Mittelstand im Visier

Vier IT-Dienstleister fusionieren zu Skaylink

16.06.2021
Von Redaktion Computerwoche
Aus der Verschmelzung der mittelständischen IT-Dienstleister Beck et al., binary, direkt gruppe und infoWAN ist nach gut einem Jahr der Vorbereitungen das Unternehmen Skaylink entstanden.

Die Neugründung bezeichnet sich selbst als "Service Provider für Cloud und Digital Transformation". Skaylink bietet Lösungen in den Bereichen Private und Public Cloud an und unterstützt mittelständische Kunden aus der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) beim Digitalisieren ihrer Geschäftsprozesse und auf dem Weg in die Cloud.

Führt den neuen IT-Dienstleister Skaylink an: Heinrich Zetlmayer, CEO.
Führt den neuen IT-Dienstleister Skaylink an: Heinrich Zetlmayer, CEO.
Foto: Skaylink

Das zusammenführte Unternehmen befindet sich mehrheitlich in Besitz des niederländischen Investors Waterland Private Equity (siehe auch: Beck at al., direkt gruppe und binary fusionieren). Als CEO von Skaylink wurde der promovierte Ingenieur Heinrich Zetlmayer eingesetzt, der zuvor bereits einige Senior-Positionen in der Consulting- und Technologiebranche innehatte. Unter anderem war er für IBM tätig, auch als Gründer und Investor war Zetlmayer bereits aktiv.

Mehr als die Summe seiner Einzelteile

Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE sagt Zetlmayer, dass man sich für eine vollständige Integration der vier Firmen entschieden habe und nicht etwa für das Weiterbestehen eines Konglomerats aus vier Betrieben mit jeweils eigenen Kulturen und Geschäftsschwerpunkten. "So eine Vollintegration mag etwas komplizierter sein, für die Kunden ist sie in jedem Fall besser", so der CEO. Jeweils für sich seien die Dienstleister an ihre Grenzen gekommen, gemeinsam habe man aber einen anderen Hebel, um die Betriebe auf ihrem Weg in die Cloud zu unterstützen.

Etwa ein halbes Jahr habe das "Closing" der Transaktion in Anspruch genommen, ein weiteres halbes Jahr dauerte die Integration. In sieben firmenübergreifenden Arbeitskreisen hätten sich die insgesamt 450 Mitarbeitenden der vier Firmen daran gemacht, die künftige Struktur selbst zu entwickeln. Das betraf beispielsweise den Go-to-market-Ansatz, das Serviceangebot, Marketing und Kommunikation, Mitarbeiter und Kultur sowie Partnerschaften. Das Unternehmen organisiert sich heute in sogenannten Circles, wobei die Mitarbeitenden über wichtige Weichenstellungen selbst "soziokratisch" entscheiden.

Alle dürfen mitreden

"Das ist eine Liebesheirat, keine Zwangsehe", stellt Marketing-Leiter Ingmar Janson klar. Wer früher Geschäftsführer eines der zusammengeführten Unternehmen war, leite heute eben einen Bereich wie beispielsweise Go to market oder Partnerships. An Positionsgeschacher sei niemand interessiert, bei zusammen rund 700 Kunden gebe es Wichtigeres zu tun. "Keiner beklagt sich über zu geringe Einflussmöglichkeiten" so Janson, das liege auch nicht in der DNA der zusammengeführten Betriebe.

Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, Skaylink habe 100 offene Stellen zu vergeben. "Wir wollen schnell wachsen - organisch und auch anorganisch", sagt Janson. Den größten Engpass gebe es, wie überall in der ITK-Branche, bei qualifizierten Mitarbeitern. Skaylink brauche ständig neue Talente, um den sich immer schneller weiterentwickelnden Technologien gerecht zu werden. Mit der eigens gegründeten "Skaylink Academy" will der Dienstleister zudem interne Mitarbeiter sowie die Professionals der Kunden aus- und weiterbilden.

Fokus liegt auf technischen Dienstleistungen rund um Cloud

Wie Zetlmayer ausführt, liegt der Schwerpunkt der Dienstleistungen weniger im Branchenwissen als im technischen Bereich. Dort sei der Wandel so stark, dass gerade Mittelständler Hilfe suchten. "Wir kennen uns zum Beispiel sehr gut in der Welt von AWS aus, ebenso mit dem Aufbau datengesteuerter Unternehmen." Hier wollten mittelgroße Betriebe mit wenigen, aber vertrauenswürdigen Anbietern zusammenarbeiten.

Weitere Schwerpunktthemen von Skaylink sind die Migration bestehender Applikationen in die Cloud sowie das Entwickeln von Cloud-native-Services und kompletten Managed Services. Ein Spezialgebiet ist zudem der Aufbau und Betrieb von Multi-Cloud-Umgebungen. Skaylink bietet seinen Kunden über sein Cloud Operations Center einen 24/7-Support an und betreibt zudem ein eigenes Datacenter in Essen, das Binary mit ins Unternehmen gebracht hatte. (hv)