Nicht nur unnötige IT-Support-Anfragen und die stets anschwellende Bedrohungsflut aus dem weltweiten Netz lassen IT-Spezialisten regelmäßig die Haare zu Berge stehen. Auch Menschen, die die Begriffe Backup und Archivierung synonym gebrauchen, sorgen bei Experten für kalte Schweißausbrüche - und das gleich aus mehreren Gründen (dazu später mehr). Die gute Nachricht: Die Unterschiede zwischen einem Backup und einer Archivierung sind relativ einfach und schnell erklärt. Zunächst aber zu den Grundlagen.
Was ist ein Backup?
Der Branchenverband Bitkom definiert den Begriff Backup in seinem Leitfaden zum Thema folgendermaßen: "Backup beschreibt eine Sicherung der Daten, zum Zwecke eines eventuell notwendigen, späteren Wiederherstellens."
Wichtig zu wissen ist dabei auch, dass die originären Daten nach dem Anlegen eines Backups nicht gelöscht werden. Konkrete Beispiele für ein Backup begegnen technologieaffine Menschen beinahe jeden Tag: Wenn Sie Ihren Smartphone-Schnappschüssen eine Cloud-Sicherung spendieren beispielsweise. Ein Backup kann sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten umfassen und dabei die Daten an sich, ebenso wie Applikationen und Betriebssysteme - also ganze Systeme - miteinschließen. Die entscheidende Eigenschaft eines Backups ist jedoch, dass Daten nach einem wie auch immer gearteten Vorfall (Hardware-Defekt, Hackerangriff, etc.) im Rahmen eines Recovery-Prozesses in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden können.
- Löschen durch Überschreiben
Wenn eine Festplatte immer wieder überschrieben wird, werden dabei nicht alle Daten nicht gelöscht. Nur eine Wiping-Software löscht wirklich alle Sektoren auf einer Festplatte - auch die versteckten. Normalerweise können im Zuge einer Datenrettung die Bereiche gerettet werden, die nicht überschrieben wurden. - Kälte gegen Überhitzung
Gerade bei hohen Temperaturen kommt es immer wieder vor, dass Smartphones, Tablets und Festplatten im Kühl- oder gar Gefrierschrank landen, um die Devices schnell herunterzukühlen. Extreme Temperaturschwankungen können allerdings für Datenverlust sorgen, zumal auch Kondenswasser die Hardware beschädigen kann. Hier heißt es einen kühlen Kopf bewahren und die Temperatur stufenweise absenken. - Feuer vernichtet Daten
Sollte man meinen. Doch ein Blick auf angeschmorte Server und Festplatten kann sich durchaus lohnen, wenn wichtige Daten betroffen sind. Im konkreten Fall hatten es die Spezialisten von Stellar Datenrettung mit einem völlig ausgebrannten Büro und „verschmorter“ Hardware zu tun. Dazu kam auch noch ein veraltetes Backup. Trotzdem konnten die Experten innerhalb von 30 Stunden die Daten wiederherstellen. - Formatiert gleich verloren
Das stimmt nicht. Diverse Software Recovery Tools können Originaldateien anzeigen und wiederherstellen. - Mit RAID kein Datenverlust
Das sieht in der Praxis leider anders aus. Wenn Festplatten versehentlich in der falschen Reihenfolge wieder eingesetzt werden, kann das Probleme verursachen. Bei RAID-Konfigurationen werden die Daten auf die verschiedenen Festplatten aufgeteilt, die das RAID-Array bilden. Deshalb kann der Datenverlust bei einem RAID, auch wenn er unwahrscheinlich ist, eine wirklich komplizierte Angelegenheit darstellen. Wenn zum Beispiel bei mehr als einer Festplatte gleichzeitig ein Problem auftritt, kann dies den Ausfall des RAID-Controllers oder eine mechanische Beschädigung der Festplatte bedeuten.
Was ist Archivierung?
Eine Archivierung hingegen stellt eine Datensicherung dar, die zum Zwecke der Nachvollziehbarkeit erstellt wird. Hierbei wandern die Daten vom primären Speicher in einen sekundären - das Archiv. Die Original-Daten werden im Rahmen der Archivierung im Regelfall verschoben.
