Cloud Computing als Technologie bietet gerade für den Mittelstand enorme Chancen, wenn es um die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Geschäftsprozesse geht. Der einfache und schnelle Austausch digitaler Informationen mit Kunden, Partnern und Lieferanten und die flexible Inanspruchnahme von IT-Ressourcen je nach Bedarf bergen großes Nutzungspotenzial. Viele KMUs haben das bereits erkannt und entschieden, Software-as-a-Service (SaaS) bei sich im Unternehmen zu implementieren. Dabei ist eine intensive Betreuung durch den Anbieter unerlässlich.
Bereits vor der Entscheidung für eine Cloud-Lösung sollten Unternehmen beim Anbieter umfassende Beratung einfordern. Der Aspekt, zu dem Anbieter erfahrungsgemäß am meisten Überzeugungsarbeit leisten müssen, ist die Datensicherheit. Mittelständler haben oft ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, das im Bereich IT-Sicherheit durch die mediale Debatte noch verstärkt wird. Gerade zu Beginn sollten Anbieter daher genügend Zeit investieren, um ihre Kunden zu diesem Thema zu informieren. Für Interessenten wiederum ist genau das ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters. Nimmt dieser die Bedenken hinsichtlich Datensicherheit ernst und kann erklären, mit welchen konkreten Maßnahmen er die sensiblen Kundendaten schützt?
Den richtigen Provider finden
Orientierung bei der Anbietersuche bieten auch Netzwerke wie das von Cloud ECOSystem e.V., ein Verband von Cloud-Unternehmen mit dem Ziel, den Mittelstand zielgerichtet zum Thema Cloud Computing zu informieren. Das Informationsportal German Business Cloud gibt zudem einen Überblick über Cloud-Angebote in Deutschland. Nicht zuletzt stellen seriöse Anbieter ihre Software in der Regel 30 Tage lang zum kostenlosen Ausprobieren zur Verfügung.
KMUs, die sich für Cloud Computing interessieren, sollten sich durchaus von mehreren Anbietern beraten lassen. Nicht nur, um den kompetentesten Dienstleister herauszufinden, sondern auch, um verschiedene Meinungen einzuholen, wo im Unternehmen die größten Potenziale für die Prozessoptimierung mittels Cloud-Lösungen liegen.
- Wie ordnen Sie Ihre Erfahrungen mit Cloud Computing ein?
Nur 22 Prozent der Anwender haben gute Erfahrungen mit Cloud Computing gemacht. - Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem IT-Dienstleister beim Thema Cloud Computing?
Besonders bei der Angebots- und Kostentransparenz, in Sachen Zuverlässigkeit und beim Bereitstellen von IT-Sicherheitsverfahren zeigen sich mindestens 90 Prozent der befragten Kunden zufrieden. - Zustimmung der Anwender über Aussagen zu Dienstleistern rund um Cloud Computing
Nur rund ein Drittel der Befragten attestiert seinem Systemhaus eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Bereitstellungsformen (Private-, Public- und Hybride Cloud) sowie eine unabhängige Beratungsdienstleistung.
Diese Fragen sollten Anbieter dabei unbedingt beantworten können:
Welche Prozesse lassen sich in die Cloud verlagern?
Welche konkreten Anwendungen kommen in Frage?
Mit welchen Angeboten unterstützt der Dienstleister das Einführungsprojekt?
Bietet er beispielsweise Coachings zur Schulung der Mitarbeiter an?
Übernimmt der Anbieter auch den rechentechnischen Betrieb?
Insgesamt muss ein SaaS-Anbieter in der Lage sein, Kunden bei sämtlichen Anliegen im Zusammenhang mit Cloud-Projekten, bis auf die Projektfinanzierung, zu unterstützen. Mit anderen Worten, er muss kompetenter Berater sein für eine ganzheitliche Cloud-Strategie, bei der Software-as-a-Service als Innovationsmotor für das ganze Unternehmen fungiert.
Mit dem Einzug von Cloud Computing vollziehen also auch IT-Anbieter einen Wandel. Vom Produkt-Anbieter entwickeln sie sich immer stärker hin zum Dienst-Anbieter. Damit geht für sie die Notwendigkeit einher, ihre Kompetenzen zu erweitern. Als Anbieter einer Cloud-Lösung sind sie für ihre Kunden nicht nur Ansprechpartner in informationstechnologischen, sondern auch in betriebswirtschaftlichen, organisatorischen, juristischen und vielen weiteren Fragen. (bw)
- Adallom
Adallom hat bereits vor einigen Jahren eine Lösung für das Cloud-basierte Monitoring von Software-as-a-Service (SaaS)-Apps auf Mitarbeiter-Smartphones präsentiert. - Appirio
Der Cloud-Consulter arbeitet schon seit Jahren eng mit großen Namen wie Google, Salesforce oder Workday zusammen. Laut CEO Chris Barbin sollen dadurch Kunden und Partner besseren Zugriff auf die interne Service-Plattform erhalten, auf der sich die Designer, Entwickler und Datenspezialisten von Appirio tummeln. - Docker
Die immer größer werdende Open-Source-Plattform für Entwickler und Administratoren automatisiert das Anwendungs-Deployment, indem sie einen zusätzlichen Virtualisierungs-Layer in Linux-Systeme einbringt. - Duo Security
Das Startup möchte Unternehmen vor Einbrüchen bewahren, die durch gestohlene Mitarbeiterdaten stattfinden können. - Illumio
Illumio will sich um die Sicherheit von Rechenzentren kümmern. - Pepperdata
Der Anbieter von Optimization-Software für Hadoop-Cluster erhebt den Anspruch, Spezialist für skalierbare Systeme zu sein und will dabei helfen, Big Data-Berge im Unternehmen abzutragen. - Tray.io
Man könnte diesen Newcomer als IFTTT-Spezialist für Enterprise SaaS-Apps bezeichnen. Mit IFTTT kann man verschiedene Webanwendungen wie etwa Facebook, Evenote oder Dropbox mit einfachen Anweisungen verknüpfen. Tray.io seinerseits erklärt, man mache einfach den Umgang mit APIs simpler. - Vlocity
Ganz unbescheiden haben sich die von Oracle und Siebel stammenden Topmanager zum Ziel gesetzt, "die weltweit erste Multi-Industry Cloud Software Company auf der Salesforce1-Platform" zu werden. Bislang gibt es Apps für die Bereiche Kommunikation/Medien/Technologie, Krankenversicherung, Versicherung und öffentliche Verwaltung.