filesharing-Optionen und den gängigen Zeitmanagement-Funktionen sowie Web 2.0. Features bietet CoMindWork umfangreiche Möglichkeiten die Software den eigenen Bedürfnissen anzupassen. So lassen sich vom Design bis hin zur Anordnung der Benutzeroberfläche viele Punkte individuell anpassen. - Zoho Projects
"Zoho Projects" enthält alle notwendigen Applikationen für das Projektmanagement. Dazu zählen unter anderem Aufgabenverwaltung und Milestones, Zeiterfassung, Kalenderfunktionen und Gantt-Diagramme. Die Nutzer können außerdem miteinander chatten, ihre Dokumente austauschen und ein Wiki erstellen. - ActiveCollab
Wer auf der Suche nach einer All-In-One-Lösung ist, sollte einen Blick auf “ActiveCollab” werfen. Zu den zentralen Funktionsmodulen der aus Kanada stammenden Lösung zählen Projektplanung, Collaboration, Invoicing, Zeiterfassung, Ausgabenverwaltung und eine umfassende Reporting-Funktionalität. Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Integrationsmöglichkeiten dank der angebotenen offenen Programmierschnittstelle, SDKs (Software Development Kit) und Add-Ons. Die nahtlose Integrationsmöglichkeit mit einem Versionsverwaltungssystem macht die Lösung für Software-Teams besonders interessant. - Smartsheet
Genau wie die meisten seiner Konkurrenten arbeitet "Smartsheet" webbasierend. Einzelne Projekte werden in so genannten Smartsheets angelegt und die jeweiligen Projektmitarbeiter hinzugefügt. Über das jeweilige Smartsheet sind dann alle zum Projekt gehörigen Informationen, wie die Kommunikation der Projektbeteiligten, Dateianhänge und Shared Documents schnell erreichbar. - PIEmatrix
Die webbasierte Lösung "PIEmatrix" bietet die Möglichkeit, auf Basis bestehender Templates Projekte in allen Projektphasen abzubilden, zu strukturieren und zu managen. Man hat hierbei die Wahl, den Projektablauf auf Basis der integrierten Templates zu strukturieren oder diese den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu modifizieren. Einmal erstellte Templates lassen sich dann problemlos abspeichern und als Best-Practices-Schablone für ähnlich gelagerte Projekte verwenden. - Projektron BCS
"Projektron BCS" arbeitet rein webbasiert und verfügt über alle klassischen Projektmangement-Funktionen, wie beispielsweise Taskmanagement, ein Ticketsystem, verschiedenste Auswertungs- und Berichts-Funktionen, eine flexible Rechteverwaltung sowie Zeitmanagement-Funktionen.
"Wir wissen wann wir fertig sind"
Die Ziellinie zu kennen ist essenziell, um ein Rennen erfolgreich abschließen zu können. Auf das Projektmanagement übertragen, ist es jedoch allzu oft der Fall, dass PMs nicht eindeutig beschreiben können, wie die Zielerreichung - beziehungsweise der Endzustand - aussehen soll.
"Projektmanager sagen sich selbst: 'Jeder weiß doch wie das Ziel aussieht'", weiß Kim Kessler, Vice President of Product bei Caremerge. "Aber leider weiß es oft niemand. Es liegt in der Verantwortung des Projektmanagers, den Ideen der Stakeholder eine genaue Definition zu verleihen und diese am Projektablauf auszurichten. Ansonsten artet jedes Projekt in reine Spekulation aus."
"Jeder misst mit gleichem Maß"
Eine weitere gängige Fehlannahme unter Proiektmanagern ist es, dass sich alle über die Maßstäbe einig sind, mit denen Erfolg beurteilt und gemessen wird. Tatsächlich ist es absolut wichtig, dass zu Beginn des Projekts die Frage steht, wie genau die Performance gemessen wird.
"Lautet die Zielsetzung diffus: 'Wir wollen etwas intuitiver und einfacher gestalten', dann muss im Detail definiert werden, was das konkret heißt", meint Kessler.
"Mühe und Ergebnis sind dasselbe"
Alle Projektbeteiligten hängen sich rein, bemühen sich, machen Überstunden, nehmen an Meetings teil und berichten über ihre Fortschritte. Also wird die nötige Arbeit perfekt erledigt - eine weitere gängige Fehlannahme.