Dabei werden Daten in der Unternehmenspraxis aus ganz unterschiedlichen Gründen archiviert. Zum Beispiel, um alte Daten bei Bedarf schnell wiederzufinden oder um Erfahrungswerte aus älteren Projekten auch neuen Mitarbeitern zur Verfügung stellen zu können. In vielen Fällen sind Unternehmen allerdings auch rechtlich verpflichtet, Daten - teilweise über Jahrzehnte hinweg - vorzuhalten. Gängig sind in vielen Betrieben deswegen zum Beispiel Archivierungssysteme für E-Mails - insbesondere seit Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) am 25. Mai 2018. Diese Systeme erfüllen nicht nur den Zweck der Nachvollziehbarkeit, sondern sollen auch das E-Mail-System, die Endgeräte und die Speicherressourcen vor dem Kollaps bewahren.
Warum Sie den Unterschied kennen sollten
Geht es bei einem Backup also um die Wiederherstellung von Daten im Verlustfall, fokussiert eine Archivierung auf Nachvollziehbarkeit (Langzeitspeicherung) und Rechtssicherheit. Dieser Unterschiede sollten Sie sich bewusst sein. Ansonsten droht Ihrem Unternehmen Unheil an mehreren Fronten.
Fällt die Nichtexistenz eines guten Backup-Systems beispielsweise mit einer neuerlichen Ransomware-Welle zusammen, bleibt Ihnen vermutlich gar nichts anderes übrig, als erst einmal auf die Lösegeldforderung der kriminellen Hacker einzugehen, wenn Sie Ihre Daten dringend wiederbekommen müssen. Ob Sie sie nach erfolgter Zahlung auch wiederbekommen (beziehungsweise in Zukunft mit immer neuen Erpressungsversuchen konfrontiert werden), steht auf einem ganz anderen Blatt. Sollten Sie in DSGVO-Zeiten zudem immer noch auf E-Mail-Archivierung verzichten, drohen Ihnen satte Geldstrafen - falls Sie dadurch etwa einer Aufforderung zur Löschung personenbezogener Daten nicht nachkommen können.
So sind Sie auf der sicheren Seite
Die gute Nachricht ist: Der Appliance-Markt hält Lösungen für Unternehmen bereit, die ihre Backup- und Archivierungs-Bestrebungen auf einen möglichst effektiven und kostengünstigen Nenner bringen möchten. Die aktuelle Generation der ETERNUS CS Data Protection Appliances von Fujitsu ist dafür ein gutes Beispiel.
Speziell für mittelständische Unternehmen sind etwa die Appliances ETERNUS CS800 und CS8050 NAS konzipiert. Erstgenanntes Gerät ist eine Entry Level Backup Appliance, die nicht nur Effizienz und Leistung gewährleistet, sondern auch die erforderliche Speicherkapazität reduziert. Das wiederum wirkt sich positiv auf Ihre Kostenstruktur aus.
Darüber hinaus unterstützt die ETERNUS CS800 Appliance mittelständische Unternehmen auch, wenn es um das Thema Backup geht. Sie kann mit folgenden Features aufwarten:
festplattenbasierte Backups
automatische Deduplizierung
Storage-basierte Remote-Replikation mit HDDs
Prozessbeschleunigung durch SSD-Einsatz
unterstützt alle gängigen Backup-Lösungen
nahtlose Integration mit Veritas OST und Veeam Data Mover Service
Durch die Möglichkeit Bandsysteme einzubinden und den umfassenden Schnittstellen-Support kommt diese Fujitsu Appliance insbesondere in hybriden IT-Landschaften zum Tragen. Tiefgehende, technische Insights zu Fujitsus ETERNUS CS800 vermittelt Ihnen dieses Whitepaper.
Die zweite Entry Level Appliance im Bunde - CS8050 NAS - widmet sich dem Thema Archivierung und unterstützt alle gängigen Softwarelösungen in diesem Bereich. Auch eine Backup-Funktionalität für Archivdaten ist an Bord (die speziell auf die Anforderungen eines Archivsystems abgestimmt ist). Ebenso wichtig wie die resultierende Freisetzung von Backup-Speicherressourcen ist, dass die Fujitsu Appliance auch Compliance-Richtlinien erfüllt: Das integrierte "SoftWorm"-Feature stellt sicher, dass Daten (während einer definierten Aufbewahrungszeit) nicht verändert werden können. Umfassende Informationen zur ETERNUS CS8050 NAS finden Sie in diesem Whitepaper.