Covid-19 meets IT

Wie CIOs der Coronavirus-Krise begegnen

05.03.2020
Von 
Dr. Carlo Velten schreibt als Experte zu den Themen Cloud-Platforms und -Developers, Enterprise Cloud Management und Digital Business. Dr. Carlo Velten ist CEO des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research AG. Seit über 15 Jahren berät Carlo Velten als IT-Analyst namhafte Technologieunternehmen in Marketing- und Strategiefragen.
Der Coronavirus hat die Schlagzeilen fest im Griff. Wir verraten Ihnen, was CIOs und Digitalchefs wissen müssen, um sich in der Covid-19-Krise richtig aufzustellen.
  • Mit der digitalen Vernetzung der globalen Wirtschaft steigt deren Verletzbarkeit beim Auftreten von Epidemien oder ähnlich unerwarteten Risiken.
  • Vom Digital Workplace bis zur autonomen Fertigung – In der Krise zeigt sich, welche digitalen Möglichkeiten sich Unternehmen bieten, um handlungsfähig zu bleiben.
  • Crisp Research erwartet Budget-Cuts von zehn bis 20 Prozent.

"Stresstest für die Industrie", "Deutsche Wirtschaft unter Schock" oder "Pläne für ein Konjunkturprogramm" - so oder ähnlich lesen sich derzeit die Schlagzeilen zu Artikeln, welche die Auswirkungen des Coronavirus für die deutsche und europäische Wirtschaft einzuschätzen versuchen.

Mit der zunehmenden digitalen Vernetzung der globalen Wirtschaft steigt auch deren Verletzbarkeit beim Auftreten von Epidemien oder ähnlich unerwarteten Risiken.
Mit der zunehmenden digitalen Vernetzung der globalen Wirtschaft steigt auch deren Verletzbarkeit beim Auftreten von Epidemien oder ähnlich unerwarteten Risiken.
Foto: Savanevich Viktar - shutterstock.com

Auch wenn Panik sicher kein guter Ratgeber ist, sprechen viele Fakten dafür, dass die Epidemie die Unternehmen hart treffen wird. So werden die Supply Chains und Logistikketten nach Asien und in andere Teile der Welt teilweise unterbrochen, was zu massiven Lieferproblemen führt und Produktionsausfälle zur Folge hat. Manche Sektoren sind auch direkt betroffen, wenn beispielsweise weltweit über 300 Messen abgesagt werden oder in der Reise- und Touristikbranche weniger gebucht wird. Ganz zu schweigen von Betriebsschließungen in Folge von konkreten Fällen infizierter Mitarbeiter.

Die Einbrüche an den Aktienmärkten lassen ahnen, welche möglichen Folgen die Krise haben könnte, auch wenn derzeit noch nicht abzuschätzen ist, wie groß die finanziellen Auswirkungen wirklich sein werden. Zu konstatieren ist, dass sich CEOs und CFOs schon auf drastische Notfall- und Sparmaßnahmen vorbereiten und aktives Lobbying in Richtung der Bundesregierung betreiben. So sprachen Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Finanzminister Olaf Scholz erst kürzlich von Konjunkturprogrammen und steuerlichen Maßnahmen, um die deutsche Wirtschaft gegebenenfalls zu stützen. Die amerikanische Notenbank reagierte bereits mit einer Leitzinssenkung.

Coronavirus - Folgen für die IT-Branche

Klar ist, dass mit zunehmender digitaler Vernetzung der globalen Wirtschaft auch die Verletzlichkeit bei Epidemien oder ähnlich unerwarteten Ereignissen ("Schwarzer Schwan") einhergeht. Die Krise um das Coronavirus gibt daher einen Ausblick darauf, wie anfällig eine hyper-vernetzte Wirtschaftswelt sein wird. Das wirft verschiedene Fragen auf:

  • Welche Rolle und Verantwortung kommt CIOs und Digitalchefs in der aktuellen Krise zu?

  • Welche Möglichkeiten bietet die IT, um handlungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben?