"Jeder belügt jeden und denkt dabei, Mühe stünde synonym für Ertrag. Das ist aber nicht so. Bemühungen sind schwer zu quantifizieren, Ertrag lässt sich hingegen relativ einfach messen", weiß Autor und Berater Glen B. Alleman.
Hilfreich ist in solchen Situationen eine Strategie, die das Projekt in messbare Abschnitte unterteilt. Schließlich möchte niemand drei Monate lang hart arbeiten, um am Ende schlecht bewertet zu werden. Deshalb sollten Projektmanager Tasks zugewiesen bekommen, die in einem bestimmten Zeitrahmen abgeschlossen werden können.
"Dieser Part wird einfach"
Nicht wenige Menschen im Projektmanagement-Umfeld wissen: Wenn Projektmanager davon überzeugt sind, dass jetzt "nur noch der einfache Teil" eines Vorhabens ansteht, kommt es oft zu vielen unschönen Ereignissen. Zum Beispiel zu unerwarteten technischen Problemen, Verständnisschwierigkeiten hinsichtlich der Zielsetzung von Tasks, Ressourcenknappheit, unzureichendem Budget oder der schmerzlichen Erkenntnis, dass es keinen Backup-Plan gibt.
"Die Komplexität einer Anforderung von Beginn an nicht zu verstehen, ist der Gipfel der Selbstverleugnung", ist Beth Scudder, Client Services Manager bei Saggezza überzeugt. "Übernimmt jemand einen bestimmten Task, von dem die Verantwortlichen nicht wissen, dass sich die Aufgabe maßgeblich auf verschiedene andere Aspekte des Projekts auswirkt, kann das ins Unglück führen."
Nehmen Sie deshalb jede Aufgabe, von der Sie eigentlich denken, dass sie einfach zu bewältigen ist, noch einmal unter die Lupe. Wie sind Sie zu dieser Einschätzung gekommen? Haben Sie die Zielsetzung wirklich verstanden? Und wissen Sie genau, was zur Zielerreichung notwendig ist?
"Wer braucht schon einen Plan B?"
"Einer der gängigsten Wege, wie sich Projektmanager etwas vormachen, besteht darin, unangenehme oder riskante Aufgaben selbst zu übernehmen, weil sie glauben, sie bekommen das schon hin", weiß Costello. "Sie reden sich ein, dass sie einfach ein bisschen härter arbeiten, in der nächsten Projektphase den Rückstand aufholen, notfalls ein paar Nachtschichten einlegen und so am Ende zum Projekt-Superhelden werden."
Tatsächlich läuft es im Regelfall eher so ab, dass solche Projektmanager am Ende dabei zusehen müssen, wie das gesamte Projekt gegen die Wand fährt. Schuld ist die Fehleinschätzung, alles selbst regeln zu können und deshalb auch keinen Plan B zu brauchen, beziehungsweise absichtlich darauf verzichten zu können, Experten mit einzubinden.
"Es wäre besser, Herausforderungen und Probleme mit dem Team zu teilen und sie dann gemeinsam anzugehen," empfiehlt Costello.
