Kurz zusammengefasst ist der "Silicon Valley State of Mind" die Bewegung hin zu einem 'digital-first'-Geschäftsmodell, in dessen Rahmen Technologie Innovation und Wachstum ermöglicht. Unternehmen, die dem Konzept folgen, sind absolut auf ihre Kunden fokussiert. Sie beschleunigen ihre Innovationszyklen mit Software und hochskalierbaren sowie automatisierten Entwicklungsplattformen. Erst dadurch wird eine ganz andere Innovationskultur möglich, weil neue Ideen schnell und unkompliziert ausprobiert werden können. Mit der Innovationskultur geht fast zwangsweise eine veränderte Unternehmenskultur einher. Sie ist insbesondere agil nach allen Seiten und sehr flexibel.
- Silicon Valley
Das Silicon Valley umschließt das südliche Ende der Bay, liegt zwischen den kalifornischen Hügeln und wirkt wie ein großer, ruhiger Vorort. - Der Ursprung des Silicon Valley
Diese unscheinbare Garage in Palo Alto gilt als die Geburtsstätte des Silicon Valley. Hier wurde 1939 Hewlett-Packard gegründet. - Intel
Das Hauptquartier des CPU-Herstellers liegt in Santa Clara. - Intel-Museum
Das Unternehmen ist offen für Besucher und hat dafür ein eigenes Firmenmuseum, das keinen Eintritt kostet. - Facebook
Der Hauptsitz des sozialen Netzwerks Facebook ist nicht für Besucher geöffnet. Es bleibt nur... - Facebook
…ein obligatorisches Touristen-Klischeefoto vor dem Firmenschild. - Google
Google ist vergleichsweise aufgeschlossen. Hier dürfen Touristen über den Campus laufen… - Google
…Fotos mit extra aufgestellten Kulissen machen… - Google
…und sogar auf den überall verteilten Rädern radeln. - Google
Die selbst fahrenden Google-Autos sind in Mountain View ein alltäglicher Anblick. - Apple
Dies ist die Garage der Familie Jobs, in der 1974 Apple gegründet wurde und seine ersten Schritte unternahm. Da dies immer noch ein privates Wohnhaus ist, kann man hier nur einen kurzen Blick erhaschen. - Apple
Apple ist nicht so offen. Die Zentrale ist wie bei Facebook nur von außen zu sehen. - Apple
Immerhin gibt es direkt am Hauptsitz einen Apple Store, der Fanartikel verkauft, die nur hier zu bekommen sind. - Apple
Apples riesiges neues Hauptquartier ist immer noch eine umzäunte Baustelle und nur im Vorbeifahren zu sehen. - Tesla
Der Firmensitz von Tesla hat kein Angebot für Besucher. Vorbesteller und Besitzer eines Elektroautos des Unternehmens können jedoch eine Fabrikführung im nahe gelegenen Fremont machen. - NASA
Die US-Weltraumbehörde NASA hat ebenfalls einen Standort in Mountain View. Hier gibt es ein kleines, kostenloses Museum. - Computer History Museum
Das Computer History Museum in Mountain View ist eine der besten Sehenswürdigkeiten für Nerd-Touristen im Silicon Valley. - Computer History Museum
Hier gibt es Hunderte Exponate aus der Computergeschichte, unter anderem einen der extrem seltenen Apple I.
Das Erfolgsrezept des Silicon Valley
Der Erfolg des Silicon Valley ist unter anderem ein Resultat der technologiegetriebenen und progressiven Haltung der dort ansässigen Unternehmen in Bezug auf die gesamte Arbeits- und Unternehmenskultur. Aber: Das ist nicht alles! Die mit dem "Silicon Valley State of Mind" einhergehende digitale Transformation stellt Individuen und ihre Interaktionen über Prozesse und Tools. Sie ist offen für Veränderung und folgt nicht blind einer festgefahrenen Strategie. Dabei ist Software intuitiv und baut nicht mehr auf umfangreichen Dokumentationen auf. Unternehmen pflegen mit ihren Kunden und Interessenten eine echte Zusammenarbeit und machen sie nicht zu ihren Geiseln während Vertragsverhandlungen. Und: Sie sind offen für alternative Ideen der Anwender.
Die Übernahme der Werte und der Mentalität des Silicon Valley hat tiefgreifende Auswirkungen darauf, wie Unternehmen an neue Aufgaben herangehen - von der agilen Software-Entwicklung über die Einführung von mobilen Arbeitsplätzen oder der Kundenakquise bis hin zur Mitarbeiterbindung. Mit Hilfe der heute möglichen Technologien wird das Feedback der Kunden erfasst und darauf aufbauend agil entwickelt. So lassen sich gewinnbringende Innovationen schneller auf den Markt bringen. Wettbewerbsvorteile und Erfolg sind vorprogrammiert - und wer arbeitet nicht gerne für ein erfolgreiches Unternehmen?
