Mehrere amerikanische Datenschutzgruppen haben die geplante Regeländerung von Facebook kritisiert. Sie schrieben einen Brief an die US-Aufsichtsbehörde FTC, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Darin kritisierten sie, dass Facebook sich künftig die automatische Erlaubnis zusichern will, Profilbilder der Nutzer in Werbe-Einträgen zu verwenden.
Dabei geht es um die sogenannten "Sponsored Posts". Bei diesen Werbe-Einträgen auf Facebook könnte zum Beispiel ein Produkt mit dem Bild und Namen eines Facebook-Nutzers angepriesen werden. Ein anderer Nutzer sieht dann das Profilbild eines seiner Facebook-Kontakte gemeinsam mit der Botschaft eines Unternehmens, bei dessen Facebook-Auftritt der Freund auf "Gefällt mir" geklickt hat. Die Firmen bezahlen Facebook dafür, solche Updates in den Nachrichtenstrom der Nutzer zu packen.
In den neuen Nutzungsbedingungen heißt es nun: "Du erteilst uns deine Erlaubnis zur Nutzung deines Namens, Profilbilds, deiner Inhalte und Informationen im Zusammenhang mit kommerziellen, gesponserten oder verwandten Inhalten (z. B. eine Marke, die dir gefällt)". Das gelte auch für minderjährige Nutzer. Sie versichern der Richtlinie zufolge, dass ein Elternteil den Facebook-Regeln zugestimmt habe. Bei Facebook dürfen sich offiziell erst Jugendliche ab 13 anmelden. Außerdem schreibt Facebook, dass Werbung nicht immer als solche gekennzeichnet werden solle.
Facebook erklärt, die Änderung diene dazu, die bisherigen Regeln klarzustellen. Sie solle "zu einem besseren Verständnis der Verwendung deiner Informationen durch uns beitragen".
Allerdings gibt es für Facebook-Mitglieder in Deutschland eine Sonderregelung: In den deutschen Regeln wird ausdrücklich erwähnt, dass Mitglieder diese Funktion ausschalten können. Das geht in den über das Zahnrad-Icon oben rechts erreichbaren Einstellungen zur Privatsphäre im Bereich "Werbeanzeigen". (dpa/tc)