- 1. Unklare Arbeitslast
Bryan Fagman vom Anbieter Micro Focus sagt, dass viele Projekte an einem nicht klar umrissenen Arbeitsaufwand scheitern. Schleichen sich hier Unschärfen ein, leidet das ganze Projekt. Im schlimmsten Fall bleibt undefiniert, wann es überhaupt abgeschlossen ist. Fagman mahnt deshalb an, Ziele im Dialog mit den Kunden klar zu benennen. - 2. Undefinierte Erwartungen
Alle Beteiligten müssen von Beginn an wissen, welche Anforderungen ein Projekt stellt und welche Erwartungen zu erfüllen sind – sonst droht ein Fiasko. Tim Garcia, CEO des Providers Apptricity, nennt zwei entscheidende Dinge, die alle Team-Mitglieder vorab wissen sollten: was getan wird und wie man weiß, wann das Projekt abgeschlossen ist. „Ohne eine dokumentierte Vereinbarung, die Antworten auf diese beiden Fragen liefert, ist ein Projekt von Anfang an in Gefahr“, sagt Garcia. - 3. Fehlende Management-Unterstützung
Die Unterstützung aus der Firmenspitze sollte unbedingt gesichert sein. Befindet man sich dahingehend mit der Chef-Etage nicht in Einklang, mindert das die Erfolgsaussichten beträchtlich, meint Brad Clark vom Provider Daptiv. - 4. Methodik nach Schema F
Im Projekt-Management wird gemeinhin mit standardisierten Schlüsselaufgaben und Leistungen gearbeitet. Darin lauert nach Einschätzung von Robert Longley, Consultant beim Beratungshaus Intuaction, aber auch eine Gefahr. Die Standard-Ansätze seien meist auf Projekte einer bestimmten Größe ausgerichtet. Sie passen möglicherweise nicht mehr, wenn man sich an größere Projekte als in der Vergangenheit wagt. - 5. Überlastete Mitarbeiter
„Team-Mitglieder sind keine Maschinen“, sagt Dan Schoenbaum, CEO der Projekt-Management-Firma Teambox. Projekte können auch daran scheitern, dass Mitarbeiter mit Arbeit überfrachtet werden. Vermeiden lässt sich das, indem man sich vorab ein klares Bild über die Stärken der Team-Mitglieder macht und auf eine sinnvolle Verteilung der Aufgaben achtet. - 6. Ungeteiltes Herrschaftswissen
Projekte leben davon, dass Informationen nicht monopolisiert, sondern miteinander geteilt werden. Das geschieht oft dann nicht, wenn Ergebnisse erst nach langer Anlaufzeit geliefert werden müssen. Tim Garcia von Apptricity rät deshalb dazu, Projekt in kurze Phasen einzuteilen. An deren Ende sollte es jeweils Resultate geben, mit denen das ganze Team weiterarbeiten kann. - 7. Unklare Entscheidungsfindung
Im Verlauf eines Projektes sind Änderungen der ursprünglichen Roadmap oft unvermeidbar. Es sollte beim Change Management aber klar dokumentiert werden, wer wann was geändert hat und wie die neue Marschrichtung aussieht. - 8. Fehlende Software
Exel-Spreadsheets nötigen Projekt-Manager zu manuellen Korrekturen und führen oft zu Problemen bei der Status-Aktualisierung. Insofern ist es befreiend, mit Project Management Software zu arbeiten, die für automatische Updates sorgt und von lästigen manuellen Berichten entlastet. Dazu rät Brian Ahearne, CEO des Anbieters Evolphin Software. - 9. Gefahr des Ausuferns
Change Requests sind alltäglich im Projekt-Leben, aber sie haben leider oft einen unerfreulichen Nebeneffekt: den Hang, Fristen und Budget-Rahmen immer weiter auszudehnen und auf Dauer zu Demotivation und Frust auf allen Seiten zu führen. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, sind neben klaren Zielvorgaben auch tägliches Monitoring und ein definierter Prozess für gewünschte Veränderungen sinnvoll. Das empfiehlt in jedem Fall Sandeep Anand, der beim Software-Entwicklungshaus Nagarro für Project Governance verantwortlich ist. - 10. Nicht "Nein" sagen können
Im Sinne des Unternehmens sei es manchmal nötig, Anfragen abzulehnen, sagt Markus Remark vom Provider TOA Technologies. Gut sei es deshalb zu wissen, wie man "nein" sagt. Am besten habe man für solche Fälle auch gleich eine konstruktive alternative Lösung parat. - 11. Mangelnder Zusammenhalt