Mentalität für eine andere Welt
Der Schlüssel zu dieser neuen Mentalität ist Software. Und Software ist mittlerweile allgegenwärtig. Unternehmen sind so gezwungen, den digitalen Ansprüchen ihrer Kunden genüge zu leisten, wobei die Erwartungen der Konsumenten das Rückgrat dieser Veränderungen bilden. Unternehmen, die sich nicht als Software-Unternehmen sehen und nicht agil auf die Erwartungen der Kunden reagieren, riskieren Beeinträchtigungen in ihren Märkten, wenn Start-Ups dazukommen und Kunden etwas völlig anderes anbieten - nämlich das, was diese wollen.
Allerdings basiert der Erfolg des Silicon Valley nicht rein auf Technologie: Es reicht nicht, die IT zu upgraden oder das Management-Team mit Tablets auszustatten. Die zentrale Frage, die sich ein CIO stellen sollte ist: "Wie können wir unsere Unternehmensziele am besten erreichen?" Diejenigen Unternehmen sind erfolgreich, die ihre digitale Aufstellung als Kernkompetenz verstehen und nicht als nachgelagerten Zusatz.
- Wie Sie Mitarbeiter für die digitale Transformation begeistern
Die Analysten von IDC geben Tipps, wie die Digtialisierungsstrategie von CDO und CIO in kurz-, mittel- und langfristigen Schritten geplant werden sollte. Der Fokus richtet sich dabei auf den Faktor Mensch, denn nur mit motivierten Mitarbeitern wird die digitale Transformation ein Erfolg. - Tipp 1: Prozesse überprüfen
Schritt 1 - kurzfristige Maßnahmen: Durchleuchten Sie die aktuellen Digitalisierungsinitiativen. In welchem Maß erfordern diese Projekte Veränderungen an den organisatorischen Abläufen, den Arbeitsprozessen und der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen? - Tipp 2: Bedenken der Mitarbeiter sondieren
Schritt 2 - kurzfristige Maßnahmen: Besprechen Sie gemeinsam mit den Abteilungsleitern, welche Bedenken die Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen haben könnten. - Tipp 3: Sorgen der Mitarbeiter adressieren
Schritt 3 - kurzfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie die möglichen Sorgen der Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen durch Kommunikationsmaßnahmen angesprochen werden können. - Tipp 4: Fokusgruppen bilden
Schritt 1 - mittelfristige Maßnahmen: Führen Sie für künftige Digitalisierungsinitiativen, die organisatorische Veränderungen zur Folge haben, Fokusgruppen oder Interviews mit Mitarbeitern ein, um deren Bedenken kennenzulernen. - Tipp 5: Kommunikationsstratiegie ausarbeiten
Schritt 2 - mittelfristige Maßnahmen: Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie die interne Kommunikation für künftige Rollouts eine Kommunikationsstrategie gestalten kann, um diese Bedenken zu adressieren. - Tipp 6: Mitarbeiter motivieren
Schritt 3 - mittelfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie Sie durch die Einbindung der Mitarbeiter in den Planungsprozess deren Engagement im Vorfeld des Rollouts gewinnen können. - Tipp 7: Mitarbeiter schulen
Schritt 1 - langfristige Maßnahmen (12 bis 24 Monate): Bauen Sie ein gutes Verhältnis zur internen Kommunikation und zur Personalabteilung auf. Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie diese Abteilungen mit Kommunikation und Mitarbeitertraining die menschliche Komponente der digitalen Transformation flankieren können. - Tipp 8: Budget prüfen
Schritt 2 - langfristige Maßnahmen: Identifizieren Sie mögliche Auswirkungen dieser menschlichen Komponente innerhalb der digitalen Transformation auf das Budget. Suchen Sie Unterstützung bei der Rechtfertigung zusätzlicher Mittel, um die Akzeptanz der Mitarbeiter im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts effektiv sicherzustellen.
Speed, Kunden & Markt im Fokus
Schnelle Entwicklung und Implementierung sind daher in der digitalen Welt Top-Prioritäten. Denn es geht darum, schnell handeln zu können, Wettbewerbern voraus zu sein, sofort auf neue Anforderungen der Kunden zu reagieren und die aktuelle Marktentwicklung zu verstehen bzw. ihr zu entsprechen. Kleine, agile Teams, die in einem gewissen Maße autonom im Sinne des Unternehmens handeln dürfen, sind eine mögliche Antwort darauf - Jeff Bezos 'Two Pizza Rule' könnte dafür ein Maßstab sein.
