Unterbesetzt, tief im operativen Tagesgeschäft, unter hohem Druck durch die raschen Fortschritte der Digitalisierung und Automatisierung - eine IT-Abteilung zu leiten ist heute eine Herkulesaufgabe. Da freut man sich über den Hochschulnachwuchs, der seinen ersten Job sucht. Der ist aufgewachsen mit Smartphones, Apps und den Freuden der Spielekonsolen. Man kennt sich aus mit VR-Brillen als Teil der Star Trek Bridge Crew und weiß wie Hand-Tracking, Echtzeit-Synchro und Vollkörperavatar funktionieren. Man hat Erfahrung in der virtuellen Kooperation bei der Monster- und Terroristenjagd in World of Warcraft, League of Legends und Counterstrike, kann in wechselnden Teams international komplexe Aufgaben lösen und dabei miteinander per Chat oder Headset problemlos kommunizieren.
Die jungen Kollegen bringen also alles mit, was man in der vernetzten Unternehmenswelt von morgen benötigt. Dort treffen sie dann auf die schnittigen Oberflächen von SAP, Oracle oder Microsoft, sitzen frustriert vor ihren Rechnern, wählen sich für den Informationsabgleich einmal pro Woche in eine Telefonkonferenz ein und fragen sich, wieso man Ctrl + Y auf der Tastatur drücken muss, um den Markiermodus zu aktivieren.
Was auf der Arbeitsebene passiert, geht auf der Software-Seite weiter. Die Ausstattung mit Touchscreens ist unsinnig, weil hier bisher kaum eine Unternehmenssoftware attraktive Anwendungen bietet. Selbsterklärende Oberflächen oder Drag and Drop fehlen und weil zweimal pro Woche Backups aufgespielt werden müssen und die Mitarbeiter gelangweilt vor dem synchronisierenden Rechner sitzen, wird auch noch teure Arbeitszeit vergeudet.
- Zeitfresser
Mehr als sechs Stunden pro Arbeitswoche verliert jeder Mitarbeiter in kleinen mittelständischen Unternehmen aufgrund mangelhafter oder fehlender Technik. So lautet eines der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage durch OnePoll unter 1.000 Angestellten in Unternehmen mit einer Größe von bis zu hundert Mitarbeitern. Teamleader hat zudem untersucht, bei welchen tagtäglichen Aufgaben Mitarbeiter besonders viel Zeit verlieren.
Mit einem professionellen Projekt- und Rechnungsmanagement samt einer vernünftigen Kommunikationsplattform würden Mittelständler die meiste Zeit einsparen: Vor allem die Abstimmung von Angeboten, Konzepten, oder Verträgen mit Kunden frisst unnötig Zeit. Mehr als ein Viertel der Befragten (26%) sieht ein bis zwei Stunden Einsparpotenzial pro Woche, fast ein Fünftel (19,5%) sogar drei bis fünf Stunden.
Wer über ein professionelles Customer Relationship Management-Tool verfügt kann in der Woche im Schnitt eine Stunde und 20 Minuten einsparen – in 15 Prozent der Unternehmen gar drei bis fünf Stunden.
Weiteres Optimierungspotenzial sehen die Befragten beim Terminmanagement, bei der Zeiterfassung und beim Dateimanagement (jeweils mehr als eine Stunde pro Woche).
Viel Zeit könnten Mittelständler auch einsparen, wenn sie mehr Aufgaben automatisieren würden. Genau ein Drittel der Belegschaft verbringt ein bis zwei Stunden pro Woche damit, Aufgaben manuell zu erledigen, für die es technische Lösungen gäbe.
Fehlende Schnittstellen zwischen Anwendungen kosten fast eben so viel Zeit: 31 Prozent verbringen ein bis zwei Stunden mit dem Übertragen von Daten.
Weil Software nicht nutzerfreundlich genug ist, geht im Schnitt mehr als eine Stunde pro Woche pro Mitarbeiter verloren.
Ebenfalls mehr als eine Stunde könnten Mittelständler einsparen, wenn sie Anwendungen auch mobil bereitstellen würden. „Chefs müssen ja nicht alles auf einmal angehen“, so Jeroen De Wit, CEO von Teamleader. „Wer aber seine Software nach und nach optimiert, kann mehr als einen halben Tag pro Woche herausholen.“
Best of Breed für die Bridge Crew
Das Unternehmen von morgen, in dem die Bridge Crew endlich Spaß am Arbeiten hat, funktioniert mit best of breed-Lösungen, etwa Cloud- beziehungsweise SaaS- oder auch On-Premises-Diensten, die sich im Hintergrund aktualisieren und synchronisieren, ohne dass der Anwender ausgebremst wird. Die nur einen Browser benötigen statt ein 'full blown' Betriebssystem mit schwergewichtigen Programmen. Die sich Modul für Modul über eine Datendrehscheibe einfach miteinander vernetzen lassen und ihre Daten fehlerfrei und unkompliziert miteinander austauschen, zwischen Datenbank und Anwendung, zwischen Maschine und Management, zwischen Lieferant und Produzent, ohne dass noch jemand über unterschiedliche Formate nachdenken muss.
Die Anwender geben den Takt vor und sollten sich keine bernsteinfarbenen Kommandozeilen mehr verkaufen lassen. Und die Systemhersteller sind unter Druck: Sie müssen die Anwender bei ihren Bedürfnissen abholen und zeigen, dass sie den Consumer-Kollegen in nichts nachstehen. Als Anwender dürfen wir also gespannt sein auf die 2018er Releases der großen Softwarehäuser und auf das, was kleine und bewegliche Lösungsanbieter auf den Markt bringen.