CIO des Jahres

CIO des Jahres 2020 – Mittelstand – Top 10

So transformiert Felss-Group-CIO Ackermann das Unternehmen

26.11.2020
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Weg von der Maschine, hin zu Data und Machine Learning: CIO Carsten Ackermann holte den Maschinenbauer Felss aus der analogen in die digitale Welt und beschleunigte die Produktion.
Der CIO der Felss Group, Carsten Ackermann, wusste: Digital klappt nur, wenn er alle – vom Board bis zum Fließband – abholt und von den Vorteilen überzeugt.
Der CIO der Felss Group, Carsten Ackermann, wusste: Digital klappt nur, wenn er alle – vom Board bis zum Fließband – abholt und von den Vorteilen überzeugt.
Foto: Felss Group

Die Felss Group mit Hauptsitz in Königsbach-Stein baut unter anderem Maschinen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie und fertigt Komponenten. Technisch stehen die Kaltumform-Verfahren Rundkneten, Axialformen, Biegen, Autofrettage und Endenbearbeitung im Mittelpunkt. Nach dem Antritt von CIO Carsten Ackermann im Jahr 2018 wurde den Verantwortlichen bewusst, dass Felss künftig auch digitale Services anbieten muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Unter Ackermanns Ägide erarbeitete ein interdisziplinäres Team aus Software-Entwicklung, Business Development und IT zehn neue Themenfelder für die Felss Group, die maßgeblich von neuen Technologien getrieben werden. Dazu gehören der Einsatz von Echtzeit-Analytics, intelligente, selbstlernende Werkzeuge zur Prozesskorrektur oder die digitale Rückverfolgung von Bauteilen.

Die Jury sagt:

"Ackermann nimmt aktiven Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens und die strategische Ausrichtung. Im Service setzt die Felss Group jetzt auf KI und AR mit Glasses statt auf teure Flugreisen – und das kommt bei den Kunden richtig gut an."

Die technologische Basis für Daten, Schnittstellen Management und Analytics bildet Microsoft Azure. Um Produktionsdaten aus vorhandenen und neuen Maschinen zu sammeln und auszuwerten, stattete man sämtliche Anlagen mit einem Edge Device aus.

Hauptherausforderung der digitalen Aufrüstung war laut CIO der Wandel der Firmenkultur. Die Mitarbeiter mussten "weg von der Maschine" und "hin" zu Data und Machine Learning. Die anfängliche Skepsis der Belegschaft löste sich durch die erzeugten Vorteile auf. Die Mitarbeiter - vom Board bis zum Fließband - in Sachen Transformation richtig abzuholen, sieht Manager Ackermann als absolut erfolgskritisch für Transformationsinitiativen an. Auch einige Kunden standen digitalen Services zunächst ablehnend gegenüber und mussten erst von den Benefits überzeugt werden.

5,9 Millionen Euro IT-Budget

CIO Ackermann und sein Team konnten durch die Einführung eines Modern Workplace mit diversen Komponenten viele neue digitale Services für Kunden einführen - beispielsweise Support-Leistungen per Smart Glass - und so für die gesamte Unternehmensgruppe neue Umsatzmöglichkeiten schaffen. Darüber hinaus verkürzten sich die internen Produktionszeiten um circa 20 Prozent. Mit mehr Speed kennt sich CIO Ackermann als bekennender Old- und Youngtimer-Fan aber auch gut aus.