Ähnlich dem Ikea-Claim "entdecke die Möglichkeiten", verhält es sich offensichtlich mit der Cloud. Das Gros der deutschen Unternehmen beschäftigt sich denn auch aktiv mit der Auslagerung ihrer Firmendaten- und Anwendungen in die Wolke. So die Aussage von René Büst, dem Cloud-Spezialisten beim Analystenhaus Crisp Research. Zusammen mit den Experten Klaus Leitner vom Beratungshaus Qperior, Alexander Picker von Amazon Web Services (AWS) sowie Fabian Fischer aus unserem Haus wurde über die Auswirkungen der Cloud auf die Enterprise IT in der vergangenen Woche kräftig diskutiert.
Einig schien sich die Runde darüber, dass die mittlerweile ausgereiften Cloud-Lösungen bei Unternehmen keine Angst vor Datenverlust mehr verursachen. Im Gegenteil, viele Firmen sind schon mittendrin, und experimentieren mit dem großen Cloud-Baukasten. Nach Aussagen der Teilnehmer erstreckt sich die Palette der Cloud-Dienste dabei von der schnellen Bereitstellung neuer IT-Funktionen innerhalb einer Testumgebung bis zu Multicloud-Umgebungen. Das Beratungshaus Qperior nutzt die Wolke beispielsweise für Test- und Demosysteme, die helfen, Kundenprojekte schneller zu realisieren als bisher.
Alexander Picker berichtete von weiteren Nutzungs-Szenarien, die darauf hindeuten, dass die Cloud nun endlich in den Unternehmen angekommen zu sein scheint. Auch wir selbst als frischgebackener Advanced Consulting Partner von AWS und IT-Dienstleister mit starkem Servicefokus haben die Erfahrung gemacht, dass jeder Kunde seine ganz individuelle Herangehensweise an den Cloud-Einsatz hat und dafür eine maßgeschneiderte Lösung braucht.
- IaaS-Provider im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Anbieter im schnellen Überblick. - Google Compute Engine
Skalierbarkeit ohne Grenzen: Die Google Compute Engine ist für rechenintensive Analyse-Anwendungen rund um Big Data, Data Warehousing sowie für High-Performance-Computing geeignet. - HP Converged Cloud
HPs IaaS-Angebotspaket "Converged Cloud" basiert auf Open-Source-Techniken und orientiert sich dezidiert am Bedarf großer Enterprise-Anwender orientiert. - IBM: Softlayer und Smart Cloud Enterprise
Seit der Softlayer-Übernahme führt IBM IaaS-Lösungen im Portfolio, die nicht ausschließlich virtuelle, sondern auch dedizierte Server zur Verfügung stellen. Ergänzend dazu besteht das "Smart Cloud Enterprise" aus virtuellen Servern und Speicherdiensten. - T-Systems DSI
T-Systems liefert vornehmlich Private-IaaS-Offerten; als eine hybride Variante gibt es die "DSI with vCloud Datacenter Services". - Rackspace Open Cloud
IaaS-Kunden von Rackspace haben die Wahl zwischen 37 (!) Betriebssystemen - meist Linux, aber auch mehrere Windows-Server-Varianten und -Generationen. - Profitbricks
Das Berliner Unternehmen Profitbricks betreibt ein deutsches und ein US-Rechenzentrum, ohne Verbindung zueinander. In einem Public-Modell stellt es Server, Speicher, Netzwerk und Loadbalancer nach Bedarf mithilfe einer Konsole namens "Data Center Designer" zusammen. - vCloud.jpg
vCloud Air unterstützt mehr als 5.000 Anwendungen und Dutzende von Betriebssystemen, die zur Ausführung auf vSphere zertifiziert sind. Für die Ausführung in der Cloud sind keine Änderungen erforderlich.
Die logische Anschluss-Frage: Wie wirken sich diese Einsatzszenarien auf die Rolle der Enterprise IT aus? Crisp-Analyst René Büst prognostizierte, in welche Richtung sich das Aufgabenspektrum der Enterprise IT verändern wird. Sie werde anspruchsvoller, da die IT künftig anderes Wissen benötigen werde. Um auf die Anforderungen der Fachbereiche schnell und agil reagieren zu können, reiche es nicht mehr aus, nur Hard- und Software durch die Gegend zu tragen. Vielmehr werde die IT sich zum internen Dienstleister virtueller Infrastrukturen wandeln, und mit Hilfe ihrer Partner für managed cloud services für die gesamte Orchestrierung der IT Services verantwortlich sein.
Wer die Cloud unter diesen Vorzeichen noch als Bedrohung ansieht, liegt nach Ansicht der Diskutanten völlig falsch. Vielmehr sollte sie als Schwungrad für den Ausbau der eigenen Kompetenzen begriffen werden.
Nähere Informationen dazu, sehen Sie in dieser Aufzeichnung.