Schuld an den sinkenden ITK-Ausgaben ist weniger eine etwaige Nachfrageschwäche als der starke Dollar: Die großen ITK-Konzerne residieren überwiegend in den USA, und sie hatten 2015 unter dem Währungsungleichgewicht massiv zu leiden. Wenn Gartner recht behält, wird sich dieses Problem 2016 nicht mehr so stark auswirken, so dass die US-Anbieter fünf Prozent mehr Wachstum einplanen könnten.
TK-Dienste bereiten Sorge
Der größte Einzelmarkt der Telekommunikationsdienste lag 2015mit 1,47 Billionen Dollar Umsatz um 8,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch 2016 soll er schrumpfen, allerdings nur noch um 1,2 Prozent. Für das Geschäft mit Endgeräten wird ebenfalls ein Minus von 1,9 Prozent prognostiziert. Unternehmen würden zwar auf ultramobile Endgeräte sowie Intel-PCs mit Skylake-Architektur und Windows 10 umsteigen, doch der große Schub sei erst 2017 zu erwarten. Die anderen Teilmärkte Data Center Systems, Software und IT-Services sollen hingegen wachsen, das Softwaresegment sogar um mehr als fünf Prozent.
Krise der BRIC-Staaten trifft ITK-Markt wenig
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Gartner glaubt, dass die wirtschaftlichen Probleme in aufstrebenden Märkten wie Brasilien, Russland oder China die Nachfrage nach Business-Software nicht sonderlich beeinträchtigen werden. Der IT-Servicemarkt soll vom Cloud-Computing-Boom profitieren und um 3,1 Prozent auf 940 Milliarden Dollar zulegen, nachdem er 2015 um 4,5 Prozent rückläufig war. (hv)