Rund 60 Prozent der Unternehmen planen Investitionen in ein Data Warehouse, in Daten-Management und -integration sowie In-Memory-Datenanalyse. Den größten Mehrwert von In-Memory sehen sie in der Beschleunigung bestehender Datenanalysen. Das ergibt die jüngste Studie der Marktanalyse- und Beratungsgesellschaft Pierre Audoin Consultants (PAC). Für die Studie "In Memory-Datenanalysen in Zeiten von Big Data" wurden 102 IT-Verantwortliche in Firmen mit mindestens 500 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen in Deutschland befragt.
Kernthema In-Memory
Die Erhebung liefert Zahlen zu Anforderungen an Datenanalyse- und Reporting-Systeme und über Investitionspläne in deutschen Unternehmen. PAC widmete sich besonders der Frage nach der Bedeutung von Datenanalysen in Zeiten von Big Data, die auf In-Memory-Verfahren beruhen.
Keine Hype-Themen mehr
Fazit: Big Data und In-Memory-Computing sind für deutsche Unternehmen längst keine bloßen Hypes mehr. Sie haben erkannt, dass die steigende Datenflut neue Herausforderungen bei der Datenanalyse mit sich bringt, denen sie adäquat begegnen müssen.
Analyseanforderungen wachsen
Mit dem rapide wachsenden Datenvolumen (Big Data) steigen auch die Anforderungen an Datenanalyse- und Reporting-Systeme. So verwundert es nicht, dass auf In-Memory-Computing basierende Analyseverfahren ein viel diskutiertes Thema in der IT-Branche sind. "Die Frage, ob In-Memory-Analysen in Zeiten von Big Data eine Rolle spielen, kann mit einem klaren Ja beantwortet werden", resümiert Frank Niemann, Principal Consultant Software Markets bei PAC und Autor der Studie. Er ergänzt: "Allerdings sehen deutsche IT-Manager In-Memory-Verfahren als einen von mehren Wegen, den Herausforderungen von Big Data zu begegnen."
Nicht nur Ergänzung
So betrachtet die Mehrheit der deutschen Unternehmen In-Memory-Verfahren zunächst als Ergänzungsbaustein für zeitkritische Analysen. Immerhin bereits knapp 20 Prozent der Unternehmen sehen in ihnen aber eine wichtige Antwort auf die Herausforderungen durch Big Data. Sie erwarten, dass In-Memory-Systeme zentraler Bestandteil von Datenanalyse-Umgebungen werden.
"Unternehmen erkennen zunehmend die Chancen, die Big Data ihnen bietet. Datensammlungen sind erst dann sinnvoll, wenn sie zeitnah analysiert und komplexe Zusammenhänge aus ihnen herausgelesen werden", sagt Bodo Körber, Director of Information Management, IBM Software Group, IBM Deutschland. "Aber es gibt kein one size fits all - die konkreten Anforderungen eines Unternehmens bestimmen, welcher Technologie-Mix ihm den höchsten Nutzen bringt." Sollen strukturierte Daten analysiert werden, könne In-Memory, etwa mit Cognos TM1, ein Baustein sein. Würden unstrukturierte Daten verarbeitet - also die Mehrheit der neu hinzukommenden Datenmengen -, käme ein Data Warehouse wie Netezza oder Daten-Management und -integration mit DB2 oder InfoSphere ins Spiel, wirbt der IBM-Mann für Produkte des Hauses.
Einen zentralen Vorteil von In-Memory-Analyse-Systemen sehen die Unternehmen in der Beschleunigung bestehender Datenanalysen. Sie benennen aber auch jene Mehrwerte, die direkt mit ihren wesentlichen Anforderungen an Datenanalyse und Reporting zusammenhängen: Hierzu zählen eine bessere Unterstützung von Ad-hoc-Analysen beziehungsweise die schnellere Bereitstellung neuer Analysen sowie die Möglichkeit, effizient den Analysebedarf aus den Fachbereichen zu decken. Nicht zuletzt ist auch die insgesamt erhöhte Reaktionsfähigkeit des Unternehmens ein wichtiges Argument für In-Memory-Analysen.
