Je mehr Workloads Sie in die Cloud migrieren, desto schwieriger wird es, die monatlichen Cloud-Kosten einzuschätzen. Cloud Services können Unternehmen dabei unterstützen, Hardware-Kosten zu vermeiden. Das heißt aber nicht unbedingt, dass die einzelnen Services die kosteneffizientesten sind. Pay-per-Use-Modelle sind zwar grundsätzlich eine gute Sache, allerdings erfordert der Versuch, die monatliche Cloud-Rechnung zu analysieren, die Skills eines Wirtschaftsprüfers - und ein Adlerauge in Sachen Details.
Das liegt zum einen daran, dass einige Cloud-Ressourcen, etwa High-Performance-Instanzen mit mehreren CPUs oder großvolumige Storage-Systeme, die Kosten enorm treiben können. Andererseits unterliegen auch die Preise einem steten Wandel - entweder, weil die Anbieter mit Preissenkungen wettbewerbsfähig bleiben wollen, oder weil Sonderangebote in Bezug auf reservierte Instanzen Verwirrung gestiftet haben. Einige Anbieter locken auch mit Gebührenfreiheit für eingehende oder ausgehende Datenübertragungen.
Die Angebote verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen, ist darüber hinaus oft nur schwer möglich - schließlich ist die virtuelle Instanz einer CPU oder einer Festplatte nicht unbedingt bei allen Anbietern gleich.
Tools, um Cloud-Kosten klein zu halten
Die gute Nachricht: Es gibt diverse Tools und Services, dabei helfen, die Cloud-Kosten zu managen und zu optimieren. Forrester Research hat kürzlich seinen Bericht über dieses Marktsegment aktualisiert - und auch Gartner bietet eine Auflistung von Angeboten in diesem Bereich.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Anbietern, unterteilt in drei wesentliche Kategorien:
1. AWS-exklusive Tools
AWS verfügt über zahlreiche hauseigene Tools, die Ihnen helfen, Ihre monatliche Cloud-Rechnung zu verstehen und künftig Kosten einzuschätzen.
AWS Cost Explorer ist das Urgestein unter den Kostenanalyse-Portalen und verfügt über eine Fülle von Daten - Sie müssen sich nur durchwühlen.
Cost and Usage Reports erklären die monatlichen Berichte und wie man sie sinnvoll nutzt.
AWS Cost Anomaly Detection spürt seltsame Muster in Ausgabegewohnheiten auf.
Weitere Tools, die Optimierungsempfehlungen geben, sind:
Bei Qualys TotalCloud handelt es sich um ein Drittanbieter-Tool speziell für AWS.
2. Multi-Cloud-Vergleichstools
Die meisten Unternehmen nutzen mehrere Cloud-Anbieter. Die folgenden Tools decken entweder mehrere Anbieter ab oder gehen in die Tiefe, wenn es um bestimmte Anbieter geht.
Apptio Cloudability bietet unter anderem Reserve-Instance-Planer und Right-Sizing-Analysen.
Cloudbolt.io hat zwei verschiedene Angebote (eine Cloud-Management-Plattform und ein Tool zur Kostenoptimierung, letzteres jedoch nur für AWS und Azure).
Cloudorado.com vergleicht 11 Anbieter von Cloud-Servern, -Rechnern und -Speichern (einschließlich der drei großen Anbieter) und normalisiert die CPU mit der ECU von AWS, um die CPU-Leistung zwischen den Anbietern zu vergleichen.
CloudHarmony.com bietet ein Verzeichnis von mehr als 100 Anbietern. Dieses enthält jedoch nur grundlegende Informationen zu jedem Anbieter, aber keine Kostenangaben. Wenn Sie einen weniger bekannten Anbieter ausprobieren wollen, können Sie sich hier mit dessen Angebot vertraut machen.
Densify bietet eine Reihe von Tools zur Ressourcenoptimierung sowie PaaS-Kostenangaben für die drei großen Anbieter sowie VMware, Openshift und Kubernetes.
GorillaStack fokussiert auf AWS und Azure.
Harness deckt die Hyperscaler sowie Kubernetes ab. Es bietet weit mehr als nur Kostenfunktionen und ist für den Einsatz in Continuous-Delivery-Umgebungen konzipiert.
Komiser deckt IBMs Cloud und andere ab.
NetApp bietet verschiedene Tools für AWS, Azure und Google Cloud an, darunter Spot.io und CloudCheckr, die Teil seiner größeren Analyseplattform sind.
Virtana Cloud Cost Management hieß früher Metricly CloudWisdom. Es deckt nur AWS und Azure ab.
VMware CloudHealth deckt die drei großen Anbieter ab, aber Sie müssen für jeden Anbieter ein eigenes Tool verwenden, was einen Vergleich erschwert.
3. Beratungsunternehmen
Die dritte Kategorie bilden Cloud Consultants, die oft einen kostenlosen oder kostengünstigen Vergleich oder eine Kostenanalyse anbieten, um Sie für ihre umfassenderen Optimierungsdienste zu gewinnen. Dazu gehören:
Cloudsaver.com ist nur für AWS. Das Unternehmen sagt, dass seine Berater eine proprietäre Suite, bestehend aus mehr als 30 Cloud-Optimierungstools, verwenden, um ihre Kunden beim Sparen zu unterstützen.
Cloud Custodian bietet quelloffene YAML-Regeln, mit denen Sie verschiedene Laufzeitparameter einstellen können, um bei AWS-, Azure- und Google-Cloud-Rechnungen Geld zu sparen.
Duckbill Group bietet einen kostenlosen Service (mit Registrierung), um Ihre AWS-Rechnung zu prüfen.
Flexera.com One ist ein Full-Service-Angebot für die Hyperscaler und VMware, das Kostenberechnung und -optimierung umfasst, aber auch die Rechnungen anderer Cloud-Anbieter analysieren kann.
Rackspace Cloud Optimization berät zu den drei großen Anbietern und schließt auch VMware ein. Es werden keine Preise genannt.
CloudZero.com hat ein eigenes Tool zur Kostenanalyse, das auch Kubernetes unterstützt und mit Snowflake integriert ist. Für eine kostenlose Kostenanalyse ist eine Registrierung erforderlich.
TrackIT verkauft nur Add-ons für AWS Managed Services sowie kundenspezifische Cloud-Costing-Beratung.
Kubecost ist nur für die Analyse von Kubernetes-Kosten gedacht. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.