Bislang gibt es noch kein einheitliches Profil für die Verantwortungsperson für Nachhaltigkeit, auch verändern und erweitern sich die Anforderungen durch gesetzliche Vorgaben sowie interne und externe Stakeholder stetig. Ein Nachhaltigkeitsmanager beziehungsweise Nachhaltigkeitsmanagerin spielt jedoch eine Schlüsselrolle bei der Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie und -praktiken eines Unternehmens, um positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen. Die genauen Anforderungen können dabei vielfältig sein und je nach Unternehmen und Branche variieren.
Das sind die Aufgaben eines Nachhaltigkeitsmanagers
Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien: Entwicklung von Nachhaltigkeitszielen und -strategien, die zur langfristigen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung des Unternehmens beitragen sowie die kontinuierliche Überwachung der einzelnen Maßnahmen
Datenmanagement: Betreuung und Überwachung der wichtigsten Kennzahlen und Gliederung nach den Standards (etwa GHG, ESRS, DNK, GRI)
Umweltmanagement: Überwachung und Bewertung des ökologischen Fußabdrucks des Unternehmens (einschließlich Energieverbrauch, Abfallmanagement und Ressourceneffizienz), Entwicklung von Plänen zur Reduzierung von Umweltauswirkungen
Soziale Verantwortung: Planung und Überwachung der Aktivitäten um soziale Aspekte wie die Rechte von Mitarbeitenden, Diversität und Inklusion sowie gemeinnützige Arbeit des Unternehmens
Compliance und Berichterstattung: Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften im Bereich Nachhaltigkeit sicherstellen, Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten zu den Fortschritten und Ergebnissen der Nachhaltigkeitsbemühungen
Nachhaltigkeitszertifizierungen und Standards: Vorbereitung und Durchführung von Audits zur Einhaltung von Nachhaltigkeitszertifizierungen und -standards (etwa ISO 14001, ISO 26000)
Stakeholder-Engagement: Enge Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern, um deren Erwartungen und Anliegen zu verstehen und in die Nachhaltigkeitsstrategie einzubeziehen
In einigen Fällen kann ein Nachhaltigkeitsmanager auch direkt in die Umsetzung verschiedener Maßnahmen involviert sein, beispielsweise in bürgerschaftlichen Aktivitäten und Gemeinschaftsprojekten, die das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit verbessern.
Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit Marketing- und PR-Teams erforderlich. Nachhaltigkeitsmanagern kommt in dieser Konstellation eine besondere Rolle zu: Sie müssen die Maßnahmen und Ideen ihrer Kollegen genauestens prüfen und sicherstellen, dass alle Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen datenbasiert sind. So können sie vermeiden, dass das Unternehmen in Green-, Pink- oder Bluewashing abrutscht.
Was ein Nachhaltigkeitsmanager können muss
In der Regel benötigt ein Nachhaltigkeitsmanager einen Abschluss in einem Bereich wie Umweltwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Nachhaltigkeitsmanagement oder Ähnlichem. Ein fortgeschrittener Abschluss (wie Master) kann von Vorteil sein. Die Person sollte zudem ein tiefes Verständnis für Umweltfragen, soziale Verantwortung und Unternehmensführung haben. Aktuelle Kenntnisse über Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit sind ebenfalls wichtig. Über fachliche Kenntnisse zu Nachhaltigkeitsthemen hinaus sollten angehende Nachhaltigkeitsmanager zudem folgende Soft Skills mitbringen:
Analytische Fähigkeiten: Die Fähigkeit, Daten zu analysieren und Trends zu identifizieren, ist entscheidend, um Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele zu messen und zu berichten.
Kommunikationsfähigkeiten: Gute Kommunikation ist der Schlüssel, um Nachhaltigkeitsziele und -fortschritte sowohl intern als auch extern wirksam zu vermitteln. Die Fähigkeit, mit verschiedenen Interessengruppen und Stakeholdern zu interagieren und Beziehungen aufzubauen, ist wichtig, um die Zusammenarbeit und Unterstützung für Nachhaltigkeitsziele sicherzustellen.
Talent für Projektmanagement: Nachhaltigkeitsinitiativen sind oft komplexe Projekte und Struktur und Übersicht daher entscheidend.
Das verdient ein Nachhaltigkeitsmanager
Laut dem Karriereportal Stepstone kann man im Bereich Nachhaltigkeit ein Gehalt von durchschnittlich etwa 43.700 bis 53.500 Euro erwarten - je nach Region. Abhängig vom Standort, der Erfahrung und der Branche können nach Stepstone-Daten bis zu 64.200 Euro winken.
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