Die Novum GmbH ist seit 1993 am Markt tätig und hat sich schon bisher im Versicherungssoftwaremarkt als Innovator hervorgetan. Mit der Novum Cloud Plattform und den "V'ger Sky"-Anwendungen erweitert Novum nun erneut sein Angebotsportfolio und startet ein neuartiges Geschäftsmodell. Die "V'ger Sky"-Anwendungen ermöglichen es Versicherungsunternehmen, neue Produkte wie z.B. die Scheidungsversicherung in China, ohne fundamentale Risiken am Markt zu testen. Sie können neue Geschäftsmodelle als rein digitale Versicherer ausloten oder neue Wachstumsstrategien erproben, um einfache Produkte schneller auf den Markt zu bringen.
Und es ist möglich, den Eintritt in neue Märkte schneller und risikoloser als bisher auszuprobieren. Dafür wird Novum bis Ende 2016 die Millionengrenze an Kosten für den Aufbau der Novum Cloud Plattform überschritten haben. Für ein mittelständisches Unternehmen ein nicht geringes wirtschaftliches Risiko. Mit seinem Projekt "Aufbau der Novum Cloud Plattform und Einführung des V'ger Sky Geschäftsfelds" konnte die Novum GmbH den Digital Leader Award 2016 in der Kategorie Invent Markets zu gewinnen.
Projekt-Steckbrief
Finalist: Novum GmbH
Kategorie: Invent Markets
Projekttitel: Aufbau der Novum Cloud Plattform und Einführung des V'ger Sky Geschäftsfelds - Cloud Dienste für Versicherer
Zeitraum des Projekts: Oktober 2015 - März 2016
Projekt-Phase: seit dem 24. März 2016 in Produktion
Größe des Projektteams: 3 interne Mitarbeiter mit 200 PT und 3 externe Berater mit 100 PT
Die Digitalisierungsstory
Die Novum GmbH ist ein Softwarelösungsanbieter für die Versicherungswirtschaft und seit Jahren mit der V'ger Enterprise Lösung sowohl im Lebens- als auch im Sachversicherungsbereich vorwiegend in der DACH-Region aktiv. Das Kerngeschäft umfasst Lizenzverkauf, Wartung und Implementierungsprojekte. Novum ist des Weiteren im österreichischen Markt als Schadenmanagement-Hub (Kunde, Makler, Regulierer, Versicherer) aktiv und deckt mit dem Vportal rund 80 Prozent des Marktes ab.
Die Wertschöpfungskette der Novum wird durch den "V'ger Sky"-Service erweitert. Kurzfristig wird Novum kein eigenes Rechenzentrum (RZ) mehr betreiben, sondern heute noch outgesourcte RZ-Dienstleistungen in die Novum Cloud Plattform verlagern. Mittelfristig sollen Supportaufwände für unterschiedliche on-premise-Applikationen und Datenbank-Server sinken. Die strategischen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Wertschöpfungskette fokussieren sich auf die Implementierung von Versicherungsfachlichkeit. So erwartet Novum in Zukunft weniger on premise-Installationen, will gleichzeitig jedoch die Marktabdeckung in der DACH-Region und weltweit durch eigene Cloud Services erweitern.
Im Video: „Invent Markets“ - das Siegerinterview
Die Umsetzung
Die Novum Cloud Plattform mit den "V'ger Sky"-Services Warranty, Travel und Annex nutzen AWS und können daher in allen AWS-Regionen weltweit betrieben werden. Es kommen derzeit 17 AWS-Services zum Einsatz, unter anderem IAM, KMS, EC2, ELB, S3 oder RDS. Die "V'ger Sky"-Services nutzen Tomcat, JBoss und PostgreSQL. Die Skalierung erfolgt automatisch über den ELB.
Pro Kunde wird ein AWS-Account angelegt, so dass eine dedizierte Umgebung pro Kunde offeriert und bewusst kein Multi-Tenant-Konzept verfolgt wird. Das berücksichtigt Security- und Compliance-Anforderungen im Versicherungswesen. Es kommen kunden- und serviceindividuelle Master- und Data-Keys für die Verschlüsselung zum Einsatz. Alle Verbindungen zwischen den Komponenten sind verschlüsselt. MFA-Verfahren für Kunden- und Novum-Admins sind obligatorisch. Dem Kunden obliegt die Verantwortung für den Zugriff auf seine Umgebung (User und fachliche Administration). Die Umgebungen werden industriell, d.h. ohne manuelle Interaktion, nach dem Infrastructure-as-a-Code Prinzip gefertigt und nutzen ein Service Account Ecosystem der Novum Cloud Plattform.
