Alphabet will sparen, aber nicht auf Techniker verzichten. So wurde angekündigt, Hunderte von Mitarbeitern aus dem Rekrutierungsteam zu entlassen. Angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten müsse man sich effizienter aufstellen, hieß es. "Wie wir bereits gesagt haben, investieren wir weiter in Top-Ingenieure und technische Talente, während wir gleichzeitig das Tempo unserer allgemeinen Neueinstellungen deutlich verlangsamen", schreibt ein Google-Sprecher in einer E-Mail-Erklärung.
Schon im Juli 2023 hatte Finanzchefin Ruth Porat in einer Telefonkonferenz davon gesprochen, dass sich Alphabet "auf die dauerhafte Umstrukturierung seiner Kostenbasis konzentrieren" wolle. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im Januar die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern angekündigt, darunter auch schon einige Personaler. Google streicht sein Rekrutierungsteam wohl auch deshalb zusammen, weil künftig generell weniger Mitarbeiter eingestellt werden sollen. Um die Entlassenen zu unterstützen, wird das Unternehmen Outplacement-Dienste und Abfindungspakete anbieten.
Google conducted another round of layoffs on Wednesday, telling its recruiters that by the end of the day hundreds of them would be losing their jobs, three people with knowledge of the layoffs said. https://t.co/khmkUrkEkB
— The New York Times (@nytimes) September 14, 2023
Die Geschäftszahlen von Google sind weiter stark
Der Personalabbau erfolgt in Zeiten, in denen Alphabet immer noch ordentlich wächst und hohe Gewinne erwirtschaftet. Der Umsatz lag im 2. Quartal 2023 bei 74,6 Milliarden Dollar, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 18,3
Doch dem Alphabet-Management sitzen Investoren im Nacken, die auf Kostensenkung pochen. Vor allem das TCI Capital Fund Management aus London drängt darauf, dass der Konzern seine Ausgaben reduzieren und die Belegschaft auf den Stand von Ende 2021 zusammenstreichen soll, auf 150.000 Mitarbeiter. Google hatte zu Jahresbeginn 187.000 Beschäftigte auf der Lohnliste, ehe damals der Abbau von sechs Prozent des Personals eingeleitet wurde.
Das Unternehmen war Anfang des Jahres in die Kritik geraten, weil es Mitarbeiter in seiner Cloud-Abteilung entlassen hatte, insbesondere diejenigen, die für die Open-Source-Strategie von Google Cloud verantwortlich waren. (hv)