SSDs entpuppen sich nicht nur in PCs und Notebooks als echte Tempo-Macher, sondern legen auch bei der Eroberung des PC-Marktes Spitzengeschwindigkeiten vor. Bereits 2017 soll nach aktuellen Schätzungen des Marktforschungsinstituts IHS (ehemals iSupply) ein Drittel der PC-Storage-Systeme mit SSDs (Solid State Drives) bestückt sein.
Der weltweite Marktanteil der mit SSD-Storage ausgelieferten PCs würde somit binnen fünf Jahren von 6 Prozent (im Jahr 2012) auf 36 Prozent (im Jahr 2017) emporschnellen. Gemessen an den Stückzahlen entspräche das einer Versiebenfachung: von 31 Millionen Einheiten im Jahr 2012 auf geschätzte 227 Millionen Einheiten im Jahr 2017.
Im Gegenzug geraten auf die Hard-Drive-Drives (HDDs) zunehmend unter Druck. Ihre im PC-Umfeld über viele Jahre hinweg verteidigte, uneingeschränkte Vormachtstellung werden sie voraussichtlich verlieren. Der Marktanteil wird von 94 Prozent (im Jahr 2012) auf 64 Prozent im Jahr 2017 sinken, so die Prognose der IHS-Analysten.
Entsprechend sei mit massiven Umsatzeinbrüchen an der PC-HDD-Front zu rechnen: Wurden 2012 damit noch 30,6 Milliarden US-Dollar erlöst, kalkulieren die Analysten für das laufende Jahr nur noch mit 26,4 Milliarden US-Dollar. Allerdings sei dies nicht allein auf die Verdrängung durch SSDs zurückzuführen, sondern auch auf die 2012 noch leicht erhöhten Durchschnittspreise für HDDs, als Folge der Flut in Thailand.
"Wachstumstreiber für die SSDs werden in den nächsten Jahren vor allem Ultrabooks, ultradünne Notebooks und Convertibles sein - in Kombination mit Touch-Displays", erklärt Fang Zhang, Storage-Spezialist bei IHS. Er ist überzeugt, dass diese Geräte Smartphone- und Tablet-Anwender zum Umstieg verleiten können. "Zudem werden SSDs auch deshalb attraktiver für PC-Fertiger und Käufer, weil auch das Herzstück der Storage-Systeme - NAND-Flash-Memory - immer günstiger wird."
Die steigende Nachfrage nach SSDs im Enterprise-Segment steuerte im vergangenen Jahr auch ihren Teil zu den Rekordumsätzen bei.
Vorteile der SSD-Speichertechnologie
Abgesehen von sinkenden Preisen gibt es zahlreiche technologische Gründe für den Vormarsch der SSDs. Als nichtflüchtige Massenspeicher, die zur Speicherung von Daten Flash-Speicherzellen nutzen (MLC oder SLC), müssen die SSDs nicht dauerhaft mit Strom versorgt werden, um sicherzustellen, dass die gespeicherten Daten erhalten bleiben. Für Anwender macht sich dies in längeren Akkulaufzeiten und geringerer Abwärme bemerkbar.
Im Gegensatz zu den HDDs verzichten SSDs außerdem komplett auf mechanische Bauteile, der Speichervorgang erfolgt rein elektronisch, nicht magnetisch. Deshalb sind SSDs eher vor Schäden durch äußere Einwirkungen, beispielsweise Stöße, gefeit und arbeiten geräuschlos.
Der Einsatz von Flash-Speicherbausteinen ermöglicht zudem höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, weshalb Anwender von schnelleren Zugriffszeiten profitieren.
Zur besseren Gesamtperformance für den User tragen außerdem die Transferraten bei, die mit SSDs um ein Vielfaches höher sind als bei mechanischen Festplatten. Trotz der zahlreichen Vorteile werden SSDs die HDDs niemals ganz ersetzen, unter anderem, weil derzeit zumindest die Speicherdichte- und -kapazitäten der HDDs weitaus höher sind als die der SSDs und die Kosten pro Gigabyte niedriger liegen.
IHS zufolge werden deshalb HDDs auf lange Sicht hin noch den Storage-Markt dominieren. Im zweiten Halbjahr 2013 könnten im Consumer-Umfeld Windows 8 und Ultrabooks die HDD-Umsätze beflügeln, schätzen die Analysten. Auch im Bereich Cloud-Storage werden HDDs künftig noch die Hauptrolle spielen. Hinzu kommt, dass sich auch am HDD-Horizont mit Hybrid-HDDs neue Technologien abzeichnen.
Samsung will im SSD-Markt an die Spitze
Unter den SSD-Anbietern will Samsung zur Nummer Eins avancieren, und setzt dabei vor allem auf den Channel. Entsprechend wurde das Fachhandelsprogramm "PowerPartner" um zahlreiche Incentives rund um die neuen SSD-Serien 840 und 840 Pro ergänzt. So können Partner unter anderem kostenlose Demo-Produkte und POS-Material erhalten. Marketing-Aktionen unterstützt der Hersteller mit Werbekostenzuschüssen.
Im Consumer-Bereich sieht Samsung vor allem Chancen für den klassischen stationären Fachhandel, der PCs, Macs und Notebooks der Kunden mit SSDs aufrüsten kann. Der Vorteil: Der Kunde kann seinen PC länger nutzen, und der Fachhandelspartner von möglichen Folgegeschäften profitieren: Braucht der Anwender eventuell Unterstützung, bei der Einrichtung eines Heim-Netzwerks? Ist sein PC ausreichend geschützt vor Viren, Trojanern und anderen Attacken?
Samsung will Fachhandelspartner außerdem einen "WOW-Kalkulator" zur Verfügung stellen, mit dessen Hilfe er dem Kunden den Nutzen einer Aufrüstung mit SSDs transparent darstellen kann.
Im Lieferumfang der SSD 840 und 840 Pro ist auch eine kostenlose Migrationssoftware (Samsung Data Migration Software) zum Download enthalten. Der Nutzer kann damit seine Daten mit wenigen Klicks sowohl auf die aktuellen 840er Laufwerke, als auch auf ältere Samsung SSDs der 470 und 830 Serien klonen.
Ebenfalls gratis enthalten ist die Download-Software zum Einrichten und Managen der SSD - die SSD Magician Software. Sie dient dem Anwender unter anderem zur Leistungsmessung und Performance-Optimierung (TRIM). Außerdem managt die Software die entsprechenden Firmware-Updates.
Verzicht auf Datenkompression
SSDs mit integrierter Datenkompression ermöglichen es, die Schreibdatenmenge zu reduzieren und damit die nutzbare Speicherkapazität um durchschnittlich 5 bis 30 Prozent zu steigern. Weitere Vorteile dieser Funktion sind eine höhere Lebenserwartung der SSDs und - sofern die Daten gut komprimierbar sind - eine Steigerung der Performance.
Dennoch verzichtet Samsung bislang auf diese SSD-Funktion. Viele Nutzdaten seien bereits komprimiert, außerdem wirke sie sich bei schlecht komprimierbaren Daten negativ auf die Performance aus, so die Begründung. Zudem erfordert die Datenkompression zusätzliche Rechenleistung des SSD-Controllers. Damit überwiegen nach Ansicht des Herstellers die Nachteile. Produktqualität und Performance der SSD-Serien seien auch ohne Kompression sehr gut.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation ChannelPartner. (mhr)