Agile und moderne Unternehmen sind dabei auch bereit, gewisse Risiken einzugehen. Sie folgen dem 'release early, release often'-Mantra - immer unter Beachtung der Kundenanforderungen und des Marktumfeldes. Dabei ist Scheitern kein Stigma mehr und 'schnelles Scheitern' wird nun als wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses gesehen - wenn etwas nicht passt, wird eben weiter entwickelt. Dabei steht der Kunde im Zentrum allen Tuns und nicht das Unternehmen selbst. Denn wenn die Kunden etwas nicht mögen, werden sie es auch nicht kaufen - und es muss schnell für Abhilfe gesorgt werden.
Viele Befürworter echter Transformation, die einen iterativen Technologieansatz bevorzugen, folgen den folgenden zwei Entscheidungszyklen: plan, decide, check, act (PDCA), oder observe, orient, decide, act (OODA). In der Praxis bedeutet das beispielsweise einen neuen Markttrend beziehungsweise die Ansprüche der Kunden zu analysieren, dann zu kalkulieren wie sich das auf das eigene Geschäft auswirkt, wie man darauf reagiert und mit welchen Konsequenzen dann wiederum zu rechnen ist. Die Unternehmen, die als erste handeln, sind dabei klar im Vorteil. Denn sie können ihre Entscheidungen eher weiter ausarbeiten und revidieren, bis das Ergebnis stimmt, als ihre Wettbewerber.
- Platz 10: Intensive Recherche
Lassen Sie den gesamten europäischen Raum nach einer für Ihr Unternehmen passenden Softwarelösung durchforsten.<br /><br /> Zum einen stellt dies sicher, dass alle in den nächsten Monaten mit der Software-Recherche beschäftigt sein werden und sich eine wahre Informationsflut in Ihr Unternehmen ergießen wird. Sie zeigen Aktion und stellen zudem sicher, dass niemand in absehbarer Zeit eine Entscheidung treffen wird. - Platz 9: Fragenkatalog
Konfrontieren Sie Anbieter von Projekt-Managemet-Software mit einem sehr umfassenden Fragekatalog, der sich aus den Features aller zuvor recherchierten Anbieter speist.<br /><br /> Damit erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Anbieter, die sich auf Ihre wirklichen Bedürfnisse spezialisiert haben, früh ausscheiden. - Platz 8: Vage Anforderungen
Halten Sie Ihre konkreten Anforderungen eher vage und allgemein und verpflichten Sie alle Anbieter, schriftlich zu bestätigen, dass ihr Produkt alle erdenklichen Anforderungen abdeckt. Das siebt weitere seriöse Anbieter aus dem Rennen. - Platz 7: Viele Schnittstellen
Beschreiben Sie die Notwendigkeit von zahlreichen Schnittstellen in alle möglichen Systeme, obgleich Sie heute Projektmanagement mit Papier machen.<br /><br /> Das macht den Angebotsprozess spannender, da sich die Anbieter die Wirkungsweise und den Business-Case Ihrer Schnittstellen ausdenken können. Das schafft im wahrsten Sinne "unvergleichbare" Angebote, die sich niemand trauen wird, zu beauftragen. - Platz 6: Umfassende Ablösung
Konnten Sie den Auswahlprozess dennoch nicht verhindern, können Sie nun im Einführungsprozess Ihre Asse ausspielen. Bringen Sie bereits im erste Kickoff die Notwendigkeit zur Sprache, das PM-Tool in allen wesentlichen Prozessen des Unternehmens zu verankern und ggf. eine Vielzahl von Tools abzulösen.<br /><br /> Das schafft Ängste bei allen Akteuren und lässt Widerstände entstehen. Zudem ist mit einer Maximalforderung jedes Einführungsteam überfordert und verkomplizieren sich alle Folgeschritte. - Platz 5: Ohne Betriebsrat
Halten Sie den Betriebsrat möglichst lange von dem Einführungsprojekt fern. Damit erhöht sich die Chance einer bereits von Beginn entstehenden gespannten Stimmung zwischen Betriebsrat und Einführungsteam. - Platz 4: Keine Schulung
Führen Sie eine PM-Software ein, ohne die die dahinter liegenden Methoden und Prozesse zu erklären oder gar zu schulen.<br /><br /> Das Nichtverständnis führt dazu, dass sich alle Anwender schwer mit der Methode tun und dies jedoch dem Tool anlasten. - Platz 3: Doppelte Arbeit