Projektarbeit ist Team-Arbeit. In der Praxis gerieren sich manche Projekt-Teams aber wie in Eifersüchteleien gefangene Sportmannschaften ohne Erfolg, beobachtet Berater Gordon Veniard. Der Fokus auf das eigentliche Ziel gehe verloren. Stattdessen beschuldigen sich Grüppchen gegenseitig, für Probleme und schlechte Leistungen verantwortlich zu sein. Um das zu verhindern, ist Führung durch den Projekt-Manager gefragt. Und der sollte es verstehen, sein Team mitzunehmen und in Entscheidungen einzubinden. Ohne Kommunikation sei das Desaster programmiert, so Hilary Atkinson vom Provider Force 3. - 12. Vergessener Arbeitsalltag
Hilary Atkinson hat nach noch einen weiteren Kommunikationstipp parat: Projekt-Manager sollten nicht vergessen, ihre alltäglichen Aufgaben zu erledigen. Wer als Verantwortlicher keine Meeting-Termine verkündet, Status-Berichte vergisst und E-Mails unbeantwortet lässt, riskiert unnötige Verzögerungen. - 13. Zu häufige Meetings
Meetings, in denen der Status Quo besprochen wird, können nerven – vor allem dann, wenn sie zu oft stattfinden oder zu lange dauern. Wichtige Informationen lassen sich durch Collaboration Tools häufig besser an die Team-Mitglieder bringen, meint Liz Pearce, CEO des Providers LiquidPlanner. Ihr Tipps: Meeting auf die Entscheidungsfindung beschränken. In ihrem Unternehmen gebe es lediglich zweimal in der Woche ein Treffen, um neue Aufgaben zu verteilen und Prioritäten zu definieren. - 14. Gut genug ist nicht immer gut
Sergio Loewenberg vom IT-Beratungshaus Neoris macht Nachlässigkeiten in der Qualitätssicherung als Problem aus. Es sei günstiger, Fehler zu vermeiden anstatt Geld und Zeit ins Ausmerzen ihrer negativen Folgen stecken zu müssen. Wer auf hohe Qualitäts-Standards achte, vermeide späteres Nacharbeiten und die Gefahr eines schlechten Rufes. - 15. Nicht aus Fehlern lernen
Liz Pearce mahnt außerdem an, mit Hilfe entsprechender Tools eine mehrstündige Analyse nach Ende des Projektes durchzuführen. Nur Teams, die sich des ständigen Lernens verschreiben, seien dazu in der Lage, die Fehler der Vergangenheit in der Zukunft zu vermeiden. - 15 Fehler beim Projektmanagement
Es gibt unzählige Wege, ein IT-Projekt an die Wand zu fahren. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com hat 15 davon gesammelt – und verrät dankenswerterweise auch, wie man die Probleme beheben kann. Diese Tipps sind in der Bilderstrecke zu finden.
"Keiner weiß zu schätzen was ich tue"
Die Person mit dem Plan aber ohne technische Skills zu sein, ist keine schöne Rolle. Oft entsteht das Gefühl, die eigenen Leistungen würden nicht anerkannt. Das ist dann allerdings ungefähr so, als würde man behaupten, das Steuerruder eines Schiffs wäre nutzlos, weil es unter Wasser und damit nicht sichtbar ist.
"Es gibt immer Prozesse und Technologien, die alles besser und effizienter machen", meint ChenLi Wang, Senior Vice President bei Pango. "Am Ende ist aber entscheidend, dass das gesamte Team an einem Strang zieht, um das Ziel zu erreichen. Das sicherzustellen, ist die Aufgabe des Projektmanagers."
Dabei ist Wang nicht der einzige Entscheider, der den Wert guter Projektmanagement-Arbeit zu schätzen weiß. Laut vorgenannter PMI-Umfrage trifft das auf zwei Drittel der Führungskräfte zu. Darüber hinaus priorisiert knapp die Hälfte der in diesem Rahmen befragten Organisationen die Entwicklung einer Unternehmenskultur, die das Projektmanagement wertschätzt.
"Ich bin Projektmanager, keine Führungskraft"
"Projektmanager sind Risikomanager. Und Risikomanagement ist der Extremfall dessen, wie Erwachsene Projekte managen", ist Alleman überzeugt.
Wer im Team ein Ziel erreichen will, braucht Führungsqualitäten. Schließlich sind es Menschen, die am Ende für den erfolgreichen Abschluss sorgen - nicht Meilensteine, Deadlines, Budgets oder Ressourcen.
"Entscheidend sind die Menschen", stimmt Wang zu. "Es kommt darauf an, ein Team zu bilden, dessen Zusammenarbeit von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist - und natürlich darauf, Projektmanager einzusetzen, die das Beste aus diesen Menschen herausholen können."
Projektmanager sind also weit mehr als nur die Typen, die Häkchen hinter Tasks setzen. Sie sind Berater, Orientierungsgeber, Mentalcoach und Führungskraft in einer Person.
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.