IT-Services 2009

Unter den Providern herrscht Unsicherheit

19.10.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Der Markt für IT-Services wächst langsamer als bisher. Viele Provider fürchten Umsatzeinbußen.

Einer Umfrage der Beratungsfirma Lünendonk zufolge bleiben die Steigerungsraten im deutschen IT-Servicemarkt 2009 mehr oder weniger konstant gegenüber dem Vorjahr. Nur 68 Prozent der befragten IT-Serviceanbieter erwarten einen Anstieg. 14 Prozent gehen von einer Stagnation aus, und18 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Marktentwicklung. Damit liegt das durchschnittlich prognostizierte Wachstum bei 5,8 Prozent. Für die die kommenden fünf Jahre rechnen die Provider aber wieder mit jährlichen Zuwachsraten von 8,7 Prozent (siehe auch "IT-Dienstleister sind optimistisch").

Die Ergebnisse zeigen, dass die Anbieter derzeit unsicher sind, wie sich die Krise auf die IT-Budgets der Anwender auswirkt. Gleichzeitig glauben sie aber an eine steigende Nachfrage nach externen Services. Um von technischen Entwicklungen sowie Skaleneffekten ihrer Dienstleister profitieren zu können denken die vom Kostendruck geplagten Unternehmen immer stärker über Outsourcing und Managed Services nach als früher, so das Argument.

Bezogen auf die eigenen Umsatzerwartungen sind die IT-Dienstleister allerdings zurückhaltender als bei der Marktprognose. Durchschnittlich rechnen die Befragten mit einem Umsatzwachstum von 1,1 Prozent 2009. Im vergangenen Jahr waren es noch durchschnittlich 6,9 Prozent. Dabei geht nur jeder zweite Anbieter davon aus, den Umsatz grundsätzlich steigern zu können. Einen Umsatzzuwachs von mehr als zehn Prozent plant keiner der Befragten. Und 27 Prozent erwarten stagnierende Umsätze. Die restriktive Umsatzplanung der Anbieter lässt sich zum einen mit dem Preisverfall im Outsourcing-Geschäft begründen: Immer mehr Anwender geben den durch die Krise hervorgerufenen Kostendruck an ihre Dienstleister weiter. Zum anderen benötigt speziell das produzierende Gewerbe durch rückläufige Produktionsmengen sowie durch Kurzarbeit weniger IT-Kapazitäten. Dadurch ist es für die Provider derzeit schwer einzuschätzen, wie sich das Business ihrer Kunden entwickelt und in welchem Umfang IT-Investitionen für konkrete Projekte freigegeben werden.

Outsourcing ist und bleibt das Hauptgeschäft der IT-Dienstleister. Der durchschnittliche Anteil von Outsourcing-Leistungen am Gesamtumsatz erhöhte sich von 23,5 Prozent 2007 auf 27,5 Prozent in diesem Jahr. Parallel dazu hat sich auch der Anteil des Projekt-Managements am Gesamtumsatz mehr als verdoppelt.