Gefragte Freiberufler

Unternehmen investieren weiterhin in IT-Projekte

25.11.2019
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Oliver Koch ist Geschäftsführer der SOLCOM GmbH, einem Projektdienstleister in den Bereichen IT, Engineering und Management Consulting. Aus dieser Erfahrung heraus schreibt Oliver Koch über den Projektmarkt und die Trends bei Engineering- und IT -Projekten.

Der IT-Projektmarkt kann gute Wachstumsraten vorweisen. Die Nachfrage seitens der Unternehmen bleibt unvermindert hoch, davon profitieren auch freiberufliche Experten.

Trotz schwächelnder gesamtwirtschaftlicher Entwicklung zeigt sich der Projektmarkt nach wie vor auf einem hohen Niveau. Laut Lünendonk-Studie „Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“ konnten auch im vergangenen Jahr die Unternehmen im Markt weit überdurchschnittlich wachsen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an externem Know-how sowie die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Bereich von Engineering und IT-Projekten weiterhin hoch.
Dies bestätigen auch die Ergebnisse des Solcom Projektmarktbarometers im zweiten Quartal 2019. So ist der Projektmarkt-Index, der quartalsweise die Entwicklung des Marktes zur Besetzung von IT- und Engineering-Projekten mit freiberuflichen Spezialisten beschreibt, gegenüber dem Vorquartal um 3,18 Punkte gestiegen und steht nun bei 101,95 Punkten. Nach zuletzt zwei schwächeren Quartalen befindet sich dieser nun wieder über dem Wert 100 des Vergleichsquartal Q1/2016.

Hohe Nachfrage

Beeinflusst wurde der Index in erster Linie durch die weiterhin hohe Nachfrage bei Projekten seitens der Unternehmen und deren hohe Investitionsbereitschaft. So sind sowohl die Werte für die Anzahl der Projektausschreibungen als auch für die Geschwindigkeit für die Besetzung der offenen Projekte deutlich angestiegen. Das zeigt, dass auch bei sich abkühlender Konjunktur der Innovationsdruck bei den Unternehmen bestehen bleibt, gerade in den Zukunftsfeldern IT und Engineering.

Im Betrachtungszeitraum kamen die meisten Anfragen erstmals aus dem Maschinen- und Anlagenbau, noch vor der Automobilindustrie. Die am häufigsten angefragten Qualifikationen im zweiten Quartal waren dabei, laut Projektmarktbarometer, erneut Experten in der SAP Beratung. Investiert wird dabei in erster Linie in die eigenen Systeme und in die Erneuerung der Prozesse. So ist erneut der Bedarf an Test-/Qualitätsmanagement sowie SPS-Programmierung angestiegen, weniger gefragt waren hingegen Experten für den Bereich Java-Entwicklung.

Steigende Stundensätze

Die ungebrochen hohe Nachfrage konnten auch Freiberufler für sich nutzen. So sind laut Projektmarktbarometer deren durchschnittlichen Stundensätze weiter angestiegen und befanden sich im Juni sogar auf einem neuen Rekordhoch. Die besten Werte konnten dabei Experten in den Bereichen Test-/Qualitätsmanagement erzielen, sicher ein Resultat des oben genannten gewachsenen Bedarfs.
Der Stundensatz war zudem erstmals wieder der entscheidende Faktor bei der Projektauswahl. Die Aufgabe im Projekt spielte hingegen eine weniger wichtige Rolle.

Die Stundensätze sind laut Projektbarometer erneut angestiegen - sie sind auch der entscheidende Faktor bei der Projektauswahl. Freiberufler profitieren von der hohen Anzahl an Projekten, was wohl weiterhin so bleiben wird. Momentan deutet nichts auf einen abschwächenden Projektmarkt hin.
Die Stundensätze sind laut Projektbarometer erneut angestiegen - sie sind auch der entscheidende Faktor bei der Projektauswahl. Freiberufler profitieren von der hohen Anzahl an Projekten, was wohl weiterhin so bleiben wird. Momentan deutet nichts auf einen abschwächenden Projektmarkt hin.
Foto: NicoElNino - shutterstock.com

Bei der Projektauslastung profitierten Freiberufler ebenfalls von der hohen Anzahl an Projekten. Laut Solcom Marktstudie „Zwischenbilanz Projektmarkt 2019“, aus dem September 2019 mit 829 Teilnehmern, hatte die Hälfte der Befragten Freiberufler mehr als die durchschnittliche Auslastung. Damit lag diese etwa auf dem Niveau des Vorjahres, für ein Drittel der Umfrageteilnehmer hat sie sich verbessert. Ebenfalls erfreulich aus Sicht der Freiberufler war, dass sie für ein Projekt weniger Vorstellungstermine wahrnehmen mussten als noch im vergangenen Jahr, für fast 90 Prozent waren es weniger als fünf. Im Zusammenhang mit dem verkürzten Zeitrahmen, weist dies auf eine schnelle Entscheidungsfindung und gesicherte Budgets bei den Unternehmen hin.

Optimistischer Ausblick

Beim Blick auf das Gesamtjahr erwarten Freiberufler ebenfalls einen positiven Verlauf. Laut Solcom Marktstudie gehen sie bei der Projektauslastung 2019 von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aus, nur etwa jeder Zehnte fürchtet eine Verschlechterung. Die oben genannten Kennzahlen bestätigen dieses Bild. Nichts deutet momentan auf einen sich abschwächenden Projektmarkt hin.