Konkrete Projekterfahrungen
Konkrete Projekterfahrungen bestätigen diese Argumente: "In einem dynamischen Geschäftsumfeld müssen auch Analytics- und BI-Services agil sein und ad hoc Informationsbedürnisse abdecken. Im Falle von Big Data ist In-Memory-BI dafür ein kritischer Erfolgsfaktor und liefert einen strategischen Wettbewerbsvorteil, indem fundierte und schnellere Entscheidungsprozesse ermöglicht werden", heißt es bei einem Sportartikelhersteller aus dem Nürnberger Raum, der nicht genannt werden möchte.
Studienmethodik
Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf einer repräsentativen computergestützten, telefonischen Umfrage unter 102 IT-Leitern und IT-Verantwortlichen in Deutschland. Befragt wurden nur Unternehmen, die bereits Lösungen und Tools für Datenanalyse und Reporting einsetzen. Ergänzend führte PAC zahlreiche Expertengespräche mit IT-Managern, um die Erkenntnisse aus der Befragung zu vertiefen.
Die Studie wurde finanziell unterstützt von Arvato Systems GmbH, Capgemini Deutschland GmbH, Fujitsu Technology Solutions GmbH und TDS Informationstechnologie AG, IBM Deutschland GmbH, Mieschke Hofmann und Partner - Gesellschaft für Management- und IT-Beratung mbH sowie von der Oracle Deutschland B.V. & Co. KG.
- Die Zukunft der IT-Organisation
Mobility, ByoD, Big Data, Social Media und Cloud sind Paradigmen, die heute als Anforderungen aus dem Management und den Fachabteilungen auf IT-Organisationen einstürmen. - Milind Govekar, Gartner:
Manchmal werden IT-Verantwortliche sogar für die Kaffeemaschine verantwortlich gemacht. - Peter Burghardt TechConsult:
"IT-Verantwortliche haben sich durch ihre scheinbar einzigartige Kompetenz im Unternehmen eine Art ‚Unentbehrlichkeit‘ aufgebaut." - Rüdiger Gleba, Continental AG:
Rüdiger Gleba, Continental AG: und wie kriege ich jetzt die Verbindung hin zu den etablierten Lösungen?" - Matthias Ziegler von Accenture meint:
"Sobald Systeme integriert werden müssen, führt an der IT kein Weg vorbei." - Metasonic fragte ...
... im Auftrag der Software Initiative Deutschland e.V, warum Fachabteilungen sich an Cloud-Service-Provider wenden. - Andreas Zilch von Experton fühlt ...
... sich bei der Debatte um Fachabteilungen contra IT-Organisationen an frühere Zeiten erinnert: "Heutzutage passiert das, was ich Client-Server 2.0 nenne." - IDC fragte Unternehmen,
welche Vorkehrungen diese treffen, um Sicherheitsrisiken beim Einsatz von mobilen Geräten zu minimieren. - Bei der Frage,
wo eigentlich in Zeiten von Cloud die Firmendaten lagern, wurde in einer Varonis-Studie auch große Ahnungslosigkeit offenbar. - IDC befragte Unternehmen,
welche Strategie diese verfolgen, wenn sie sich dem Thema Cloud Computing widmen. Fazit: Cloud-Aktivitäten werden stark genutzt. - Matthias Kunisch,
Geschäftsführer des SaaS-Anbieters Forcont Business Technology GmbH, meint, die IT unterstütze das Business nicht nur, sie mache es in Teilen überhaupt erst möglich. - Axel Oppermann von Experton ...
... prägt den Begriff vom "disruptive Wettbewerbsfaktor des 21. Jahrhunderts". Disruptive Entwicklungen könnten bestehende Wertesysteme unterbrechen. - In einer Big-Data-Studie von BT ...
