3 Fragen an Fujitsu-Experte Stefan Roth

Storage Trends: Worauf Anwender sich einstellen müssen

09.03.2020
Anzeige  Durch die Digitalisierung unterliegen Unternehmen einem beständigen Wandel, der immer wieder neue Themen in den Fokus rückt. In unserer Serie „3 Fragen an …“ geben Experten von Fujitsu Einblicke in aktuelle Problemstellungen in der IT. In der aktuellen Folge äußert sich Stefan Roth zur aktuellen Entwicklung am Storage-Markt.

Frage: Herr Roth, Welche Innovationen prägen den Storage-Bereich aktuell? Worauf können Anwender sich im kommenden Jahr einstellen?

Stefan Roth: Für Unternehmen wird die Frage, wie sich verteilte Daten optimal managen lassen, immer drängender. Sie müssen sich folglich verstärkt mit Edge-Core-Cloud-Architekturen beschäftigen. Dabei spielt eine Rolle, dass nicht nur die Datenmenge weiterhin extrem steigt. Auch zunehmend unterschiedliche Anforderungen sowie neue, ganz unterschiedliche Workloads, welche die Datenverarbeitung, -speicherung und -absicherung prägen, werden die Unternehmen vor immense Herausforderungen stellen. Diesen können sie vor allem mit flexiblen und skalierbaren Architekturen begegnen, die man am Ende auch bezahlen kann - und die höchsten Sicherheitsstandards genügen.

Weiterhin werden sich echte Enterprise SDS-Scale-out Storage-Lösungen immer mehr durchsetzen - das heißt nicht nur einfache Storage-Virtualisierung, wie sie häufig am Markt zu finden sind, sondern wirkliche Software-defined-Storage-Lösungen.

Und last, but not least werden Firmen sich mit dem Thema Cloud-Szenarien auseinandersetzen müssen. Dabei geht es nicht nur darum, Workloads in die Cloud zu bringen, sondern auch Applikationen und Co. bei Bedarf wieder aus der Cloud herauszunehmen.

Frage: Beim Speicherbedarf ist aufgrund weiter wachsender Datenmengen kein Ende abzusehen. Auf welche Strategien sollten Unternehmen in diesem Zusammenhang setzen?

Stefan Roth: Das ist richtig, die Anwendungen und Szenarien sind vielfältiger geworden und die meisten Daten erzeugen wir in Social Media, Video, IoT, KI usw. Bis 2022 soll mehr als die Hälfte der im Enterprise generierten Daten außerhalb des Rechenzentrums oder der Cloud generiert werden. 2025 sollen es bereits mehr als drei Viertel sein. Da benötigt man auch Data-Management-Lösungen, die eine übergreifende Architektur bieten - nicht für absolut alle Daten, aber für Anwendungen und Szenarien, die dies erfordern. Relevant sind hier Enterprise SDS Lösungen für Edge-Core-Cloud Architekturen wie ETERNUS DSP oder ETERNUS SDS Lösungen von Fujitsu in Zusammenarbeit mit dem Hybrid Cloud File Storage Spezialist Qumulo.

Aber egal, ob große Rechenzentren oder kleinere Data-Center-Umgebungen: All-Flash und hybride Storage-Lösungen werden weiterhin in den Rechenzentren anzutreffen sein, weil gute Lösungen einfach, günstig, flexibel und skalierbar sind. Wichtig ist auf jedem Fall, dass Unternehmen eine Datenstrategie und darauf aufbauend eine Storage-Strategie entwickeln und etablieren. Das haben heute leider noch die wenigsten Unternehmen, wenngleich viele um deren Notwendigkeit wissen.

Frage: Unternehmen setzen auch beim Storage vermehrt auf Cloud-Services. Welchen Stellenwert wird Cloud-Speicher im kommenden Jahr bei den Storage-Technologien einnehmen?

Stefan Roth: Kunden werden vermehrt sogenannte hybride Infrastrukturen implementieren, um On-premises - und Cloud-Umgebungen einfach zu verbinden, Daten und Apps auszutauschen, aber auch - und das wird immer wichtiger - um für bestimmte Workloads auch wieder einfach einen Weg aus der Cloud zu finden: Stichwort "Unclouding".

Im Vorfeld einer Cloud-Migration werden Kunden sich künftig Cloud-Storage und Cloud-Services noch genauer ansehen, denn oftmals bleiben die erwünschten Einsparungen aus, wie schon viele Kunden nach der Migration feststellen mussten. Das gleiche gilt für die Strategie "Alles in die Cloud", an der schon viele Kunden gescheitert sind. Doch insgesamt ist Cloud für KI, Datensicherung, IoT und viele weitere Szenarien eine einfache und gute Möglichkeit, entsprechende Anwendungen schnell zu implementieren und zu managen und wir werden sehen, dass vor allem "neue" Workloads und Applikationen beziehungsweise Szenarien auf dem Markt vermehrt auf die Cloud setzen.

Stefan Roth ist bei Fujitsu für das Storage Business im Category Management Datacenter in Central Europe verantwortlich und berät mit dem Team Kunden und Partner zu Storage- und DC-Lösungen und Strategien. Er fungiert für Fujitsu als SPOC für alle Storage Fragen und Themen in Central Europe, um das Business weiter auszubauen.