Es wird Ernst zwischen den USA und der Kurzvideo-App TikTok. Washington droht der Videoplattform, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist, mit einem Verbot. Das Wall Street Journal berichtet, dass die Biden-Regierung eine Abspaltung von TikTok und dessen Mutterkonzern ByteDance fordert. ByteDance ist eng mit der chinesischen Regierung verflochten und besetzt unter anderem einen Sitz im Vorstand des Tochterunternehmens.
TikTok ist einigen westlichen Regierungen schon länger ein Dorn im Auge. Es besteht die Sorge, dass TikTok über die App Nutzerdaten abgreifen und an die chinesische Regierung weiterleiten könnte. US-amerikanische und EU-Behörden haben die App bereits von den Geräten Ihrer Mitarbeiter verbannt.
Eine Reaktion seitens TikTok steht noch aus, Geschäftsführer Shou Zi Chew wird nächste Woche im US-Kongress erwartet. Laut Medienberichten zieht das Unternehmen eine Abtrennung vom Mutterkonzern in Betracht. TikTok gibt an, dass 60 Prozent der Aktien im Besitz globaler Investoren sind, 20 Prozent gehören Mitarbeitern und die restlichen 20 Prozent den Gründern.
Gleichzeitig meldet sich eine Sprecherin zu Wort und kritisiert die harten Forderungen der US-Regierung:
Sprecherin TikTok
Stattdessen, so der Vorschlag, sollen die Nutzerdaten nach amerikanischem Recht geschützt und diese Maßnahme durch Dritte überprüft werden.
Es ist nicht der erste Versuch, TikTok in den USA zu verbieten. Ex-Präsident Trump versuchte bereits 2020, ein Verbot der App durchzusetzen, scheiterte aber an US-Gerichten. Im Gegenzug erstatte ByteDance Anzeige gegen die US-Regierung. (PC-Welt)