- Technologie, Gewichtung 20 Prozent
Ohne Technologie ist die Digitale Transformation nicht denkbar – egal, ob es um Infrastrukturen, Collaboration-Tools oder selbstlernende Systeme geht. Technologie schafft die Voraussetzungen für neue Prozesse, kürzere Time-to-Market und neue Kundenerlebnisse. Deswegen fragt die Jury des Digital Leader Award für die Bewertung der eingereichten Bewerbungen vor allem danach, ob von den Bewerbern zukunftsweisende digitale Technologien wie z.B. Sensoren, Cloud Services, Analytics-Modelle, mobile Endgeräte, Drohnen, künstliche Intelligenz o.ä. eingesetzt, in übergeordnete Strategien eingebunden und messbare Erfolge generiert wurden. Ebenfalls relevant für die Bewertung ist die Frage, inwiefern die Kombination bestimmter Technologien, Plattformen und Services (z.B. Algorithmen, Hightech-Stoffe mit Sensoren oder intelligente Security-Algorithmen), die den Bewerber schneller und wendiger machen, für neue Sicherheits-Levels sorgen oder sich hinsichtlich der Time-to-Market positiv auf den Geschäftserfolg auswirken. Nicht zuletzt ist mit Blick auf die technologische Perspektive entscheidend, ob Bewerber es schaffen, durch die Integration neuer digitaler Technologien und Services (z.B. hybride Clouds, Blockchain, APIs, CRM-Systemen mit Geo- und Social-Daten usw.) ihre IT agiler zu machen und neue Geschäftsmodelle im Unternehmen zu stützen. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss die Jury von der Auswahl der eingesetzten Technologien, der Orchestrierung der eingesetzten Lösungen und ihrer jeweiligen Komplexität sowie hinsichtlich der Auswirkungen auf die digitalen Geschäftsmodelle der Bewerber überzeugen. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss die Jury von der Auswahl der eingesetzten Technologien, der Orchestrierung der eingesetzten Lösungen und ihrer jeweiligen Komplexität sowie hinsichtlich der Auswirkungen auf die digitalen Geschäftsmodelle der Bewerber überzeugen. - Digitale Methodik, Gewichtung 25 Prozent
Ebenso wichtig wie Leadership und Technologie ist die digitale Methodik. Die Jury erwartet von den Bewerbern des Digital Leader Award, dass diese die „Time to Market“ für neue Produkte und Services verkürzen, Prozesse verschlanken, Business- und Preismodelle verbessern sowie die Reaktion (und deren Qualität) gegenüber Kunden beschleunigen. Dafür setzen die Bewerber Ihre Projekte auf dem neuesten Stand der Methodik um – auch und gerade weil dies tradierte Herangehensweise disruptiert. Dabei kann es beispielsweise in der Produktentwicklung um den Einsatz von Design Thinking gehen, um Agile Development und Agile Testing in der Softwareentwicklung, um Crowdfunding im Vertrieb innovativer neuer Produkte oder um die Ausgründung eines Innovations-Nukleus als Lean-Startup. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss glaubhaft machen, dass seiner Bewerbung der Einsatz moderner digitaler Methodik zugrunde liegt und so die Time-to-Market neuer Produkte signifikant reduziert und das Kundenerlebnis – egal ob intern oder extern – signifikant verbessert werden konnte. - Digital Leadership und Innovationskultur, Gewichtung 35 Prozent
Zu den Kernherausforderungen der digitalen Transformation gehört es, auf allen hierarchischen Ebenen und über alle Unternehmensbereiche hinweg eine digitale Kultur zu fördern. Digital Leadership schlägt sich im Verhalten und der fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit der Mitarbeiter, aber auch im Auftreten von Mitarbeitern und Managern nach Außen nieder. Eine umfassende Innovationskultur im Sinne eines „Digital Mindset“ ist deshalb für den Aufbruch in die digitale Zukunft entscheidend. Hier kommt es darauf an, ob das Unternehmen seinen Mitarbeitern „Entrepreneurial Spirit“ einhauchen und den dazu nötigen Gestaltungsspielraum einräumen kann und auch eine zukunftsgewandte Fehlerkultur etabliert. Dabei dürfen sich die kreativen Inseln nicht zu weit vom restlichen Unternehmen entfernen. Vielmehr müssen Innovatoren imstande sein, das Unternehmen mit den digitalen Innovationen zu „infizieren“ – mit den eigenen Kollegen als Botschaftern. Führungsverantwortlichkeiten und –rollen (etwa der Chief Digital Officer) sorgen dafür, dass die nötigen Leadership-Skills vorhanden sind und ein entsprechender Entrepreneurial spirit entstehen kann. Wichtig ist daher auch ein aktives Talent-Management zur Stärkung der Digital Skills, z.B. über spezielle Ausbildungsprogramme, Digital Bootcamps, Mentoring oder den Aufbau von Digital Think Tanks, Digital Boards mit externen Sparringspartnern oder architektonische Maßnahmen zur Optimierung der digitalen Arbeitsweise. