Musk droht Zuck

Twitter will Meta wegen Threads verklagen

07.07.2023
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Statt zu einem Cagefight treffen sich Elon Musk und Mark Zuckerberg – beziehungsweise deren Anwaltsteams – wohl eher vor Gericht.
Während Zuck noch über die Nutzerzahlen von Threads frohlockt, bläst Musk bereits zum Gegenangriff.
Während Zuck noch über die Nutzerzahlen von Threads frohlockt, bläst Musk bereits zum Gegenangriff.
Foto: thongyhod - shutterstock.com

Wie das US-Portal Semafor berichtet, hat Meta-CEO Mark Zuckerberg wegen der gerade gestarteten Threads-App bereits unerfreuliche Post von Twitter-Anwälten erhalten. In einem Brief der sich direkt an Zuckerberg richtet, kündigt Rechtsanwalt Alex Spyro im Namen des Musk-Konzerns rechtliche Schritte wegen der Veröffentlichung des neuen Twitter-Klons an. Die Begründung: "Twitter hat ernste Bedenken, dass Meta Platforms sich systematisch, willentlich und auf illegale Weise Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum von Twitter angeeignet hat."

Threads ärgert Musk - und die eigenen User

Die Vorwürfe der Anwälte kurz und knapp zusammengefasst:

  • Meta habe im Verlauf der letzten 12 Monate diverse Twitter-Mitarbeiter verpflichtet, die Zugang zu Geschäftsgeheimnissen und vertraulichen Informationen gehabt haben sollen;

  • Meta habe diese Mitarbeiter gezielt darauf angesetzt, mit Threads in nur wenigen Monaten eine Kopie von Twitter zu entwickeln;

  • Dabei habe der Zuckerberg-Konzern die konkrete Absicht verfolgt, sich geistiges Eigentum von Twitter anzueignen, um die Entwicklung seiner Konkurrenz-App zu beschleunigen.

Davon abgesehen wird Meta in dem Schreiben aufgefordert, davon abzusehen, Daten auf der Twitter-Plattform über Web Scraping oder Crawling abzugreifen. Auch Twitter-CTO Elon Musk meldete sich zu den Vorgängen zu Wort - natürlich mit einem Tweet:

Metas Microblogging-App Threads konnte Medienberichten zufolge am ersten Tag nach ihrem beinahe weltweiten Launch (die EU bleibt wegen Datenschutzbedenken vorerst ausgenommen) bereits 30 Millionen User anlocken. Das klingt zwar erst einmal nach einem durchschlagenden Erfolg, liegt im Wesentlichen allerdings auch daran, dass der Twitter-Klon sehr eng mit Instagram, beziehungsweise dessen User-Basis, verknüpft ist.

Eventuell zu eng: Denn allem Anschein nach ist es derzeit nicht möglich, die Threads-App wieder zu entfernen, ohne auch seinen Instagram-Account zu löschen. Ein Umstand, den die Kollegen des Vice Magazine auch als die "Instagram-Falle von Threads" bezeichnen - und der (ironischerweise in erster Linie auf Twitter) für Unmut unter (ehemaligen) Threads-Nutzern sorgt: