"Wall Street Journal"

Toshiba-Chef droht Rauswurf nach Bilanzskandal

15.07.2015
Nach einem Skandal um aufgeblähte Bilanzen müssen Toshiba-Chef Hisao Tanaka und andere hochrangige Manager einem Pressebericht zufolge nun um ihre Jobs bangen.

Eine unabhängige Untersuchungskommission werde in den kommenden Tagen ihren Bericht vorlegen, und das dürfte einige Wechsel im Management nach sich ziehen, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Die Kommission habe sich vor allem auf die Rolle von Tanaka und die des Vize-Chairman Norio Sasaki konzentriert.

Toshiba hatte im April erstmals Fehler in der Buchhaltung eingeräumt. Im Juni berichtete der Konzern dann, er müsse seinen operativen Gewinn für die Jahre 2009 bis 2013 um insgesamt 54,8 Milliarden Yen (rund 400 Millionen Euro) nach unten korrigieren. Nach Informationen der Zeitung ist der Berichtigungsbedarf aber inzwischen weiter gestiegen. Danach soll Toshiba seinen Gewinn um mindestens 150 Milliarden Yen (1,1 Milliarden Euro) aufgebläht haben. Ein Sprecher des Konzerns wollte sich zu den Informationen der Zeitung nicht äußern.

Toshiba stellt diverse elektronische Produkte wie Notebooks und Halbleiter her, baut aber auch Atomkraftwerke. (dpa/tc)