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss in seiner Organisation diese Punkte glaubhaft adressiert haben, um sich Wettbewerbsvorteile und Innovationsvorsprünge zu erarbeiten und sich Digital Leader nennen zu können. - Customer Value und wirtschaftlicher Erfolg, Gewichtung 20 Prozent
Die Digitale Transformation darf für Bewerber des Digital Leader Award nicht Selbstzweck sein. Vielmehr stehen Kundennutzen, eine konsistente Customer Journey und schließlich auch der Wertbeitrag der vom Bewerber beschriebenen Maßnahmen im Fokus. Da viele Investitionen in die Digitale Transformation eines Unternehmens langfristig ausgelegt sind, geht es für die wirtschaftliche Bewertung durch die Jury nicht vorrangig um kurzfristig mögliche Rendite- oder Umsatzsteigerungen, sondern um die längerfristige und vor allem nachhaltige Erschließung neuer Wachstumspotenziale durch die Bewerber. Sie lassen sich realisieren aus einem erhöhten Produkt- oder Service-Nutzen, steigenden Conversion Rates, einer geringeren „Total Cost of Ownership“ oder steigenden Kunden- und Umsatzzahlen. Diese Potenziale können für die Jury im Rahmen der Bewerbung in Form von Prognosen oder Businessplänen dargestellt werden. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss also darlegen, wie der Wertbeitrag der umgesetzten Maßnahmen prognostiziert und die Erreichung der Prognose sichergestellt wurde. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss glaubhaft machen, dass seiner Bewerbung der Einsatz moderner digitaler Methodik zugrunde liegt und so die Time-to-Market neuer Produkte signifikant reduziert und das Kundenerlebnis – egal ob intern oder extern – signifikant verbessert werden konnte. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss also darlegen, wie der Wertbeitrag der umgesetzten Maßnahmen prognostiziert und die Erreichung der Prognose sichergestellt wurde.
Novum profitiert in mehrfacher Hinsicht von der Novum Cloud Plattform und dem "V'ger Sky"-Angebot. Zum einen steigt der Bekanntheitsgrad im Markt - es konnte bereits deutlich einfacher neues on-premise-Geschäft generiert werden. Zum anderen wird Novum im Rahmen von Digitalisierungsstrategien der Versicherer häufiger aktiv angesprochen als in der Vergangenheit. Auch liegen bereits erste internationale Kundenanfragen aus Märkten vor, die bisher nicht bedient wurden.
Michael Kraus verantwortet als CEO den Gesamtprozess der digitalen Transformation der Novum GmbH. Mit dem Eintritt von Achim Heidebrecht, dem ehemaligen Head of Group IT der Talanx Versicherungsgruppe, konnte nicht nur ein Versicherungsexperte, sondern auch ein ausgewiesener Cloud-Experte (Gewinner von Best-in-Cloud 2014) gewonnen werden. Als CTO verantwortet er den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes "V'ger Sky" von der technischen Architektur über die industrielle Fertigung von Infrastruktur und Anwendungen bis zu Marketing und Sales. Nur durch die integrative Kompetenz im Zusammenspiel von CEO und CTO lässt sich die Transformation eines mittelständigen ISVs zum Cloud-Dienste-Anbieter sozialverträglich, kostengünstig und erfolgreich umsetzen.
Der Business-Nutzen
Die Novum GmbH geht davon aus, dass in 4-5 Jahren ca. 50 Prozent des Umsatzes aus "V'ger Sky"-Umsätzen stammen werden. Dazu ist es notwendig, die ISV-DNA der Novum um eine Serviceanbieter-DNA zu erweitern. Novum ist einem Gespräch mit Gartner Insurance Analysten zufolge einer der ersten Anbieter weltweit, der eine vollumfängliche Versicherungsvertragslösung zum Preis pro Vertrag und Jahr anbietet. Messbare Vorteile sind ein höherer Bekanntheitsgrad der Novum GmbH in den bestehenden Märkten, was sich in einer deutlich größeren Salespipeline niederschlägt. Zudem diskutieren Versicherer ernsthaft mit Novum, um eigene digitale Projekte zu beschleunigen. Hinzu kommen erste Anfragen aus dem europäischen Ausland von bisher nicht bedienten Märkten.