Tiktok bietet die Möglichkeit, Kurzvideos bis zu einer Minute zu veröffentlichen. Inhaber der Plattform ist das chinesische Unternehmen Byte Dance. Offensichtliches Ziel von Tiktok ist es, Nutzerdaten zu erheben. In diesem Fall alarmiert das allerdings nicht nur Datenschützer, sondern auch Regierungen. Darauf weist der Sicherheitsanbieter Sophos hin. So verbot etwa die indische Regierung Tiktok im Juni 2020 zusammen mit 58 weiteren chinesischen Handy-Apps.
Tiktok eine Bedrohung?
Die als Grund genannten Sicherheitsbedenken fußen dabei weitestgehend auf der Tatsache, dass Tiktok ein chinesisches Unternehmen ist und dieses nach chinesischem Recht alle Informationen mit der Regierung teilen muss. Indien sieht darin eine Bedrohung seiner nationalen Sicherheit. Auch die USA werten die App als bedrohlich. Einige US-amerikanische Unternehmen, darunter zum Beispiel der US-Finanzdienstleister Wells Fargo, haben ihre Mitarbeiter daher bereits aufgefordert, Tiktok von Betriebsgeräten zu deinstallieren. Das US-Militär hat die Plattform von Telefonen, die von der Regierung ausgegeben sind, verbannt.
Keine Beweise für einen Datendiebstahl
Jenseits dieser politischen Bedenken hat sich der Sicherheitsanbieter Sophos ebenfalls den Aspekt Datensicherheit für die Benutzer der Tiktok-App angesehen. Tatsächlich gibt es laut Angaben von Sophos bisher keine stichhaltigen Beweise für einen möglichen Datendiebstahl durch Tiktok, der über die übliche Datensammelwut vieler Internetriesen hinausgeht. Es ist sogar eher wahrscheinlich, dass die Art der Daten, die zum Beispiel Facebook sammelt, weitaus detailliertere Informationen über einzelne Nutzer preisgibt als Tiktok.
So schützen Sie sich
Wer trotzdem das Maximum an Datensicherheit erreichen will, für den gibt Sophos folgende Empfehlungen in Sachen Tiktok-Einstellungen: Privates Tiktok-Konto einrichten: Der große Vorteil eines privaten Tiktok-Kontos gegenüber einem öffentlichen ist, dass sämtliche Nutzer, die eine Folgen-Anfrage stellen, freigegeben werden müssen. Damit lässt sich sicherstellen, dass beispielsweise nur Freunde die eigenen Videos sehen und liken können. Das geht über „Profil –› Einstellungen –› Datenschutz –› Privates Konto“.
Sichtbarkeit deaktivieren: In der Grundeinstellung teilt Tiktok die eigenen Inhalte, indem es sie Fremden auf der „Für dich“-Seite empfiehlt. Möchte man das nicht, muss aktiv widersprochen werden. Die Videos des eigenen Kontos werden anderen in der Folge nicht mehr als Empfehlung angezeigt. Zugleich lässt sich der Account nicht mehr über die Suchmaschine finden. Dies geht über „Profil –› Einstellungen –› Datenschutz –› Eigenes Konto anderen vorschlagen“.
Interaktion verbieten: Tiktok-Nutzer können mit dem eigenen Konto und dessen Inhalt auf vielfache Weise interagieren: Ansehen, Herunterladen, eine Direktnachricht versenden und gemeinsame Videos (Duette) kreieren. Die Werkseinstellung für Interaktionen ist zunächst „An“. Sie lässt sich abändern in „Nur Freunde“ oder „Aus“. Die Interaktion zu blockieren bedeutet dabei: keine Kommentare, keine Mitteilungen, keine Duette und Reaktionen, und niemand kann sehen, welche Videos man geliked hat. Das geht über „Profil –› Einstellungen –› Datenschutz und Sicherheit –› Sicherheit: Hier „nur Freunde“ oder „Aus“ aktivieren.
Benutzungsdauer einschränken:Tiktok hat wie alle Social-Media-Plattformen einen gewissen Suchtcharakter. Ein Safety-Button, mit dessen Hilfe sich die persönliche Benutzungsdauer einstellen lässt, soll dem entgegenwirken. Dies erfolgt über „Profil –› Einstellungen –› Digital Wellbeing –› Bildschirmzeit-Management“.
Sicherheitsmodus für Kinder: Wenn der Nachwuchs bei Tiktok ist, lässt sich im Tiktok-Konto einstellen, wer dem Kind Nachrichten senden darf und welche Inhalte für das Kind sichtbar sind. Das geht über „Profil –› Einstellungen –› Digital Wellbeing –› Begleiteter Modus“. (PC-Welt)