Nach Insolvenz

Vtech schluckt Gigaset

24.01.2024
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Das für DECT-Telefone bekannte deutsche Unternehmen bekommt mit VTech einen neuen Eigentümer.
Gigaset wird von Vtech geschluckt.
Gigaset wird von Vtech geschluckt.
Foto: Gigaset/Vtech

Gigaset hat seit einiger Zeit wirtschaftliche Probleme und musste 2023 einen Umsatzrückgang verkraften. Das Unternehmen befindet sich seit September 2023 im Insolvenzverfahren. Jetzt hat das angeschlagene Unternehmen, das vor allem für seine DECT-Festnetztelefone bekannt ist, einen neuen Eigentümer gefunden, wie Gigaset hier mitteilt.

Die VTech Holdings Limited wird den operativen Geschäftsbetrieb von Gigaset, das zuletzt rund 850 Mitarbeiter hatte, übernehmen. Die Chinesen übernehmen den gesamten Geschäftsbetrieb von Gigaset und dessen Produktionsanlagen in Bocholt in Nordrhein-Westfalen inklusive aller Grundstücke, Patente, technischen Anlagen und Vorräte für die Produktion von Festnetztelefonen, wie Spiegel Online schreibt.

Die Übernahme soll voraussichtlich bis zum 2. April 2024 durch die VTech-Tochter Snom Solutions abgeschlossen sein. 2016 hatte VTech bereits dieses das Berliner Festnetztelefonunternehmen übernommen.

Gigaset bezeichnet sich selbst als Marktführer bei DECT-Festnetztelefonen. Allerdings benutzen immer weniger Menschen Festnetztelefone, vor allem junge Menschen haben oft nur noch ein Smartphone. Gigaset muss sich zudem bei den DECT-Telefonen gegen mächtige Konkurrenz wie AVM behaupten.

Gigaset ist aber auch auf dem Mobiltelefonmarkt aktiv und verkauft seit 2015 Android-Smartphones. Diese haben aber keinen großen Marktanteil. Relativ wichtig ist Gigaset aber auf dem Markt für Geschäftstelefonie.

Die Geschichte von Gigaset geht bis ins Jahr 1941 zurück, als es noch zu Siemens gehörte. Seit 2008 ist Gigaset ein eigenes Unternehmen. Seit 2014 gehörte Gigaset einem chinesischen Investor, der das Unternehmen nun an VTech weiterverkauft hat. (PC-Welt)