  • Welche kurzfristigen Maßnahmen sollten CIOs und Digitalchefs umsetzen?

  • Wie lässt sich eine IT-Strategie für eine vollständig digitale und global vernetzte Welt entwerfen?

So viel ist wohl klar: Die Unternehmens-IT und auch die ITK-Branche werden von solchen Krisen nicht verschont bleiben. An einem einzigen Tag (24. Februar 2020) verloren die globalen Techkonzerne Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Facebook zusammen über 200 Milliarden Dollar an Börsenwert, am 9. März ("Black Monday") setzte sich die Talfahrt an den Finanzmärkten - nach kurzer Erholungsphase - mit einem heftigen Einbruch weiter fort, allein der DAX verlor knapp acht Prozent. Auch die IT-Unternehmen mussten kräftig Federn lassen.

In der Krise wird von den CIOs und Digitalchefs erwartet, dass sie ihren Beitrag leisten. Crisp Research erwartet für 2020 Budget-Kürzungen von mindestens zehn Prozent. Bei allen Sparzwängen wäre es aber ein Fehler, wenn die Verantwortlichen nun den Innovationsmotor abwürgen würden. Die Kosteneinsparungen dürfen nicht einseitig zu Lasten von Innovation und Digitalisierung gehen. Es kann aber helfen, gezielter und stringenter zu modernisieren, als es bisher der Fall war.

Covid-19 und die Verantwortung der IT

Der IT kommt im Kampf gegen das Virus eine besondere Verantwortung zu. So gilt es,

  • die Gesundheit von Mitarbeitern, Angehörigen, Kunden und Partnern zu schützen,

  • die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit aufrecht zu erhalten,

  • die Liquidität zu schonen und kurzfristig Kosten zu reduzieren sowie

  • die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten - und nicht abzuwürgen.

CIOs und Digitalchefs sollten ihre Unternehmen in der aktuellen Krise schützen und stützen. Überall dort, wo sie gut aufgestellt sind und die IT-Infrastruktur, Geschäftsprozesse und Organisation "digital transformiert" und modernisiert haben, ist die IT zum Garant für "Business Continuity" in der Krise geworden. Vielerorts wird den IT-Teams Dank und Anerkennung zuteil, was in den letzten Jahren (leider) nicht immer der Fall war. Die aktuelle Krise um das Coronavirus können CIOs und Digitalchefs also als Chance verstehen, sofern sie in folgenden Bereichen die notwendigen Services und Infrastrukturen anbieten:

  1. Digital Workplace und Home Office (Flex Work): Mobiles und flexibles Arbeiten - vor allem von zu Hause - ist in der aktuellen Krise ein wichtiger Baustein der "digitalen Resilienz". Der Digital Workplace ist in Zeiten des Coronavirus fester Bestandteil der Business Continuity und nicht nur ein nettes Gimmick der New-Work-Bewegung. Konkret sollten a) der Anteil an Digital Workplaces erweitert, b) die notwendige Bandbreite (VPN) gegebenenfalls kurzfristig ausgebaut, c) neue Hardware (Notebooks, Smartphones) schnellstmöglich beschafft und d) die notwendigen Berechtigungen (z.B. Active Directory) und Accounts (SaaS) geschaffen werden.

  2. Collaboration, Co-Creation und agiles Arbeiten: Agile und flexible Zusammenarbeit in cross-funktionalen und dezentralen Teams stellt in der derzeitigen Krisensituation einen Erfolgs- und Überlebensfaktor dar. So sind bei der Analyse von Supply-Chain-Problemen, der Krisenkommunikation mit Lieferanten und Kunden oder der Fernwartung von unternehmenskritischen Produktionsanlagen und IT-Systemen ein hohes Maß an Teamgeist und kreativer Problemlösungskompetenz gefordert. Hierarchisches Denken und Machtgehabe wirken toxisch. Gerade im Umgang mit Kunden und Partnern sind schnelle Problemlösungen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gefragt - sonst drohen noch mehr kurzfristige Umsatzeinbußen und langfristige Rechtsstreitigkeiten. Agiles Arbeiten und eine auf Co-Creation ausgelegte Unternehmenskultur erweisen sich als strategisches Asset.

