Die Situation auf dem heutigen Arbeitsmarkt stellt HR-Abteilungen und Recruiter täglich vor große Herausforderungen. Qualifiziertes Personal ist knapp und so erhalten gerade gute Bewerber heute oft mehrere Angebote. Ihre Entscheidung für ein Unternehmen machen diese dann immer häufiger von der Art des Recruitings und ihren dabei gewonnenen individuellen Erfahrungen mit dem Arbeitgeber - der sogenannten Candidate Experience - abhängig.
Der Bewerbungsprozess und das Kandidatenmanagement müssen also nicht nur schnell sein, sondern auch die eigene Arbeitgebermarke ins optimale Licht rücken, um sich gegenüber Wettbewerbern zu profilieren und den "Kampf um die besten Talente" zu gewinnen.
Raus aus dem Postfach - rein in die Cloud
Im Mittelstand nutzt ein Viertel der Personalverantwortlichen nach wie vor herkömmliche Standard-Office-Software für ihren Recruiting-Prozess. Aufwand und Kosten eines IT-Projektes, so der Irrglaube, rentieren sich erst ab einer gewissen Unternehmensgröße und Mitarbeiterfluktuation. Doch gerade für mittelständische Betriebe lohnt es sich, ernsthaft über Recruiting im Netz nachzudenken.
5-Punkte-Programm für einen effizienten Recruiting-Prozess:
1. Stellenanzeigen geschickt verteilen
Bewerbermanagement-Systeme unterstützen das Recruiting-Team Vakanzen innerhalb kürzester Zeit anhand vorher angelegter Vorlagen zu erstellen und per E-Mail-Link von den einstellenden Fachabteilungen freigegeben zu lassen. Stellenanzeigen können dann gleichzeitig auf allen für das eigene Unternehmen relevanten Plattformen und Social-Media-Kanälen geschaltet werden.
2. Kandidaten verwalten
Im System eingehende Bewerbungen und Lebensläufe in allen gängigen Formaten laufen automatisch in das Bewerbermanagement-System, welches diese ausliest und eine entsprechende Kandidaten-Kartei erstellt. So werden zum Beispiel auch Inhalte eines PDF-Dokuments in ein standardisiertes Profil importiert - und einzelne Datensätze können besser miteinander verglichen werden. Dabei bleiben die Original-Dokumente der Bewerber jederzeit einsehbar. Vielversprechende Profile können zur Prüfung per E-Mail-Link an Fachabteilungen weitergeleitet werden.
- Die besten Karriereseiten 2015
Im jährlichen Benchmark vergleicht das Beratungsunternehmen für digitale Kommunikation die Karriereseiten von 100 deutschen Unternehmen. Es konnten maximal 1.000 Punkte erreicht werden. - Platz 15: Allianz SE
Die Karriereseite der Allianz erreichte im Ranking mit 676 Punkten Platz 15. - Platz 14: Robert Bosch GmbH
Auf Platz 14 liegt mit 686 Punkten die Robert Bosch GmbH. - Platz 12: MAHLE GmbH
Die Karriereseite der MAHLE GmbH kommt mit 702 Punkten auf Platz zwölf. - Platz 12: Deutsche Lufthansa AG
Diesen Platz teilt die MAHLE GmbH sich mit der punktgleichen Deutsche Lufthansa AG. - Platz 11: Henkel AG & Co. KGaA
Die Karriereseite von Henkel erreicht mit 707 Punkten Platz elf. - Platz 10: RWE AG
Auf dem zehnten Rang liegt die RWE AG mit 723 Punkten. - Platz 9: Bertelsmann AG
729 Punkte bringen die Karriereseite der Bertelsmann AG auf den neunten Platz. - Platz 8: ThyssenKrupp AG
Die Karriereseite von ThyssenKrupp erreicht mit 739 Punkten Platz acht. - Platz 7: Deutsche Post AG
Auf dem siebten Platz im Ranking liegt die Deutsche Post AG mit 745 Punkten. - Platz 5: Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG
Platz fünf erreicht die Karriereseite der Schaeffler Technologies GmbH (761 Punkte). - Platz 5: Deutsche Bahn AG
Diesen Platz teilt sich die Schaeffler Technologies GmbH mit der punktgleichen Deutschen Bahn AG. - Platz 4: Daimler AG
Mit 771 Punkten erreicht die Karriereseite der Daimler AG den vierten Platz im Ranking. - Platz 3: Fresenius SE & Co. KGaA
Auf dem Treppchen landet die Karriereseite von Fresenius mit 824 Punkten. - Platz 2: Deutsche Telekom AG
Platz zwei belegt die Karriereseite der Deutschen Telekom AG mit 867 Punkten. - Platz 1: Otto GmbH & Co KG
Die Karriereseite von OTTO erreicht als Spitzenreiter 883 von 1.000 möglichen Punkten.
3. Individuell kommunizieren
Persönliche Kommunikation und vor allem zügige Rückmeldungen haben für Bewerber höchste Priorität. Ist die Bewerbung verschickt, erwartet jeder dritte Kandidat noch am selben Tag eine Bestätigungs-Mail. Der nächste Schritt - eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder eine Absage - sollte laut 42,3 Prozent der Befragten spätestens nach zwei Wochen erfolgen. Nutz das Unternehmen eine HR-Software können persönliche Antworten direkt aus dem System versendet werden.
4. Die potenziellen Mitarbeiter von morgen
Manche Bewerbermanagement-Systeme bieten Personalern die Möglichkeit, einen firmeninternen Kandidaten-Pool aufzubauen und diesen auf Wunsch nach bestimmten Kriterien zu filtern, um so schnell und gezielt bestimmte Kandidaten erneut anzusprechen. Das Interesse der Bewerber an einer Mitgliedschaft in Talent Pools ist übrigens erstaunlich hoch - und das selbst im Falle einer erfolglosen Bewerbung. 45,9 Prozent aller Befragten würden sich auch nach einer Absage auf eine aktuelle Bewerbung im Talent Pool dieses Unternehmens registrieren.
5. Prüfen und analysieren
In vielen Bewerbermanagement-Systemen läßt sich durch Reporting-Funktionen beispielsweise herausfinden, ob und warum Bewerber ihren Prozess abbrechen. Dieses Wissen können Recruiter anschließend nutzen, um das eigene Verfahren zu verbessern. Wichtige Analysen sind auch die "Time to Hire" - die Zeit von der Bewerbung bis zur Einstellung - oder die für einzelne Vakanzen relevantesten Recruiting-Kanäle. (bw)