Die aktuellen Airpods 3 und Airpods Pro 2 bieten hervorragende Laufzeiten: Bis zu 6 Stunden Musik und Podcasts kann man mit einer Akkufüllung genießen, der Akku des Ladecases sorgt für weitere vier Akkuaufladungen und so insgesamt 30 Stunden Laufzeit. Gerade bei den Airpods Pro sollte man aber einige Fallstricke kennen.
Zehn Minuten reichen für drei Stunden
Beim Aufladen von Case und Airpods haben offensichtlich die Airpods die Priorität und sind viel früher aufgeladen. Stecken die Airpods im Ladecase, sind sie schon nach knapp 10 Minuten zu 50 Prozent geladen, das Case gerade einmal zu 10 Prozent. Das reicht für etwa drei Stunden Musikhören, das Case sorgt außerdem für ein oder zwei weitere Stunden.
Schon nach zwanzig Minuten sind die Akkus bei 65 und 20 Prozent, was für insgesamt zehn Stunden Hörzeit bereitstellen sollte. Nach dreißig Minuten sind die Ohrhörer schon zu 80 Prozent geladen, das Gehäuse zu einem Drittel. Will man also mit den Airpods durch den Tag kommen, reicht oft schon ein kurzes Nachladen nach dem Aufstehen.
"Optimiertes Laden" für den Akku unbedingt aktivieren
Diese Ladezeiten gelten nur, wenn die Schonfunktion des Akkus deaktiviert wird - was nebenbei nur unter iOS möglich ist, nicht unter macOS. Muss man nämlich einen komplett leeren Akku auf hundert Prozent aufladen, ist dies für den Stromspeicher sehr strapaziös und kann langfristig die Lebensdauer verringern. Mit schwachem oder defektem Akku sind Airpods aber so gut wie wertlos. Ein eigener Akkutausch ist nicht möglich und Ersatz recht kostspielig.
Wir empfehlen, die Option "Optimiertes Laden" lieber zu aktivieren und die Akkus öfter mal aufzuladen. Die Funktion hat die Aufgabe, die Ladezeit nach einem bestimmten Zeitpunkt absichtlich zu verlängern - etwa nachdem das Case 80 Prozent Kapazität erreicht hat. Das führt vor allem beim Ladecase zu Ladepausen - bei den Airpods wird nur das komplette Aufladen etwas verzögert.
Ein Ladestopp kann aber auch bei Überhitzung auftreten. Waren Airpods und Ladecase komplett leer, stoppte etwa bei einer unserer Messungen der Aufladevorgang nach einer Stunde komplett. Zu diesem Zeitpunkt waren die Airpods zu hundert Prozent und das Gehäuse zu 50 Prozent geladen. Aber auch das Aufladen auf hundert Prozent kann mit dieser Systemeinstellung länger dauern als üblich.
Kontaktloses Laden ist schnell genug
Die Airpods Pro 2 besitzen ein Magsafe-Ladecase, das ein drahtloses Aufladen mit einem magnetischen Apple-Watch-Ladekabel unterstützten. Dieses gibt es in einer älteren USB-A- und einer neuen USB-C-Version. Die Version mit USB-C-Anschluss unterstützt sogar bis zu 5W. In einer Stichprobe mit der USB-A-Version messen wir nur 0,25A und 1,4W. Das ist relativ wenig, für ein regelmäßiges Aufladen der Airpods Pro aber völlig ausreichen.
Wir empfehlen aber auch bei dem drahtlosen Aufladen auf die Aktivierung der Schonfunktion zu achten. Weder die Airpods Pro noch das Ladecase benötigen schließlich eine hohe Wattzahl: Selbst im schnellsten Auflademodus bleiben sie unter 2,5 W - ein aktuelles iPhone Pro schafft dagegen bis zu 25W. Auch ein altes USB-Netzteil genügt deshalb völlig.
Ladecase einzeln laden?
Kann man das Ladecase schneller laden, wenn man es ohne Kopfhörer auflädt? Nach unserer Messung leider nur wenig. Es lädt sich dann zwar schneller, aber der Zeitgewinn ist wenig beeindruckend. Nach 15 Minuten ist das leere Case zu 15 statt zu 10 Prozent geladen, nach einer Stunde zu 66 Prozent statt 54 Prozent. Das komplette Aufladen auf 100 Prozent dauert etwa so lange wie das gemeinsame Laden.
Die Ortungsfunktion ist ein Akkufresser
Hat man seine Airpods ein paar Tage nicht genutzt, wundert man sich unter Umständen über leere Akkus. Auch ein ungenutzt herumliegendes Airpods-Set kann nämlich rapide an Akkuleistung verlieren. Schuld ist laut vielen Nutzern oft die Ortungsfunktion. Diese Funktion ermöglicht das einfache Wiederfinden der kleinen Stecker, bzw. des Gehäuses. Bei den Airpods Pro 2 kann man sogar einzelne Airpods-Stecker und das Gehäuse separat orten. Eigentlich sollte der Energieverbrauch nur niedrig sein, in der Praxis kann die Funktion aber schnell die Akkus von Airpods und Gehäuse leeren.
Ein Firmware-Update sollte dies beheben, man kann aber die Ortungsfunktion alternativ deaktivieren. Möglich ist dies über die Systemeinstellungen der Airpods unter macOS und iOS.
Fazit: Weniger ist oft mehr
Manche Anwender sind vielleicht enttäuscht, dass das komplette Aufladen der Airpods auf 100 Prozent so lange dauert. Dieses Warten ist aber meist gar nicht notwendig. Schon nach knapp 90 Minuten ist das Gehäuse zu knapp 90 Prozent aufgeladen, das genügt völlig. Nebenbei schont man so seine kostbaren Akkus. (Macwelt)