Ähnlich wie AWS bietet das US-amerikanische Unternehmen MacStadium bereits seit einiger Zeit M1-Mac-Minis in einem As-a-Service-Modell an. Mit Orka Workspace offeriert das Unternehmen nun auch virtuelle Desktops, an denen User aus der Ferne arbeiten können - also von überall, zu jeder Zeit und auf jedem Gerät, ganz so als säßen sie vor einem physischen Mac-Rechner. Laut MacStadium kann dabei das Rechenzentrum bis zu 1.500 Kilometer entfernt stehen.
Orka Workspace richtet sich an Entwickler, Tester, Kreative und an die IT-Abteilungen von Unternehmen, die Macs in ihrem Unternehmen einsetzen möchten. Mit Hilfe der Lösung soll es etwa möglich sein, temporäre Arbeitskräfte mit einem virtuellen Mac auszustatten. Oder Orka Workspace dient einfach nur dazu, Macs für Mitarbeiter über Unternehmensgrenzen hinweg bereitzustellen.
So funktioniert Orka Workspace
Jeder Kunde erhält dabei Zugang zu einem Pool dedizierter Macs. Er kann wählen, ob er einen oder zwei virtuelle Desktops von jedem physischen Host ausführt. Dieser Besitz und die begrenzte Nutzung von Desktops pro Mac gewährleisten laut MacStadium, dass der Dienst in Einklang mit den EULA-Anforderungen von Apple in SachenVirtualisierung läuft. Admins können so Mac-Desktops erstellen, die auf echter Apple-Hardware laufen, und den Zugriff auf ihre Teams verteilen. Das System bietet auch, wie es heißt, eine Thin-Client-Möglichkeit für den Zugriff auf einen Mac-Desktop via Browser.
Zwei Rechenzentren
Der Dienst ist laut Anbieter international verfügbar, wobei die virtuellen Macs im Rechenzentrum des Unternehmens gespeichert sind. Derzeit verfügt MacStadium über Rechenzentren in den USA und Irland. Für Anfang 2023 ist ein weiteres Rechenzentrum in Indien geplant. Laut Unternehmensangaben erfüllen die Rechenzentren Standards wie SOC I, II, III, ISO-27001, ISO-27002, Privacy Shield und GDPR. Ferner würden mehrere Firewall-Schichten und Proxys den Zugriff von Endgeräten und Hosts schützen. Zudem seien die Umgebungen auf der Datenebene verschlüsselt und für die Übertragung des Desktops an den Endbenutzer werde eine AES256-Verschlüsselung verwendet.
Grundsätzlich, so räumt MacStadium ein, ist bei der Verwendung der Remote-Maschinen mit einer gewissen Verzögerung zu rechnen. Hierzu habe man aber eine Software entwickelt, die die Speicherzuweisung optimiert, während die Macs verwendet werden. Ferner sei die Datenübertragung selbst optimiert worden. So werde der Datenverkehr komprimiert. Laut MacStadium bietet das Verfahren in einem Umkreis von etwa 1.500 Kilometern um ein Rechenzentrum eine angemessene Leistung. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen Protokolle mit einer höheren Leistung einführen, die WebRTC für Interaktionen mit extrem niedriger Latenzzeit nutzen und so Video und Audio unterstützen.
Kein persistenter Speicher
Eines gilt es bei der Nutzung der virtuellen Desktops zu beachten: Die Desktops sind nicht dauerhaft. Admins können zwar Tools und Integrationen auf diesen entfernten Macs bereitstellen, aber der Endbenutzer kann keine Daten dauerhaft auf diesen Desktops speichern. Deshalb empfiehlt MacStadium die Verwendung von Online-Speicherlösungen wie OneDrive, Google Drive etc. Zudem hofft der Anbieter, zu einem späteren Zeitpunkt persistenten Speicher für die individuelle Anpassung der Desktops einführen zu können.