  3. Cloud Computing: Die strategischen Vorteile des Cloud Computing treten in der aktuellen Krise klar zu Tage. Unternehmen, die mit ihrer Cloud-Transformation weit fortgeschritten sind, haben nun Wettbewerbsvorteile. So profitieren sie a) bei rückläufigen Umsätzen beziehungsweise Zugriffen vom On-Demand-Preismodell, da nur für wirklich genutzte IT-Kapazitäten auch gezahlt werden muss, b) von den global verteilten Rechenzentren der Cloud Provider, in die flexibel Daten und Workloads verschoben werden können, falls eigene Rechenzentren nicht mehr zugänglich sind (etwa bei Standortschließungen oder Einreisestopps) und c) von der hohen Flexibilität bei der Nutzung einzelner Services und APIs, was die Innovationsfähigkeit auch in Zeiten von Budgetkürzungen aufrechterhält.

  4. Datenstrategie und Analytics: Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Prognosefähigkeit werden zu entscheidenden Designkriterien von IT-Systemen und digitalen Geschäftsprozessen. Das gilt vor allem, wenn in einem akuten Krisenfall wie dem Coronavirus aktuelle und verlässliche Informationen zu Lagerbeständen, Lieferterminen oder der Verfügbarkeit von Personal in den weltweiten Niederlassungen und Produktionsstandorten von Unternehmen zur Mangelware werden oder sich stündlich ändern. Eine a) klare und konsistente Datenstrategie, b) eine unternehmensweite Datenplattform beziehungsweise Datendrehscheibe und APIs sowie c) einfach zu handhabende Analytics-Tools und Dashboards helfen einen Blindflug zu vermeiden. Wer in den letzten Jahren die Unternehmenskultur in Richtung Data Driven Company weiterentwickelt und die Mitarbeiter entsprechend ausgebildet hat, kann auch in turbulenten Zeiten einen kühlen Kopf behalten - und der Konkurrenz einen Schritt voraus sein.

  5. Digitale Produkte und Lösungen: Haben Unternehmen die Digitalisierung ernst genommen und wesentliche Teile ihrer Produkte und Lösungen digitalisiert, sollte sie die Krise weniger hart treffen als die Konkurrenz. Den Nachzüglern sei dringend empfohlen, ihre digitale Transformation intensiver voranzutreiben. In Zeiten von Corona und ähnlichen Epidemien steigt der Anteil von E-Commerce gegenüber dem stationären Handel in urbanen Zentren. Die Fernwartung von vernetzten Maschinen und Over-the- air-Updates digitaler Produkte reduzieren den Einsatz von Servicepersonal vor Ort. Außerdem unterstützen digitale Self Services (FAQs, Chatbots, Portale etc.) die Kunden beim Management ihrer Produkte und Verträge. Sie entlasten somit Call- und Shared-Service-Center.

  6. Digitale Innovationen und Emerging Technologies: Der Weg aus der Krise lässt sich allerdings nicht nur mit bekannten Hausmitteln á la Digital Workplace und ein bisschen Cloud Computing finden. Auf lange Sicht werden innovative Lösungen auf Basis von Emerging Technologies Unterstützung bieten. So können mittels KI und Analytics die Simulations- und Prognosefähigkeiten von Unternehmen deutlich verbessert werden, so dass Entscheidungen im akuten Krisenfall nicht emotional und irrational erfolgen müssen und externe Daten sowie Pfadabhängigkeiten besser berücksichtigt werden können.

    Weitgehend autonome Fertigungsanlagen, Logistikzentren und Supply Chains auf Basis von autonomen Maschinen und Robotern können die Produktion und Versorgung aufrechterhalten. Autonome Drohnen und Fahrzeuge stellen die Mobilität sicher und bringen zum Beispiel lebenswichtige Medikamente in kontaminierte Gebiete. Quantenrechner schließlich können die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gegen neue Krankheiten und Viren deutlich beschleunigen.

    Diese Liste ließe sich noch deutlich erweitern, aber die Beispiele reichen aus, um die strategische Relevanz von Zukunftsinvestitionen in neue Technologien zu unterstreichen. Hier geht es keineswegs um Schnickschnack oder Spielzeug für technikverliebte Internet-Milliardäre, sondern um die notwendigen Antworten auf die Herausforderungen in einer hyper-vernetzten Welt.

Coronavirus - Kurzfristige Gegenmaßnahmen

Die skizzierten Handlungsbereiche, sind Bausteine einer ganzheitlichen und unternehmensweiten digitalen Resilienz. Die Umsetzung der Maßnahmen variiert in Zeit und Budget - je nach Status quo beziehungsweise digitaler Reife des Unternehmens sowie nach dessen Innovationsfähigkeit. Während sich etwa durch das kurzfristige Herunterfahren von Cloud-Ressourcen Einsparungen erzielen lassen, ist der Aufbau einer komplett autonomen Fertigung ein längerfristiges strategisches Vorhaben. Auf welche Maßnahmen sollten sich CIOs und CDOs aber in den kommenden Wochen konzentrieren, um sich und ihr Unternehmen bestmöglich durch die Coronakrise zu steuern?

  • Digital Workplace und Heimarbeit ausbauen: Es empfiehlt sich, den Anteil an flexiblen, digitalen Arbeitsplätzen auszubauen und die Arbeit aus dem Home Office zur Prävention sowie im Fall einer Schließung von Niederlassungen vorzeitig auszudehnen. Für Meetings sollte Video-Conferencing zum Einsatz kommen, für die Wartung von Maschinen und Anlagen Augmented/Virtual Reality. So lässt sich die Reisetätigkeit minimieren, Personalressourcen können geschont werden.

  • Einen Plan für Disaster Operations (DisOps) aufstellen: Passen Sie Ihre bestehenden Business-Continuity-Konzepte an die derzeitige Krisensituation an! Die meisten Firmen haben zwar Backup-, Disaster-Recovery- und teilweise echte Business-Continuity-Konzepte. Doch in den meisten Fällen, sind diese nicht für eine längere Krise geeignet. Ein DisOps-Plan zeigt auf, wie sich die kritischen Teile der IT-Infrastruktur, die zentralen Geschäftsprozesse und Applikationen auch bei deutlich verminderten Personalressourcen oder dem Ausfall wichtiger Dienstleister und RZ-Standorte längerfristig betreiben lassen und wie Aufgaben priorisiert werden können.

  • Agile Teams für das Krisenmanagement aufsetzen: Agile, crossfunktionale Teams für die wichtigsten krisenbezogenen Projekte zusammenzustellen, kann wichtig werden. Auch gilt es, eine klare Priorisierung der Maßnahmen vorzunehmen und die Umsetzung agil anzugehen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. In der Coronakrise zählen Stunden und nicht Tage.

  • Portfolio- und Budget-Review vornehmen: Beginnen sie mit einem Review bezeihungsweise einer Bewertung der laufenden und bevorstehenden IT-Projekte und schauen Sie sich auch die Betriebsausgaben an, um Einsparpotenziale zu identifizieren. So kann freier Cash Flow generiert werden, um zu unternehmensweiten Sparzielen beizutragen oder krisenrelevante Projekte sowie strategische Innovationsprojekte weiter zu finanzieren. Zu den kurz- und mittelfristigen Einsparpotenzialen zählen unter anderem das Kündigen oder Anpassen von Support- und Wartungsverträgen bei unkritischen Applikationen, das Herunterfahren von Cloud-Ressourcen und Subscriptions sowie der Umstieg auf Open-Source-Technologien bei Datenbanken und der IT-Infrastruktur.

  • Dashboards für Krisen-Monitoring aufbauen: Gemeinsam mit den Data-Science- und BI-Teams im Unternehmen sollten kurzfristig Dashboards mit den wichtigsten krisenbezogenen Kennzahlen und Informationen aufgesetzt werden. So gelingt es, dem Vorstand und der Geschäftsführung den notwendigen Ein- und Überblick zu gewähren. Gute Entscheidungen benötigen gerade in Krisensituation eine solide Informationsbasis.

Wie CIOs sich strategisch gegen Covid-19 wappnen

Die globale Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft wird sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen, die Digitalisierung beschleunigt diesen Prozess erheblich. Intelligente Gebäude, autonome Fahrzeuge, Smart Cities und in Echtzeit verbundene Bürger und Konsumenten werden zum Alltagsbild gehören und unsere hyper-vernetzte Welt prägen.

Damit wirken sich Störfälle und Bedrohungen nicht mehr singulär und ortsbezogen aus, sie sorgen vielmehr für Krisen, die entlang der Netzwerkpfade verlaufen. Je engmaschiger und ausgeprägter die Verbindungen sind, desto schneller verbreiten sich Fehlentwicklungen - meist nach exponentiellem Muster. Das gilt für das Coronavirus, genauso ist es bei rein digitale Bedrohungen wie Computerviren und Malware der Fall. Auch deren Verbreitung erfolgt nach einem pandemischem Muster.

CIOs und Digitalchefs sollten sich daher darauf einstellen, dass Krisensituationen wie heute das Coronavirus immer wieder auftreten und eher die Regel als die Ausnahme sein werden. Bei der Neuausrichtung ihrer IT- und Digitalstrategien sollten sie daher folgenden Gestaltungskriterien Aufmerksamkeit schenken:

  • Autonomous: Setzen Sie auf automatisierte, intelligente, unabhängige und über Schnittstellen lose gekoppelte Systeme, Geschäftsprozesse und Services - von autonomen Produktionsanlagen und Robotern über Drohnen bis hin zu autonomen CRM-Services, die Kundenstammdaten mittels künstlicher Intelligenz eigenständig aktualisieren.

  • Adaptive: Sorgen Sie für agile, flexible und hochgradig anpassungsfähige Infrastrukturen, Systeme und Prozesse, die weitgehend "as-a-Service" entworfen, programmiert und betrieben werden. Mittels Deep Learning werden Systeme kontinuierlich an die Nutzerbedürfnisse und Kontexte (Wetter, Tageszeiten, Aufmerksamkeit, Lagerbestände, Materialqualität etc.) angepasst, die via Sensorik überwacht werden.

  • Resilient: Die Widerstandsfähigkeit von hochgradig vernetzten, automatisierten und komplexen Systemen herzustellen, ist eine große Herausforderung. Gegenüber traditionellen Konzepten zur Gewährleistung der Ausfallsicherheit und der Business Continuity, bedeutet Resilienz im hypervernetzten Zeitalter das Design von verteilten, lose gekoppelten und redundanten Systemen, wie sie beispielsweise seitens der globalen Hyperscale Cloud Provider aufgebaut wurden. Durch eine Vielzahl von distribuierten Ressourcen wirken sich einzelne Ausfälle weniger kritisch aus. Die "Ansteckungsgefahr" wird durch Isolations- beziehungsweise Containment-Konzepte reduziert. Grundüberzeugung ist, das es keine zu 100 Prozent ausfallsicheren Systeme gibt. Daher müssen Teilausfälle einkalkuliert und die Wiederherstellungszeiten minimiert werden.

  • Responsible: Verantwortungsbewusstsein ist ein zentrales Leitmotiv für die Ausgestaltung von IT-Organisationsstrukturen, Führungsprinzipien und Prozessen. Es gilt, eine Kultur der Verantwortung zu etablieren, um die Sicherheit der Daten, die Stabilität des Geschäftsbetriebes, die Einhaltung von Privatsphäre und Datenschutz der Nutzer sowie die Energie- und Umweltbilanz der IT im Blick zu halten. Im Zeitalter der "Trust Economy" ist dies kein Hypethema, sondern ein Investment in den langfristigen Erfolg jedes Unternehmens.