Zum Thema der E-Learning-Nutzung an Universitäten wurden im Mai und Juni dieses Jahres 52 Hochschul- und E-Learning-Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Für die Studie des Instituts für Medien- und Kompetenzforschung in Essen "Learning Delphi für Hochschulen 2006" gaben die Experten Einschätzungen zu künftigen Computerlernformen ab. Demnach werden Informations- und Kommunikationstechniken in der Hochschullehre vermehrt zum Einsatz kommen.
Im Einzelnen rechnen die Experten mit einer Zunahme von Internet-Materialien als Hilfsmittel für Präsenz-Lehrveranstaltungen. Im Jahr 2011 sollen demnach 73 Prozent der Studierenden Zugang zu dieser Lernform haben. Das wäre im Vergleich zu heute ein Zuwachs von 27 Prozent. Die Experten gehen von einer Verdoppelung der Angebote für das interaktive Selbstlernen, virtuelle Seminare und Tutorien, Televorlesungen sowie virtuelle Labore und Praktika aus. Allerdings würden Hochschulen diese Lernformen vor allem als Unterstützung der Präsenzlehre anwenden.
E-Learning als Hilfsmittel
Ferner werden virtuelle Lerner-Communities, Wikis und "Content Sharing" an Bedeutung gewinnen und sich so stärker in die Lehre integrieren lassen. Jedoch nur 20 Experten glauben, dass Podcasts in fünf Jahren eine große Bedeutung für die Hochschullehre haben werden. Die Wissenschaftler sind dafür, sämtliche administrative Seminarangelegenheiten online zu erledigen. Auch erhoffen sie sich den Einstieg der Hochschulen in die berufliche Weiterbildung, den Einsatz studentischer Materialien in der allgemeinen Lehre und die Erstellung von Wiki-Lexika für bestimmte Fachgebiete. Die Studie lässt also keine rein virtuelle E-University für die Zukunft erwarten. Vielmehr werden E-Learning-Methoden als hilfreiche Ergänzungen für die Präsenzlehre im Hochschulgebäude fungieren. (hk)