Viel wurde schon geschrieben darüber, wie die fortschreitende Digitalisierung die traditionelle Unternehmenswelt auf den Kopf stellt. Social Media dreht die Kommunikation zwischen Konsument und Produzent um 180 Grad um. Mobile Geräte sorgen für völlig neue Interaktionsmöglichkeiten und die Analyse von Big Data erlaubt einen optimierten Kundenservice und gezielte Kampagnen. Die New Economy und ihre jungen dynamischen Startups lehren den etablierten Größen das Fürchten. Quasi über Nacht geraten etablierte Geschäftsmodelle ins Wanken: Angefangen bei der Musikindustrie, Buchverlagen bis hin zum neusten Trend - Shared Economy. Hier sorgen beispielsweise "AirBnB", eine Plattform zur Vermittlung von privaten Unterkünften, oder "Uber", eine digitale Plattform für Ride Sharing, die via App private Fahrer und Fahrgäste zusammenbringt, für Aufsehen. Plötzlich stehen gewachsene Branchen wie die Hotellerie oder das Taxigewerbe vor massiven Problemen.
Und sehr vieles deutet darauf hin, dass als nächstes die Banken fällig sind. Führende Köpfe der Tech-Branche wie Marc Andreessen sind überzeugt davon, dass es keine "100.000 Menschen und Premium-Lagen in Manhattan" braucht, um eine simple Überweisung zu veranlassen. Das Image der Banken leidet nicht erst seit diversen Finanzkrisen und Skandalen, es ist die generelle Intransparenz, die Finanzmärkte umgibt und für den Durchschnittsmenschen so undurchsichtig ist. Aufgeklärte Millenials, die mit dem Internet aufgewachsen sind und Transparenz gewohnt sind, halten Banken ebenfalls für überflüssig . 70 Prozent der US-Bürger, geboren zwischen 1981 und 2000, glauben, dass sie in fünf Jahren völlig andere Zahlungsmethoden nutzen. Und 73 Prozent sind gespannt auf die Anstrengungen der großen IT-Unternehmen wie Amazon, Google und Co. in der Finanzindustrie.
Eines davon will nun auch ein Stück vom Kuchen: Niemand geringeres als Apple drängt mit seinem Bezahlsystem "Pay" auf den Markt. Über Near Field Communication (NFC) bezahlt man ganz einfach kontaktlos mit dem Smartphone. Der Andrang der Kunden in den USA ist enorm und auch in Deutschland signalisiert beispielsweise die Sparkasse Interesse an einer Zusammenarbeit. Bisher konnte sich Mobile Payment hierzulande nicht durchsetzen, da es existierenden Lösungen schlicht an Komfort und Mehrwert mangelt: Zu viele verschiedene Inselangebote von Telko-Anbietern, Banken und Retailern tummeln sich auf dem Markt. Mit Apple kann sich das schlagartig ändern. Der enorme Kundenstamm sowie die breite Unterstützung aus dem Handel und den Banken könnte dafür sorgen, dass Apple wieder einmal ein Nischenprodukt massentauglich macht. Das ist mittlerweile auch den Kreditinstituten bewusst.
- Vodafone SmartPass
Vodafone SmartPass ist in Kooperation mit Wirecard Card Solutions und Visa Europe entstanden und erlaubt kontakt- und bargeldlosen Bezahlen im Handel, online oder von Smartphone zu Smartphone. - Google Wallet
Primär wird Google Wallet als Zahlungsmittel beim Online-Shopping oder für App-Käufe bei Google Play genutzt. - Mpass
Das von o2, Telekom und Vodafone gemeinsam auf den Markt gebrachte Zahlungsverfahren mpass bietet drei Bezahlmethoden an: kontaktloses Bezahlen am PoS, Integration in Ihren Online-Shop oder Bezahlen über eine virtuelle Mastercard. - Click and Buy
Click & Buy ist für Online-Shopping und mobiles Einkaufen konzipiert. Am PoS lässt sich Click & Buy jedoch nicht einsetzen. Der Payment-Service unterstützt Einmalzahlung, Ratenzahlung, Teillieferung, Einzahlung auf das Click & Buy-Kundenkonto, Sofortkauf ("One-Click-Payment"), Micropayment und Abonnements. - PayPal
Per Paypal können Nutzer per Browser am Desktop, Tablet oder am Smartphone sowie über die PayPal App für Android oder iPhone bezahlen.
Wohin die Reise geht ist schwer einzuschätzen, ob als nächstes tatsächlich die traditionellen Kreditinstitute ins Wanken geraten, da deren Geschäftsmodell durch Bitcoin, Fidor und Co. verdrängt wird, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass die Digitalisierung und das damit einhergehende Innovationstempo alle Branchen und Unternehmen durchzieht. Viele Experten sprechen mittlerweile von einer zweiten industriellen Revolution. Starre IT-Strukturen und Digitalskepsis sind absolut fehl am Platz, deutsche IT- und Business-Entscheider sind gut beraten in flexible Rechenzentrums-Infrastruktur zu investieren.
Denn im Zeitalter von Mobile und Cloud Computing ändern sich die Anforderungen an die Unternehmens-IT ständig. Eine Studie im Auftrag von VMware zeigt, dass 57 % der IT-Entscheider in deutschen Unternehmen von durchschnittlich fünf Monaten für die Bereitstellung neuer IT-Services ausgeht. Ein erheblicher Zeitraum, der die Kluft zwischen Businesszielen und IT verdeutlicht und beträchtliche Folgen für Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum von Unternehmen hat. Abhilfe schafft das Software-defined Datacenter (SDDC). Die Ausweitung des Virtualisierungsprinzips auf alle Komponenten des Rechenzentrums verspricht Agilität und Wirtschaftlichkeit. Das SDDC stellt alle Ressourcen und Anwendungen eines Rechenzentrums als Software bereit - Computing, Storage, Netzwerk und Management.
Damit lösen sich Unternehmen von der Abhängigkeit von Hardware und den damit verbundenen Einschränkungen. Neue Anwendungen stehen im SDDC statt in Wochen in wenigen Minuten bereit. Die Business-Welt ist schnelllebiger und unberechenbarer geworden, mit dem ständigen Druck, auf Marktveränderungen reagieren zu müssen. Unternehmen benötigen eine flexible IT mit der sie entsprechend reagieren können, denn sie wird mehr und mehr zum Rückgrat jedes Unternehmens. Mittels des SDDC beziehen Unternehmen ihre IT-as-a-Service ganz nach Bedarf. (bw)