Obwohl das dritte Quartal eines Jahres traditionell als das umsatzstärkste im IT-Projektmarkt gilt, konnte der Geco-Index (Grundlage ist das Geschäftsjahr 2009, das die Basis 100 bildet) gegenüber dem vorhergehenden zweiten Quartal nur um drei Indexpunkte zulegen. Gegenüber dem Vorjahr ist sogar ein leichter Rückgang um zwei Indexpunkte zu verzeichnen. Dennoch kann man "nicht von Krisenzeiten sprechen", bestenfalls einem "Jammern auf hohem Niveau", wie es Geco-Vorstand Günter Hilger formuliert.
Robuste Stundensätze
Ein Blick in die Einzelwerte, aus denen sich der Index zusammensetzt, zeigt, dass die Beraterstundensätze mit einem Wert von 109 gegenüber dem Vorjahr (114) leicht rückläufig sind. Im Vergleich zum vorhergehenden Quartal sind sie jedoch nahezu stabil geblieben. "Bestimmte Berufsgruppen wie Java-Entwickler und SAP-Experten sind nur noch mit größter Mühe zu finden", sagt der Hamburger Manager, für andere - beispielsweise Systemadministratoren - seien die Honorare rückläufig.
Die Techniker-Stundensätze sind mit einem Wert von 108 auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr (109). Die Techniker profitieren laut Hilger weiterhin von großen Infrastrukturprojekten, die im letzten Jahr in einem positiven Marktumfeld vergeben wurden. Zusätzlich frage auch der Mittelstand IT-Techniker und -Supporter lebhaft nach.
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- ein IT-Projektleiter.
Damit sind die IT-Projektleiter die mit Abstand am besten bezahlten IT-Fachkräften. Oft überholen sie in Sachen Gehalt Gruppenleiter und ziehen mitunter auch schon mit Abteilungsleitern gleich. - bekommen
- SAP-Berater.
Sie gehören nach wie vor zu den gefragtesten IT-Experten, der Mangel an erfahrenen Beratern ist groß, die Forderungen der Wechselwilligen sind hoch. - erhält
- ein IT-Sicherheitsprofi.
Die Nachfrage nach IT-Security-Experten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Überdurchschnittlich ist auch ihr Gehaltsplus von vier Prozent. - verdient
- ein IT-Berater.
Die Gehälter der IT-Berater erhöhten sich in kleinen wie auch in mittelständischen oder großen Unternehmen. - bekommt
- ein SAP-Entwickler.
Ähnlich wie SAP-Berater sind erfahrene SAP-Entwickler rar und entsprechend begehrt. - erhält
- ein Organisationsprogrammierer.
- verdient
- ein Datenbank-Administrator.
Im Vergleich zum Vorjahr stagnierten die Gehälter der Datenbank-Administratoren. - bekommt
- ein Softwarequalitätsexperte.
- erhält
- ein Softwareentwickler.
- verdient
- ein IT-Trainer.
Nach langer Zeit können sich die IT-Trainer über höhere Zuwächse freuen, die bis drei bis 5 Prozent liegen. - bekommt
- ein System- und Netzwerkadministrator.
Vor allem in kleinen Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern stiegen die Durchschnittsgehälter der Administratoren an. - erhält
- ein Web-Entwickler.
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- ein Mitarbeiter im Anwender-Support.
Mitarbeiter im Support finden sich traditionell am unteren Ende der Gehaltsskala in der IT wieder. - bekommt
- ein Web-Designer.
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kann auf der Homepage von Personalmarkt bestellt werden. Sie richtet sich an Geschäftsführer, IT-Personalverantwortliche, Personal- und Unternehmensberater.
Besonders auffallend ist der um 33 Prozent auf 123 gestiegene Wert der Projektlaufzeiten. "Es gibt einen eindeutigen Trend, Freiberufler länger an Projekte zu binden. Dafür opfern Projektanbieter auch mal ihre Flexibilität, denn der Fachkräftemangel zwingt sie dazu", kommentiert Hilger. Das Verhältnis von angebotenen und realisierten Projekten, hier als Projektindex bezeichnet, liegt mit einem Wert von 72 klar unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (84). Weniger Projekte, dafür längere Laufzeiten - für den Geco-Mann ist diese Kombination ein Indiz für den Fachkräftemangel, weniger für einen sich abschwächenden Markt: "Wenn man keine Spezialisten findet, kann man auch kein Projekt abschließen, das drückt auf die Abschlussquote."
Die Projektanfragen sind mit 192 Indexpunkten (226 im Vorjahr) um 15 Prozent zurückgegangen. "Diese Entwicklung hat aber nicht zu einer verbesserten Verfügbarkeit von Spezialisten geführt", konstatiert Hilger.
Der Geco-Freiberufler-Index ...
soll IT-Profis eine Orientierung zur Marktsituation geben. Er wird quartalsweise von der Hamburger Geco AG erhoben. Der Index vergleicht die Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit denen des Vorjahres. Bezugsgröße für alle Berechnungen ist das Geschäftsjahr 2009, das mit dem Basiswert 100 belegt ist. Der Index setzt sich aus den fünf Bestandteilen Berater- und Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten, Projektindex (gibt das Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten an) und Projektanfragen zusammen.
Fotoquelle: mkabakov_shutterstock