Das abzusehende Ende der klassischen Telefonie sorgt bereits seit einigen Wochen für Probleme und Diskussionen - auch und vor allem im Unternehmensumfeld. Zur Umstellung der klassischen TK-Anlagen auf All-IP hat Ihnen die Redaktion der COMPUTERWOCHE bereits eine umfassende FAQ zur Verfügung gestellt.
Der Kommunikationsanbieter Unify will nun insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen einen Anreiz bieten, um ihre Telefonanlagen mittels der Software-Lösung OpenScape Business auf den All-IP-Standard zu bringen.
Unify: All-IP für kleine und mittlere Unternehmen
Konkret bietet Unify Unternehmen mit HiPath-3000-Telefonanlagen (Version 9) die Migration auf All-IP mittels OpenScape Business an. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Unified-Communications-Software, die Telefonie, Konferenzfunktionen, Contact Center, Messaging und Mobilität in einer Lösung zusammenfasst und die speziell auf kleine und mittelständische Unternehmen zugeschnitten ist.
Bis zum 31. Juli 2015 können Firmen die das Angebot in Anspruch nehmen, laut Unify bis zu 60 Prozent der Erstanschaffungskosten sparen. Unifys OpenScape Business beinhaltet drei Jahre Software-Support, sowie ein kostenloses Upgrade auf die für Juli 2015 geplante Version 2 von OpenScape Business. Unternehmen, die mit einer älteren HiPath-Version ausgestattet sind, können natürlich ebenfalls mit OpenScape Business auf All-IP-Telefonie umstellen - allerdings kommen sie dabei nicht in den Genuss des Aktionsangebots.
- Versteckte Fallen bei der VoIP-Migration vermeiden
Die Tage der klassischen TK-Anlage sind gezählt. Läuft der Vertrag aus, dann soll meist auf VoIP migriert werden. Johann Deutinger, Vorstand Ferrari electronic, zeigt die potenziellen Problemfelder und gibt dazu Tipps. - 1. Pilotinstallation
Wie kann ein kleineres Unternehmen zu maßvollen Kosten evaluieren, ob die IP-Telefonie alle Ansprüche erfüllt? Die beste Möglichkeit ist hier eine Pilotinstallation. Eine vorkonfigurierte Lync-Appliance kann helfen, mit geringen Kosten und wenig Aufwand die Lösung im eigenen Unternehmen zu erproben. Solche Appliances ("Lync-in-a-box") gibt es von verschiedenen Herstellern und sie eignen sich über den Test hinaus auch, um eine begrenzte Zahl an Anwendern, etwa einen Standort oder eine Abteilung dauerhaft auf IP zu migrieren. - 2. Migration
Es gibt Beispiele für generalstabsmäßig geplante Migrationen auf Lync über Nacht, im Regelfall gehen Unternehmen jedoch nach einer Pilotinstallation inkrementell vor. Sie prüfen in der Praxis, ob alle Systeme eine immer weiter erhöhte Zahl an Benutzern bei gleichbleibender Qualität unterstützen. Traditionell schaltet man dabei die IP-Telefonanlage hinter die TK-Anlage - 4. Türöffner
Zu den analogen Endgeräten, die durch klassische TK-Anlagen gesteuert werden, gehören nicht selten Tür- oder Schrankenöffner. Es sieht einfach und alltäglich aus, auf einen Knopf zu drücken, um eine Tür zu entriegeln. Aber auch mit diesen Endgeräten kann Lync nicht kommunizieren, genauso wenig wie andere IP-Telefonanlagen. - 5. Fax
Laut einer Umfrage von Ferrari electronic halten selbst heute 82 Prozent der Unternehmen den Kommunikationsweg Fax für unverzichtbar. Dabei geht es selten um Papierfaxgeräte, sondern meist um Computerfax und Faxserver. Hier gibt es bei einer Migration grundsätzlich die Alternativen, eine eigene Amtsleitung für das Fax beizubehalten oder neben der Telefonie auch das Fax auf IP zu migrieren (Fax-over-IP). - 6. Alarmanlage
Technisch gesehen ist auch die Alarmanlage nur ein weiteres analoges Endgerät, und die Liste dieser Endgeräte ließe sich beispielsweise mit Frankiermaschinen auch noch erweitern. Doch die Alarmanlage ist in vielen Branchen ein besonders heikler Punkt. Es gibt nur wenige für IP zertifizierte Modelle. - 7. Unified Communications
Zusammengefasst: Nur weil die Telefonie in Zukunft auf IP basiert, heißt das noch nicht, dass man auf analoge Technologien bereits komplett verzichten kann. Bei vielen typischen Migrations-Herausforderungen geht es um die intelligente Übersetzung von SIP in analoge Signale und umgekehrt.