Entwickelt werden Welten in der Virtual Reality (VR) von Leuten wie zum Beispiel Daniel Sotzko. Der 28-Jährige Saarbrücker arbeitet beim E-Learning-Anbieter IMC. Er kümmert sich um realitätsnahe Abbildungen der Wirklichkeit, die dann mit Lerninhalten bestückt werden. Diese Sicherheitstrainings sind schon heute gängige VR-Anwendungen in der Industrie. Allerdings oft noch webbasiert und zweidimensional.
"Ich schätze, dass wir bis in zwei Jahren deutlich mehr 3D-Simulationen haben", prognostiziert Sotzko, weil VR-Brillen gängiger werden und sich somit immer häufiger der "Wow-Effekt" einstelle. "Wer einmal über eine VR-Brille in eine virtuelle Welt eingetaucht ist, will keine Bildschirm-Simulationen mehr", lacht der Entwickler, der von Beruf digitaler Mediengestalter ist und sich das Programmieren nebenberuflich beigebracht hat. Das war vor acht Jahren.
Virtual Reality und Datenanalyse verschmelzen
Wer heute jedoch beispielsweise an der Universität Stuttgart nach VR-Einsatz sucht, entdeckt am Institut für Visualisierung und interaktive Systeme die Zukunft. Hier geht es darum, wie VR und Datenanalysen verschmelzen können. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Robert Krüger erklärt den Forschungsansatz der Hochschule: "Wir wollen Daten aus der Produktion verstehen, bevor sie entstehen." Ein aktuelles Projekt zeigt zum Beispiel virtuelle Produktionsprozesse, die im realen Raum abgebildet werden. Daraus wollen die Programmierer und Entwickler der Universität Potenziale ablesen. Anschaulich wird das in diesem Fall durch eine Fertigungsanlage zur Fahrradproduktion: "Wir können in der realen Werkshalle virtuelle Maschinen aufstellen und erleben, wie sich veränderte Prozesse auswirken." Und das, bevor die Fertigungsstraße tatsächlich gebaut und in Betrieb genommen wird.
"Das ist neu", sagt Krüger. Zumindest gebe es in der Industrie noch kaum Anwendungen in dieser Art. Im Gegensatz zur Gamer-Welt, wo die VR ihren Ursprung hat. Am Stuttgarter Campus nutzt man dafür die sogenannte erweiterte Realität - im Fachjargon Augmented Reality (AR). So könne im Idealfall ein langjähriger Betriebsleiter, der jeden Winkel und jede Steckdose in der Halle kennt, die geplante Produktionsanlage mit Gegebenheiten vor Ort abgleichen. Gleichzeitig kann der Fertigungsprozess virtuell simuliert und dabei die Anlage um- oder Teile ausgebaut werden.
- Was Softwareentwickler 2017 verdienen ...
... hängt nicht nur von Qualifikation und Berufserfahrung ab. Entscheidend ist auch, in welcher Branche er arbeitet und in welcher Region der Arbeitgeber angesiedelt ist. Das ergab eine aktuelle Gehaltsanalyse von Compensation Partner. - Softwareentwickler, die Frankfurt und Hessen ...
... arbeiten, haben die besten Verdienstperspektiven. Hier können sie mit über 63.000 Euro brutto im Jahr rechnen. - Aber auch in Stuttgart und Baden-Württemberg ...
... erwarten Backend-Entwickler mit knapp 63.000 Euro im Jahr überdurchschnittliche Verdienstperspektiven. - In Bayern und insbesondere der Hauptstadt München ...
... erhalten Entwickler jährlich knapp 61.000 Euro. - Die Hauptstadt Berlin ...
... bietet Programmierern mit einem Jahreseinkommen von knapp 54.000 Euro nur durchschnittliche Verdienstperspektiven. - In Leipzig und in Sachsen ...
... werden Entwicklern wie in den anderen neuen Bundesländern nur unterdurchschnittlich vergütet. Hier bewegen sich die Bruttojahresgehälter zwischen 43.000 und 45.000 Euro. - Banken und Versicherungen ...
... vergüten Entwickler mit über 69.000 Euro pro Jahr im Branchenvergleich am besten. - Softwareentwickler in der Medizintechnik ...
... verdienen mit knapp 65.000 Euro ebenfalls seht gut. - Auch der Maschinenbau ...
... zahlt seine Backend-Entwickler mit 63.200 Euro überdurchschnittlich. - In Groß- und Einzelhandel ...
... müssen sich Softwareentwickler mit einem Jahresgehalt von 52.000 Euro begnügen. - Auch die Druck- und Papierindustrie ...
... gehört zu den Branchen, die niedrigere Gehälter zahlen: 49.200 Euro für einen Backend-Entwickler im Jahr. - Softwareentwickler in Bildungsinstitutionen ...
... müssen sich mit 49.100 Euro im Jahr begnügen. - Auch in PR- und Werbeagenturen ...
... halten sich die Verdienstperspektiven von Softwareentwicklern in engen Grenzen: Knapp 47.000 im Jahr. - Young Professionals können nach drei bis sechs Jahren im Job ...
... mit einem Plus von 5000 Euro oder einem Jahresgehalt von 51.000 Euro rechnen. - Personalverantwortung zahlt sich für Entwickler aus.
Mit Personalverantwortung beträgt ihr Durchschnittsgehalt 97.500 Euro, ohne eine Führungsrolle sind es dagegen 56.600 Euro im Jahr.
Auch IMC-Entwickler Sotzko arbeitet mit AR. So programmieren er und seine rund 20 Fachkollegen im Saarland und in Freiburg interaktive Handbücher. Mittels AR-Brille, speziell entwickelter Smartphones- oder Tablet-Apps, werden QR Codes an realen Maschinen gescannt. Angezeigt werden daraufhin relevante Bereiche im interaktiven Handbuch. Diese erklären über AR-Geräte Maschinenfunktionen und finden sogar Fehler. Dabei arbeiten VR-Entwickler wie Sotzko und VR-Designer Hand in Hand. Sotzko liefert die Programmierung, die Designer kümmern sich um Didaktik (Instruction) sowie Grafik und binden die virtuelle Welt auf Wunsch in das Farben- und Formenkonzept des Auftraggebers ein. Daneben achten die VR-Avantgardisten darauf, Lernwelten spielerisch zu gestalten. Gamification ist das Zauberwort. "Alles soll tunlichst Spaß machen und simpel in der Handhabung sein", berichtet Sotzko. Dann würden auch trockene Themen wie Sicherheitsunterweisungen oder Compliance-Schulungen gerne geklickt und von Mitarbeitern absolviert, so der IMC-Mann.
Künftige Anwendungsgebiete sehen VR-Programmierer unter anderem in der Energiewirtschaft. Atomkatastrophen wie in Fukushima wären womöglich vermeidbar, wenn VR-Simulationen in Zukunft helfen, Schwachstellen in Systemen viel früher zu entdecken. Denn auch virtuelle Welten können, wie die Universität Stuttgart beweist, lernen, Daten zu analysieren und sich irgendwann eigenständig zu optimieren.