Die "Washington Post" setzt unter der Regie von Amazon-Gründer Jeff Bezos auch auf Facebook als Vertriebskanal für ihre Inhalte. Alle Artikel ohne Ausnahme sollen auch auf der Plattform des weltgrößten Online-Netzwerks veröffentlicht werden, kündigte das traditionsreiche Blatt am späten Dienstag an.
Introducing Instant Articles, a new tool for publishers to create fast, interactive articles on Facebook.
Posted by Facebook Media on Tuesday, May 12, 2015
Die Inhalte lagern als sogenannte Instant Articles direkt bei Facebook und müssen nicht wie bisher über einen Link von der Medien-Website geladen werden. Das soll zusammen mit technischen Vorkehrungen die Ladezeiten auf mobilen Geräten verringern. Wenn die Verlage einen Werbe-Partner selbst besorgt haben, können sie auch die Erlöse komplett behalten. Kommt die Werbung aus dem Facebook-Netzwerk, werden 70 Prozent der Erlöse ausgeschüttet.
Google und Twitter wollen eine Alternative zu "Instant Articles" entwickeln und Open Source stellen. Facebook hatte "Instant Articles" im Frühjahr gestartet, auch deutsche Medien nehmen probehalber daran teil. So weit wie die "Washington Post" ging bisher aber kein Medium. In der Branche wurde viel über einen möglichen Kontrollverlust diskutiert.
Bezos hatte die "Washington Post" vor rund zwei Jahren für 250 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen gekauft. Vor kurzem gab es bereits eine Verknüpfung zu seinem Online-Imperium: Kunden des kostenpflichtigen Abo-Dienstes Amazon Prime bekommen die "Washington Post" online ein halbes Jahr gratis und danach mit Rabatt. (dpa/tc)