Lassen Sie parallel zum neuen PM-Tool alle Daten sicherheitshalber in den alten Werkzeugen doppelt erfassen. Sie müssen ja schließlich dafür Sorge tragen, dass das Unternehmen nicht zusammenbricht.<br /><br /> Da werden sich alle Anwender freuen. Doppelter Aufwand bei gleichzeitig neuen Arbeitsprozessen. Die Herzen der Anwender werden Ihnen entgegen fliegen. - Platz 2: Chaos
Lassen Sie die Projekte so detailliert wir möglich ausplanen und in dem Tool erfassen. Am besten alles in den Projektablaufplan mit tausenden Abhängigkeiten. Spätestens nach der Ersteingabe wird jedem Anwender klar, dass er diesen Plan nicht mehr anfassen wird.<br /><br /> Damit schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Der Plan wird nicht mehr aktualisiert, was ein effizientes Ressourcenmanagement an absurdem führt. Die Statusberichte werden aus diesem Grund weiterhin in Microsoft Project "gefaked" und die ohnehin gering ausgeprägte Begeisterung zum Erfassen von Arbeitszeiten wird nun zu einem echten Event: "Finde die richtige Aktivitäten!" - Platz 1: Nebenkriegsschauplätze
Initiieren Sie nach der Einführung eine Vielzahl von "Maßnahmen", die als inoffizielle Projekte nicht über das PM-Tool abgewickelt werden müssen. Das bringt viel Neider auf den Plan und beschädigt praktischer Weise die offiziellen Projekte, da Sie selbstverständlich deren Ressourcen nutzen werden.<br /><br /> Nach ungefähr 6 Monaten wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach einem neuen PM-Tool Ausschau gehalten.<br /><br /> Gratulation! Starten Sie nun wieder bei Platz 10!
Fazit: Digitale Mentalität fördern
Der 'Silicon Valley Approach' ist ein Projekt, das nie endet, weil es die Kunden und deren Ansprüche im Blickfeld hat - und diese verändern sich. Der Begriff 'digitale Transformation' hilft dabei, zu verstehen, dass künftig fast alle Unternehmen auch Software-Unternehmen sein werden - und den Unternehmen klar zu machen, welche Schritte sie gehen müssen, um ihre Management-Teams von der digitalen Mentalität zu überzeugen.
Neue Geschäftsmodelle, einzigartige Herangehensweisen und innovative Ideen sind außerdem Ausdruck von Kreativität. Die Stanford University in Kalifornien plädiert beispielsweise für mehr 'Entrepreneurship' anstatt traditionellem akademischem Streben - weil das für die Gesellschaft und ihre Weiterentwicklung von Vorteil ist. Der "Silicon Valley State Of Mind" ermöglicht und beschleunigt diese Entwicklung, bringt die digitale Transformation in die Unternehmen und macht sie letztendlich zum Mainstream. (fm)
- Digitale Transformation
Wie sieht die digitale Transformation in der Praxis aus und welche Auswirkungen hat sie auf Führungs- und Unternehmenskultur? Um diese Frage kreist der zweite Teil einer groß angelegten Studie der Hochschule St. Gallen (HSG). Deren Institut für Wirtschaftsinformatik hat dabei mit T-Systems Multimedia Solutions und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft zusammengearbeitet. Die Ergebnisse sind unter dem Titel „Rollen, Prozesse und Führung in der digitalen Transformation“ dokumentiert. - Vier Wege
Die HSG skizziert vier Möglichkeiten: Entweder benennen Unternehmen einen CDO oder eine Digital Unit. Alternative ist ein Stab, der abseits vom Tagesgeschäft und außerhalb der Linienorganisation arbeitet, oder ein Unternehmen, das digitalisiert genug ist, um die Verantwortung nicht zentral verorten zu müssen. Das ist bisher allerdings ein Ideal. - Neues Job-Profil
Einer der Befragten sagte, die Unternehmen bräuchten einen Manager mit speziellem Job-Profil, der IT- und Strategiekompetenz kombiniere. Oft seien das allerdings "teure Leute, die man sich nicht leistet". - Adidas-Gebäude "Pitch"
Der Sportartikelhersteller Adidas hat ein neues Gebäude namens "Pitch" hochgezogen. 300 Mitarbeiter testen aus, wie Menschen in Zukunft arbeiten wollen. - Arbeiten im "Pitch"
Adidas hat den "Pitch" nach neuen, luftigen Arbeitsplatzkonzepten ausgerichtet, die die Kollaboration erleichtern sollen. - Essen im "Pitch"
Im "Pitch" muss dank großer Küche niemand hungern.