Auto im Sommer

Vorsicht vor dem Hitzetod

30.07.2022
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Diese Tipps sollten Sie beachten, damit Ihr Auto nicht zur tödlichen Hitzefalle wird! Immerhin: Sie müssen keinen Tesla fahren, um Tiere oder Kleinkinder im Auto vor dem Hitzetod zu retten.
Auto im Sommer: Vorsicht vor dem Hitzetod
Auto im Sommer: Vorsicht vor dem Hitzetod
Foto: My Ocean Production - shutterstock.com

Tesla hat bereits vor Jahren ein im wahrsten Sinne des Wortes cooles Feature für seine Fahrzeuge wie das Model 3 eingeführt: Den Hunde-Modus (Dog Mode). Diese Funktion soll Tiere im Tesla vor dem Hitzetod retten. Ein Test des ADAC bewies, wie sinnvoll der Dog Mode von Tesla ist. Nicht nur für Hunde, sondern auch für Kleinkinder! Gerade jetzt vor dem Beginn der Reisesaison.

Denn in einem in der prallen Sonne stehenden Auto kann die Innentemperatur bis weit über 50 Grad steigen. Für zurückgelassene Kinder oder Tiere kann ein in der Sonne geparktes Auto somit lebensgefährlich werden. Ein Autofahrer wiederum, der sofort mit einem derart aufgeheizten Auto los fährt, ist unkonzentriert - das Unfallrisiko steigt.

Das Wageninnere heizt sich sehr schnell auf - egal, ob mit geschlossenen oder geöffneten Fenstern.
Das Wageninnere heizt sich sehr schnell auf - egal, ob mit geschlossenen oder geöffneten Fenstern.
Foto: ADAC

Zwei Mythen in Zusammenhang mit der Aufheizung von Autos widerlegt der ADAC zudem mit seinem Test:

  • Es bringt fast gar nichts, wenn Sie die Seitenfenster eines abgestellten Autos einen Spalt geöffnet lassen. Bei einer Untersuchung baugleicher Fahrzeuge mit unterschiedlichen Fensteröffnungen bei 28 Grad Celsius Außentemperatur ergab sich laut ADAC nahezu dasselbe Bild: "Blieben die Fenster geschlossen, wurden nach zehn Minuten 38 Grad und nach 20 Minuten sogar 45 Grad gemessen. Waren zwei Fenster leicht geöffnet, erreichten die Werte immerhin noch 36 bzw. 42 Grad Celsius (nach zehn bzw. 20 Minuten). Nach einer Stunde in der prallen Sonne kletterte die Temperaturanzeige jeweils deutlich über die 50-Grad-Marke."

  • Die Autofarbe hat keinen Einfluss auf die Hitzeentwicklung im Wagen: Die ADAC-Experten stellten keinen Unterschied in der Hitzeentwicklung abhängig von der Lackfarbe fest. Die Innenraumtemperatur wird also nicht nur in dunklen Fahrzeugen lebensgefährlich, sondern auch in Fahrzeugen mit hellen Lacktönen.

Getönte Scheiben (die sich mit entsprechender Folie auch nachrüsten lassen) oder eine Wärmeschutzverglasung helfen dagegen laut ADAC durchaus die Innenraumtemperatur zu senken: "Denn den größten Anteil bei der Hitzentwicklung im Auto haben die Fensterflächen. Deren Größe, der Einstrahlwinkel der Sonne sowie die Farbe des Innenraums haben einen starken Einfluss auf die Erwärmung. Auch Folien an den Fenstern schützen, indem sie das Sonnenlicht, das für die Wärme sorgt, reflektieren."

Der ADAC warnt in diesem Zusammenhang: Nur die Frontscheibe schützt weitestgehend vor UV-A und UV-B-Strahlung - die Seitenscheiben lassen allerdings die UV-A-Strahlung passieren.

Tipps vom ADAC, wie man der Hitze im Auto trotzt:

  • Türen und Schiebedach des von der Sonne aufgeheizten Fahrzeugs öffnen und gut durchlüften

  • Fenster und Schiebedach schließen, wenn die Klimaanlage anfängt zu wirken

  • Zu Fahrtbeginn die Lüftung auf die höchste Stufe stellen

  • Beim Parken eine Sonnenschutzmatte auf die Windschutzscheibe legen

  • Auf Ledersitze ein Handtuch legen - der Bezug heizt sich stark auf.

Noch besser: Sie verzichten ganz auf Ledersitze. Denn Stoffsitze heizen sich nicht annähernd so stark wie Leder auf. Und werden im Winter auch nicht annähernd so kalt wie Ledersitze.

(PC-Welt)