Was macht ein Chief Remote Officer?

25.10.2023
Von 
Alex Bouaziz ist Co-Founder und CEO bei Deel, einer All-in-one HR-Plattform.
Hybrid Work hat sich als Arbeitsmodell etabliert. Unternehmen sollten deshalb über die Position eines Chief Remote Officer nachdenken.
Wenn Remote Work sowie Hybrid Work produktiv und nachhaltig sein sollen, bedarf es einer bewussten, proaktiven Planung und Verwaltung durch eine verantwortliche Führungsinstanz.
Wenn Remote Work sowie Hybrid Work produktiv und nachhaltig sein sollen, bedarf es einer bewussten, proaktiven Planung und Verwaltung durch eine verantwortliche Führungsinstanz.
Foto: LeoWolfert - shutterstock.com

Die letzten Jahre haben nicht nur die Arbeit als solches, sondern auch die Jobprofile verändert. Ein verändertes Arbeitsumfeld erfordert neue Kompetenzen: Um in Zeiten von Remote und Hybrid Work die Betriebsmodelle von Unternehmen zukunftssicher zu machen, braucht es fähiges Personal. In diesem Zusammenhang taucht der Begriff Chief Remote Officer (CRO) mittlerweile immer häufiger auf. Auch für Unternehmen, die Teile ihres Personals im Ausland beschäftigen, kann ein CRO ein wichtiger Baustein für den Unternehmenserfolg sein.

Chief Remote Officer: Definition & Aufgaben

CROs sind für die Entwicklung und Implementierung von Strategien, Prozessen und Instrumenten zur Unterstützung erfolgreicher Remote-Arbeit verantwortlich und stellen sicher, dass die Bedürfnisse von Unternehmen und Angestellten gleichermaßen erfüllt werden. Die Hauptaufgaben eines CRO sind:

  • Schulung von Managern, wie sie Remote-Mitarbeiter unterstützen, betreuen und bewerten können.

  • Anpassung und Verfeinerung von Einstellungsverfahren, Leistungspaketen und Mitarbeiterbewertungen.

  • Anpassung von Lern- und Entwicklungsinitiativen und Verwaltung anderer ähnlicher Programme.

  • Einrichtung von Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit von Teams und funktionsübergreifenderAbteilungen sowie für Arbeitsplatz-Tools, die sicherstellen, dass die Mitarbeiter alles haben, was sie brauchen, um nahtlos und sicher von überall aus zu arbeiten.

  • Von der Festlegung der Regeln für die Zusammenarbeit im Team bis hin zur Unterstützung der Mitarbeiter bei der Einrichtung ergonomischer Arbeitsplätze im Home-Office kann alles zu den Aufgaben dieser neuen Position zählen.

Zusammenfassend gehört das gesamte Spektrum der Mitarbeitererfahrung, also Personalbeschaffung, Karriereentwicklung, Vergütung und Unternehmenskultur zu den Aufgaben eines CROs. Auch wenn kleinere Unternehmen vielleicht keinen Vollzeit-CRO in ihre Organisationsstrukturen aufnehmen können, haben größere Unternehmen entscheidende Vorteile davon. Sie sind auf funktionsübergreifende Teamarbeit und Interaktionen angewiesen und benötigen daher jemanden, der die Fäden zusammenführt. Ein CRO kann auf diese Weise sicherstellen, dass Prozesse und Lösungen im gesamten Unternehmen skaliert werden.

Diese Skills braucht ein CRO

Um als Chief Remote Officer erfolgreich zu sein, sind Erfahrungswerte auf folgenden Gebieten von Vorteil:

  • virtuelle Teams führen: Ein CRO sollte über Erfahrung in der Führung von Remote-Teams verfügen. Dies umfasst die Fähigkeit, Teams zu motivieren, zu kommunizieren und zu koordinieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

  • Change Management: CROs müssen in der Lage sein, Veränderungen innerhalb des Unternehmens voranzutreiben und zu managen, insbesondere in Bezug auf Remote-Arbeit.

  • technische Infrastruktur kennen: Ein CRO braucht Kenntnisse in der Verwaltung von Remote-Arbeitsinfrastrukturen. Dazu gehören Technologien wie Videokonferenzen, Cloud-basierende Collaboration-Tools und Cybersicherheit.

  • Unternehmenskultur verstehen: Ein tiefes Verständnis für die Unternehmenskultur sollte vorhanden sein und die Fähigkeit, diese in die Remote-Arbeit zu integrieren.

  • Datenanalyse können: Ein CRO sollte das Know-how haben, Daten über die Leistung von Remote-Teams zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, um Verbesserungen vorzunehmen.

  • Arbeitsgesetzgebung kennen: Ein CRO sollte über ein grundlegendes Verständnis der Arbeitsgesetzgebung verfügen, insbesondere in Bezug auf die Remote-Arbeit, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen arbeitet.

Diese Erfahrungen können je nach Unternehmen und Branche variieren.

CRO versus HR-Manager

Wie unterscheiden sich die Aufgaben des CROs von denen des allgemeinen HR-Teams? Der Chief Remote Officer gibt den Ton für die Verhaltens- und Kulturveränderungen an, die für die Einführung neuer Arbeitsmodelle erforderlich sind. Die Rolle ist eine Kombination aus HR, Betrieb und Kommunikation und kann zudem ein sehr hohes Maß an technischem Verständnis erfordern.

Außerdem muss es sich um eine leitende Funktion handeln, die von der Geschäftsleitung unterstützt wird, wenn sie erfolgreich Veränderungen innerhalb eines Unternehmens herbeiführen und die Werte, die Kultur und die Arbeitsabläufe eines Betriebsneu bewerten soll, um sie an die neuen Erwartungen am Arbeitsplatz anzupassen.

Chief Remote Officer: Zukunftsperspektiven

Auch wenn die Rolle des Chief Remote Officer noch wenig etabliert ist, ist es doch sinnvoll, eine Führungskraft mit der Aufgabe zu betrauen, die Remote-Arbeit zu optimieren, zu messen und zu verbessern. Remote Work kann produktiv und ansprechend für Arbeitnehmer sein und Einsparungspotenziale aufdecken. Doch damit sie tatsächlich erfolgreich und nachhaltig ist, bedarf es einer bewussten, proaktiven Planung und Verwaltung.