... wurde unter anderem erforscht, wie Massendaten entstehen und woher sie kommen. Zentrale Treiber für das Datenwachstum von außen sind: (siehe Grafik) - Auch in Unternehmen wachsen ...
... die Datenberge ständig. Grund hierfür sind: (siehe Grafik) - Carlo Velten, Senior Advisor bei der Experton Group:
"Die Herausforderungen des Datenwachstums müssen zuerst auf der Infrastrukturseite gemeistert werden." - Die BT-Studie ...
... zu Beweggründen, eine ByoD-Strategie zu verfolgen, ergibt deutliche Ergebnisse: Firmen versprechen sich u.a. Wettbewerbsvorteile, eine höhere Produktivität und eine verbesserte Flexibilität. - Erhard Klein, CIO von Winterhalter,
hat Bedenken wegen ByoD. Er sieht den "mündigen Mitarbeiter" noch nicht: ""Der User klickt doch auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist." - Social Media in deutschen Unternehmen:
Nach einer Bitkom-Untersuchung haben hierzulande vor allem kleine und mittelständische Unternehmen Nachholbedarf. - Udo Nadolski von Harvey Nash:
"Mobilität und Social Media zusammen sind Haupttreiber für die Umwälzungen von Organisationen." - Kaspersky Lab hat ...
... im Juli 2012 untersucht, welche Smartphone-Plattformen durch Malware am meisten gefährdet sind. Das Ergebnis ist eindeutig. - Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn meint,
dass kleine und mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten von Social Media nicht konsequent nutzen. - Peter Ratzer, Deloitte:
"Mobility, Cloud, Social Media sind neue Anforderungen." - Arne Josefsberg, ServiceNow:
"CIOs von morgen sollten auch an den ganz großen Tischen im Unternehmen sitzen."
Anforderung: Nach oben muss Wachstumsspielraum sein
Toru Nakajima, Associate Officer and General Manager of Information Technology Promotion Division bei der Mitsui & Co. Ltd., sieht es so: "Um das Mitsui-Wachstum zu befördern, ist es wichtig, eine IT-Plattform zu besitzen, die flexibel an Veränderungen angepasst werden kann und die Entscheidungsfindungen unterstützt." Derlei Anforderungen erfülle, so Nakajima, SAP mit HANA.
Bei der Nilson Group, einem großen schwedischen Handelsunternehmen, denkt man vor allem an die rasant zunehmenden Datenmengen im Unternehmen. Hierfür benötigt man künftig eine BI-Lösung, die solche Volumina zu bedienen in der Lage ist. Um im Einzelhandel bestehen zu können, sei das Unternehmen auf zukunftsgewandte Lösungen angewiesen. Nur so könnten Analysen und Entscheidungen schnell realisiert werden. Die Nilson Group nutzt zur Durchforstung ihrer riesigen Datenmengen Oracles Exalytics-In-Memory-Maschine. Mit dieser Lösung könne man auch in Zukunft wachsen. Analysen und Prognosen ließen sich damit sehr schnell realisieren.
Hohe Investitionsbereitschaft
Big Data ist ein Investitionstreiber. Gut 60 Prozent der deutschen Unternehmen planen Investitionen in mindestens einem der folgenden drei Bereiche: Data Warehouse, Daten-Management und -integration sowie In-Memory-Datenanalyse, wobei bei Letzterer der Bedarf noch gering ist.
Anwenderunternehmen, die in diesen Bereichen in Hard- und Software investieren, haben zugleich einen hohen Bedarf an Beratungs- und Integrationsdienstleistungen. PAC-Analyst Niemann dazu: "Viele der befragten Unternehmen legen großen Wert auf Angebote aus einer Hand. Provider, die mit Komplettlösungen aus Hard- und Software sowie Dienstleistungen aufwarten können, haben hier besonders gute Chancen."